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Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition)

Titel: Schütze meine Seele: Soul Screamers 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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hinauswollte.
    „Es ist wirklich herzallerliebst, wie er immer noch an dem Glauben festhält, dich zu lieben. Sehr edelmütig. Typisch Nash. Aber wenn du nicht bald deinen Zug machst, beschwer dich hinterher nicht, dass ich meinen gemacht habe.“ Sie zuckte mit den Schultern, und da war es wieder, dieses dunkle … irgendwas in ihren Augen. „Liebe, Krieg und der ganze Kram, du weißt schon.“
    War das ihr Ernst? Sollte dies etwa eine direkte Ankündigung sein, dass sie beabsichtigte, sich meinen Freund zu krallen? Meinen So-was-Ähnliches-wie-Freund? Einfach so?
    Völlig verdattert öffnete ich den Mund – und schloss ihn gleich wieder. Sag was, los! Sie durfte nicht das letzte Wort behalten und damit den ersten kleinen Sieg davontragen.
    „Und in welche Kategorie fällt diese Nummer jetzt?“, fragte ich, während ich erschrocken feststellte, wie dünn und zittrig meine Stimme klang. „Liebe oder Krieg?“
    Sabines glatte Stirn kräuselte sich überrascht. „Beides!“ Sie lächelte, ein blendend heller Sonnenstrahl zwischen den schwarzen Gewitterwolken in ihren Augen. „Wenn es gut ist, spielt immer beides eine Rolle. Und Nash ist so unglaublich gut.“ Sie setzte ein gespielt mitleidiges Gesicht auf. „Oh, entschuldige. Das kannst du ja natürlich nicht wissen, du Arme.“
    Ich spürte, wie ich rot wurde. „Er hat dir erzählt, dass …?“ Hatte er mich nicht schon lächerlich genug gemacht?
    Sabine schüttelte betont langsam den Kopf, wodurch ihr unechtes Mitgefühl noch unechter wirkte. „Das brauchte er gar nicht. Du könntest genauso gut mit einem dicken, fetten J auf der Stirn rumlaufen.“
    Und plötzlich hasste ich sie, aus dem tiefsten Grund meiner Seele heraus, meinem sonst so freundlichen Wesen und all den schweren Schicksalsschlägen zum Trotz, die Sabine Nash zufolge erlitten hatte.
    Unglücklicherweise hielt mein unbändiger Hass es für angebracht, sich in totaler Sprachlosigkeit auszudrücken.
    „Wie auch immer, ich habe nicht sonderlich viele Freundinnen, also, wenn diese Sache vorbei ist und du jemanden zum Abhängen brauchst, bin ich gerne bereit, die Vergangenheit … zu begraben.“
    Daraufhin sah sie mich an, erwartungsvoll und absolut ernst – und ich konnte nur verständnislos zurückstarren, bis sie schließlich blinzelte und mit einem weiteren Achselzucken einen Schritt zurückging. „Oder auch nicht. Na, egal wie, viel Glück.“ Sie streckte die rechte Hand aus und schüttelte meine, zumindest bis ich wieder so weit Herr meiner Sinne war, ihrem Griff auszuweichen. Als meine Haut ihre berührte, flatterten Sabines Lider, und sie hielt die Augen einenMoment zu lange geschlossen. Dann öffnete sie sie wieder und hielt mich erneut mit ihrem kalten Blick gefangen, während ihre Pupillen unnatürlich groß und ihr Lächeln immer breiter wurden.
    Ruckartig riss ich mich von ihr los und stieß dabei fast mit Emma zusammen.
    „Hey, Süße, was ist passiert?“, fragte sie, mir mindestens ein Dutzend Servietten reichend.
    „Ich hab aus Versehen ihre Cola umgeworfen“, antwortete Sabine für mich, als auch Nash über den Rasen zu uns gelaufen kam. Er und Emma wischten den pappigen See vom Tisch und meiner Bank auf, während ich die durchnässten Klumpen, die einmal mein Mittagessen gewesen waren, in den Mülleimer an der Wand kippte – und dass nicht nur, weil das Zeug ungenießbar war, sondern in erster Linie, um Abstand zwischen mich und die mir ab heute endgültig verhassteste Person der Welt zu bringen. Jeder Welt.
    Avari hatte sich wenigstens nie in meiner Schule eingenistet und mich andauernd belästigt wie eine aufdringliche Toilettenfliege.
    „Was zum Henker war das schon wieder?“, murmelte ich, als ich die leere Colaflasche in hohem Bogen meinem bis zur Unkenntlichkeit zermatschten Burger hinterherwarf.
    „Das war Sabine“, kam zu meiner Linken unerwartet die Antwort, und ich wirbelte reflexartig herum. Todd, wer auch sonst.
    „Mit der stimmt was nicht“, flüsterte ich, nachdem ich mich von dem Schreck erholt hatte. „Wenn sie kein Mensch wäre, ich würde schwören, dass …“
    „Mensch?“ Todd zog die blassen Augenbrauen hoch. „Sie ist kein menschliches Wesen, Kaylee. Nicht mal annähernd. Hat Nash dir das etwa nicht erzählt?“
    Verdammt. Er hatte versucht, mir etwas über sie zu erzählen.Zweimal sogar. Aber beide Male war sie wie aus dem Nichts aufgetaucht und hatte ihn daran gehindert. „Was dann?“, wollte ich wissen, dabei nach außen hin

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