Schülerin der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
dieses Spiel. Es klang aufregend. Abenteuerlich. Mit Bruno wäre ein solches Experiment nicht so ohne weiteres möglich gewesen.
»Jawohl, Herr Doktor.«
Sie kletterte auf den Gynäkologenstuhl und legte ihre Beine in die vorgesehenen Stützen, die dafür sorgten, dass der Blick auf ihre Scham frei lag.
Jonas streifte Latexhandschuhe über, tat etwas Gleitcreme auf seinen Finger und führte diesen in sie ein.
Sina hielt den Atem an, denn sein Zeigefinger war eiskalt. Jonas nahm dies offenbar anders wahr, denn er meinte erstaunt: »Sie sind aber ziemlich heiß. Haben Sie Fieber?«
»Nein, Herr Doktor.« Sina kicherte. Sie konnte bei diesem Spiel nicht ernst bleiben.
Jonas bewegte seinen Finger in ihr, strich über ihren G-Punkt, der ihr die Erregung nur noch mehr versüßte. Dann hielt er allerdings inne, schaute sie irritiert an, als hätte er eine außergewöhnliche anatomische Besonderheit an ihr entdeckt.
»Ist etwas nicht in Ordnung, Herr Doktor?«, fragte Sina gespielt besorgt und verkniff sich ein Grinsen.
»In der Tat, ich muss das eingehender untersuchen.« Zu seinem Zeigefinger gesellte sich nun auch sein Mittelfinger.
»Wie ich es mir dachte. Sie haben da unten ein Loch!«
»Du Spinner.« Sina lachte herzlich auf. Sie fand es schön, dass er nicht todernst bei der Sache war, sondern auch Humor in das Spiel einfließen ließ. Dadurch entstand eine lockere Atmosphäre. Und das war genau das, was sie in dieser angespannten Situation brauchte.
Seine beiden Finger glitten vor und zurück, vor und zurück, immer wieder. Und Sina genoss es. Es war erregend und entspannend, zärtlich und fordernd zugleich. Sollte sie etwa schon allein durch seine Finger kommen? Sie hatte gehofft, er würde noch ein anderes »Untersuchungsinstrument« zum Einsatz bringen.
In diesem Moment schloss jemand die Tür auf. Sina und Jonas blickten sich erschrocken an. Er legte den Zeigefinger seiner anderen Hand auf den Mund, und Sina verstand. Sie gab keinen Mucks von sich.
»Endlich sind wir ungestört«, vernahm sie die Stimme von Gloria Aden.
Der Vorhang schützte Jonas und sie. Noch!
Aufgeregt krallte Sina die Fingernägel in die Lehne des Stuhls. Unweigerlich fragte sie sich, wer bei Gloria Aden war.
»Lass das, Gloria«, erklang die zweite Stimme. Sie war männlich. Sehr männlich sogar. Und sie kam Sina bekannt vor. Dennoch brauchte es einen Augenblick, ehe sie diese erkannte. Dr. Tannert!
Das war ja interessant. Was wohl Janine dazu sagen würde, wenn sie davon erfuhr?
»Was ist denn los mit dir? Hat es dir etwa eine deiner Patientinnen angetan?«
»Mach bitte deine Bluse wieder zu.«
»Gefalle ich dir nicht mehr? Letzte Woche noch bist du über mich hergefallen wie ein ausgehungertes Tier. Weißt du das nicht mehr? Du hast mich auf deinem Gynäkologenstuhl festgeschnallt und genommen, getrieben haben wir es bis zur Erschöpfung. Wie wäre es mit einer Wiederholung?«
Erneut trafen sich Sinas und Jonas’ Blicke. Sie konnten nur hoffen, dass Dr. Tannert stark blieb, ansonsten würden sie auffliegen.
»Ich dachte, du wolltest mit mir reden«, sagte Dr. Tannert. »Also, was hast du mir zu sagen?«
»Das war doch nur ein Vorwand, du Dummerle. Ich hatte vor, dich zu verführen. Warum stellst du dich quer? Mach mir doch die kleine Freude. Was ist schon dabei?«
»Ich bin nicht in der Stimmung.«
»Ei, ei, so was aber auch. Es ist wegen Janine Keller, oder?«
»Was redest du denn da?«
»Deine Absichten haben sich geändert. Es scheint dich ja ernsthaft erwischt zu haben. Entweder hast du eine schwere Grippe, oder du bist … verliebt.«
»Mach dich bitte nicht lustig über mich.«
Krischan Tannert war genervt. Glorias Reize nahm er nicht mehr als solche wahr. Im Gegenteil. Alles an ihr wirkte anstrengend auf ihn. Er wollte sie nicht berühren, sie nicht einmal nackt sehen, dabei hatte sie nicht unrecht. Vor wenigen Tagen noch war das völlig anders gewesen. Er hatte sie nur zu gern in seinen Armen gehalten, sie berührt, verführt, und Gloria hatte sich ihm bereitwillig hingegeben.
Nun aber verlangte sein Körper nach einer anderen Frau. Nämlich nach jener, die er immer geliebt hatte, obwohl sie ihn nicht mehr kannte. Obwohl er sie hassen wollte!
Mit Entsetzen hatte er von ihrem furchtbaren Unfall gelesen. Und jetzt? Jetzt war er froh, dass sie hier in Schloss Cohen war. In seiner Obhut.
Früher hatte es Janine gestört, dass er als Sexualtherapeut arbeitete. Sie hatte sich immer Sorgen gemacht, er
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