Schülerin der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
sie sich gerade mitten im Freien befanden und theoretisch jederzeit ein Spaziergänger auf sie aufmerksam werden konnte.
Der Gedanke missfiel ihr, aber Krischans sanftes Schlecken lenkte sie viel zu sehr ab. Wieder und wieder glitt seine Zunge über ihre Schamlippen und suchte nach ihrer Perle, die sich ihm erregt entgegenreckte. Seine Lippen schlossen sich um ihre Klitoris, ließen sie durch das stete Saugen größer werden. Der Druck trieb sie bis an die Schmerzgrenze. Aber genau so wollte sie es. Sie sehnte sanften Schmerz herbei.
Plötzlich lenkte sie das Rascheln eines Busches in ihrer Nähe ab. Bildete sie es sich nur ein, oder vernahm sie sogar auch noch Schritte? Janine riss die Augen auf und blickte sich erschrocken um. Doch es war niemand zu sehen. Dennoch konnte sie weder den Spanner noch die Kamera gänzlich aus ihrem Gedächtnis verbannen. Was, wenn es doch stimmte und es jemand auf sie oder Sina abgesehen hatte? Vielleicht war dieser Jemand jetzt hier?
»Ganz ruhig«, sagte der Doc zärtlich, der gerade den Kopf unter ihrem Kleid hervorzog, und streichelte ihre Wange. »Hier ist niemand außer uns«, versprach er. Doch wie konnte er da sicher sein? Dies war schließlich ein öffentlich zugängliches Gebiet. Es machte ihr mittlerweile nichts mehr aus, von den anderen Kursteilnehmern beim Sex beobachtet zu werden. Das löste sogar einen gewissen Kick in ihr aus. Die gierigen Blicke, der lüsterne Glanz in ihren Augen. Aber wenn sie sich vorstellte, wie ein völlig Unbeteiligter sie so sah, mit hochgezogenem Kleid, den Doktor vor sich kniend, der gerade ihre Scham leckte, dann war ihr mehr als nur unwohl.
»Wir sollten das nicht tun. Nicht hier«, wandte sie aufgeregt ein, denn das Rascheln wurde lauter.
»Wo dann?« Er lachte. Offenbar nahm er ihre Bedenken nicht ernst.
»Im Schloss.«
»Da haben wir es doch schon gemacht.«
»Aber nur in deiner Praxis. Es gibt noch viele spannende Orte, wo wir …«
»Entspann dich. Selbst wenn jemand zufällig vorbeikäme, was wäre so schlimm daran?«
Sie wusste es auch nicht. Es war einfach unangenehm. Peinlich. Wer wusste schon, was der unfreiwillige Beobachter dann von ihr dachte? Aber war ihr das wirklich wichtig? Was ein Wildfremder von ihr hielt?
Krischan schien ihre Gedanken lesen zu können, denn plötzlich fragte er sie genau das. »Interessiert es dich wirklich so sehr, was andere über dich denken?«
Janine zuckte hilflos mit den Schultern. »Glaub mir, jeder Spaziergänger, der sich hierher verirrt, hat auch ein eigenes Sexualleben, und er wird diese Gelüste von sich selbst sehr gut kennen. Wieso sollte er uns einen Vorwurf machen?«
Das klang ja auch alles plausibel. Würde sie ein fremdes Pärchen zufällig beim Sex sehen, dann würde es sie auch nicht stören, vielleicht amüsieren, doch es wäre kein Grund für einen Aufstand.
»Ich weiß auch nicht, ich kann eben nicht aus meiner Haut. Vielleicht war ich einfach früher schon immer verklemmt?«
»Das würde ich so nicht sagen«, erwiderte Krischan plötzlich.
»Was?«
Er biss sich auf die Unterlippe. Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen. Janine war mehr als irritiert, aber dann schüttelte Krischan den Kopf.
»Ich wollte damit lediglich sagen, dass du das nicht wissen kannst.«
Sie nickte. Dennoch blieb ein merkwürdiges Gefühl zurück. Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, dass er etwas vor ihr verbarg. Etwas, was sie betraf.
Sie schaute ihn an, doch er wich ihrem Blick aus. »Das wolltest du mir damit sagen? Nur das?«, hakte sie nach. Aus dem Gefühl wurde eine Ahnung. Er wusste mehr über sie, als er sagte. Doch woher?
»Es war nur eine Vermutung. Ich habe es schlecht formuliert. Tut mir leid.«
Doch das warnende Gefühl blieb. Egal, was er jetzt sagte. Es beunruhigte sie.
»Ich möchte zurück«, bat sie schließlich.
»Jetzt?« Enttäuschung schwang in seiner Stimme mit. Aber die Stimmung war dahin. Janine fühlte sich hier nicht wohl. Wenn sie ihm wichtig war, wie sie es von Herzen hoffte, dann machte er ihr deswegen keine Vorwürfe.
»Bitte, Krischan.«
Er lächelte schelmisch. »In Ordnung.« Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Schläfe und führte sie dann durch den Wald zu seinem Wagen. Wortlos stiegen sie ein.
Das Gefühl, dieses Auto zu kennen, schon einmal darin gesessen zu haben, wurde jetzt wieder stärker. Janine war sich sicher, dass sie schon mit dem Sportwagen gefahren war, und auch, dass Tannert mehr über sie wusste, als er zugab. Aber warum
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