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Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Titel: Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Kreutzer
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er durch die Einfahrt und schlenderte amüsiert auf den Eingang des Verwaltungsgebäudes zu.
    Der Pförtner sah ihm empört hinterher und begriff erst allmählich, was passierte. Jemand machte sich über ihn lustig. Er setzte seine Mütze auf und stürmte dem Mann im Trenchcoat hinterher. Als er bei ihm war, hielt er ihn an der Schulter fest und wollte ihn anhalten.
    Vogler drehte sich um und redete in bestimmendem, aber ruhigem Ton auf ihn ein, wobei seine Augen einen eisenharten Blick ausstrahlten. "Fassen sie mich nicht wieder an! Ich werde Ihnen jeden Finger einzeln brechen, wenn Sie Wert drauf legen!" Vogler hatte das linke Handgelenk des Pförtners gegriffen und drückte seine Daumen kurz aber kräftig in eine Vertiefung zwischen Gelenk und Handwurzel des Pförtners, so dass in dessen Gesicht heftiger Schmerz aufflammte.
    "Und jetzt kehren Sie zurück in Ihr Schneckenhaus, und verkriechen Sie sich, bis ich das Gelände wieder verlassen habe!"
    Der Pförtner gab auf. Lieber kassierte er eine Rüge Leclerqs, als sich weiterhin mit einem Mann auseinanderzusetzen, der felsenfest entschlossen wirkte. Er trat den Rückzug an.
    Vogler hielt ihn fest. "Melden Sie mich nicht an. Sie haben mich ganz einfach nicht gesehen!"
    Er betrat die Vorhalle und ging auf die junge Blonde hinter dem Tresen zu, die Hände tief in den Taschen des Trenchs vergraben.
    "Wo hat Leclerq sein Büro?"
    "Im obersten Stock, aber er ist beschäftigt. Sie können jetzt nicht zu ihm."
    "Das habe ich schon mal gehört. Aber er wird sich sicher freuen." Geradewegs schritt er auf den Aufzug zu, der gerade unter dem Klang einer Glocke seine Tür öffnete und ein paar Leute ausspuckte. Vogler drückte den obersten Schalter. Die Türen schlossen sich hinter ihm, bevor die verdutzte Blonde etwas sagen konnte.
    Er betrat das Sekretariat, ohne anzuklopfen. Die Sekretärin war anscheinend vorbereitet. Die Blonde hatte ihr telefonisch Bescheid gegeben.
    "Hinaus!", schrie sie ihn an.
    "Dass sie fotogen sind, habe ich schon gewusst, aber in natura sehen Sie ja noch besser aus! Wo ist Leclerq?", fragte Vogler väterlich.
    Er wartete die Antwort nicht ab, ging an der Frau vorbei und schoss auf das Chefzimmer zu. Er warf die Tür hinter sich ins Schloss, griff in seinen Mantel und holte einen großen Umschlag heraus, den er dem überraschten Leclerq auf den Tisch knallte.
    Leclerqs Sekretärin stürzte in den Raum und versuchte an Leclerq gewandt eine Entschuldigung. Vogler drehte sich um und beförderte sie sanft aber bestimmend aus dem Zimmer, woraufhin er die Tür noch einmal schloss, diesmal noch deutlicher als beim ersten Mal.
    "Wie können Sie es wagen ..." zischte Leclerq.
    "Halten Sie den Mund und sehen Sie hinein!" Er deutete auf das Kuvert.
    Leclerq zögerte einen Augenblick. Dann öffnete er den Umschlag, entnahm ihm eine Reihe gestochen scharfer Vergrößerungen in Schwarzweiß, auf denen er sich und seine Sekretärin offensichtlich gut gelaunt und voller Zuneigung abgebildet sah.
    "Sie Schwein", entfuhr es Leclerq.
    "Sie sind hier das Schwein, was sagt Ihre Frau dazu?"
    Leclerq wurde nervös. "Lassen Sie meine Familie aus dem Spiel!"
    "Ich habe Ihre Familie nicht ins Spiel gebracht. Sie sind derjenige der fremdgeht, nicht ich", stellte Vogler nüchtern fest.
    "Das hier beweist gar nichts!"
    "Sehen Sie sich die Bilder bis zum letzten an. Na?"
    Leclerq hielt jetzt die Fotos in der Hand, auf denen zu sehen war, wie er und die Frau ein Haus betraten. "Na und, was heißt das schon?"
    Vogler entnahm seinem Mantel noch mehr Fotos, wobei er lächelnd die Bewegung eines Magiers machte, der plötzlich ein Kaninchen aus seinem Hut zauberte.
    Leclerq sah die Nahaufnahme des Hauses, dann die Hausnummer und die Klingelleiste. Ein anderes Foto zeigte, wie Leclerq vor diesem Haus seine Sekretärin küsste. "Weiter?", bluffte er.
    "Scheint Sie ja nicht zu beeindrucken. Aber diese Wohnung ist auf Ihren Namen angemeldet. Seit drei Monaten. Ein schönes Liebesnest. Und außerdem", er griff wieder in seinen Mantel, "was haben Sie denn drei Stunden lang dort oben gemacht?"
    Auf der dritten Bildserie war zu erkennen, wie die beiden das Haus wieder verließen, und die Sekretärin sah bei weitem nicht mehr so frisch aus wie zuvor. Die digitale Uhr der Datenrückwand seiner Kamera hatte die genaue Uhrzeit in jede Aufnahme eingeblendet.
    "Ich nehme an, Sie haben ein Diktat gehabt, oder die junge Dame hat Ihnen erklärt, wie sie sich einen Knoten ins Haar macht und den obersten

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