Schülerin der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
könne sich in eine seiner Patientinnen verlieben. Krischan aber war stets professionell geblieben. Zwar hatte er viele Frauen berührt, ihnen ihre Lust zurückgegeben, doch das war nicht zu vergleichen gewesen mit dem, was zwischen ihnen war. Zumal er diese besonderen Untersuchungsmethoden erst angewandt hatte, nachdem sie sich getrennt hatten.
»Was muss ich denn tun, um dich auf Touren zu bringen?« Gloria ließ nicht locker. Anstatt ihre Bluse wieder zuzumachen, streifte sie diese ab, so dass ihre üppigen Brüste entblößt wurden.
Tannert kannte keine andere Frau, die einen größeren natürlichen Busen besaß als Gloria Aden. Verführerisch wippte er bei jedem Atemzug hin und her, ihre Nippel waren gerötet und hart. Zu gern hatte er in sie gezwickt oder kleine Klammern zur süßen Folterung an ihnen angebracht. Jetzt aber verspürte er danach kein Verlangen. Im Gegenteil. Gefühle von Zärtlichkeit machten sich in ihm breit. Er wäre jetzt viel lieber mit Janine zusammen. Aber auch das machte ihn nicht wirklich froh, da er doch eigentlich etwas ganz anderes mit ihr vorhatte. Sollte er auf seine Rache verzichten? War diese Rache nicht ohnehin albern?
Gloria seufzte. »Na komm schon, das ist nicht fair.«
Er griff sie bei den Armen. »Gloria, bitte, akzeptier, dass ich heute keine Lust habe.«
»Na schön. Ich kann dich ja nicht zwingen. Dann sehen wir uns halt ein anderes Mal«, entschied sie verärgert und schlüpfte wieder in ihre Bluse.
»Ja, ja.« Er war sehr erleichtert, dass sie zur Vernunft gekommen war.
»Ganz sicher.« Sie streichelte ihm verführerisch das Kinn, dann stolzierte sie mit wackelndem Hinterteil an ihm vorbei nach draußen.
Erschöpft ließ sich Krischan auf einem Untersuchungshocker nieder. Schweiß perlte von seiner Stirn. Rasch griff er nach einem Tuch, um sich das Gesicht abzuwischen. Janine beherrschte tatsächlich sein Denken und Handeln. Es war nicht gut, sich derart von einer Person abhängig zu machen. Diese Erfahrung hatten sie beide doch schon einmal machen müssen.
Ein leises Keuchen schreckte ihn auf. Sein Blick glitt zu dem Vorhang, der sich unnatürlich bewegte, als würde Wind durch ein offen stehendes Fenster wehen, doch als er hochschaute, entdeckte er, dass alle Fenster geschlossen waren.
Das ließ nur einen Schluss zu. Wütend erhob er sich und riss in einem Schwung den Vorhang zurück. Ein lauter Aufschrei ließ ihn zurückweichen. Eine nackte Frau lag in dem Untersuchungsstuhl, und sein Angestellter Jonas Täuber, der sich offenbar einen von Krischans Kitteln ausgeliehen hatte, war gerade dabei, einige äußerst delikate Untersuchungen an seiner Begleitung durchzuführen.
Krischan räusperte sich verärgert und stemmte die Hände in die Seiten. Er wäre der Letzte, der etwas gegen ungewöhnliche Sexpraktiken gehabt hätte, gerade Doktorspiele hatten ihren Reiz, aber diese Räume waren für alle vom nicht-medizinischen Personal tabu.
»Dr. Tannert«, rief Jonas Täuber erschrocken, während die junge Frau, es handelte sich um Sina Dammstedt, wie er nun erkannte, peinlich berührt ihre Blöße mit beiden Händen bedeckte.
Geistesgegenwärtig warf Jonas ein Tuch über Sina, um ihre Nacktheit zu verbergen.
»Raus hier! Auf der Stelle«, fuhr Tannert die beiden an.
Sofort kletterte Sina von dem Stuhl, eingehüllt in das Tuch, und huschte wie ein verschrecktes Reh zur Umkleidekabine.
»Entschuldigen Sie bitte«, sagte Jonas und streifte den Kittel ab, hängte ihn an den Haken zurück. »Ich wollte nur …«
»Ich weiß genau, was Sie wollten. Sie kennen die Hausregeln.«
»Natürlich, Dr. Tannert. Es kommt nicht wieder vor.«
»Das will ich für Sie hoffen.«
Jonas lief an ihm vorbei nach draußen, und die inzwischen wieder angekleidete Sina folgte ihm.
Krischan atmete tief durch. So wütend war er schon lange nicht mehr geworden. Und nie zuvor hatte er einem Mitarbeiter eine solche Szene gemacht. Im Grunde genommen störte es ihn gar nicht, wenn auch andere seine großen Spielzeuge benutzten. In Wirklichkeit war er aus einem ganz anderen Grund verärgert. Und dieser Grund hieß Janine. Denn nichts lief so, wie er es sich vorgestellt hatte. Immer mehr kam er von dieser Racheidee ab und wollte stattdessen das Gegenteil, nämlich ihre Zuneigung gewinnen. Ja, Janine brachte ihn durcheinander. Es war nicht gut, dass er ihretwegen die Beherrschung verlor. Doch sein Körper gehorchte ihm längst nicht mehr. Allein der Gedanke an sie brachte sein Blut in
Weitere Kostenlose Bücher