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Schuld währt ewig

Schuld währt ewig

Titel: Schuld währt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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unterliegen der Schweigepflicht. Wie oft muss ich das noch wiederholen.«
    »Was ich im Moment brauche, sind keine vertraulichen Informationen. Ich will nur wissen, ob Margarethe Hasler Ihre Patientin war. Und diese Information unterliegt nicht der Schweigepflicht.«
    »Aber dem Bundesdatenschutzgesetz.«
    Herrgott!
    Wie hatte Alois sie bezeichnet? Eine unkooperative Zimtzicke hatte er sie genannt. Dühnfort stimmte ihm spontan zu.
    »Diese Gesprächskreise … Wie kommen Sie an die Namen der Teilnehmer, die Sie dazu einladen? Verraten Sie mir das, oder ist das auch topsecret?«
    »Die Gesprächskreise haben wir aus dem Programm genommen. Zu konfliktträchtig. Organisiert hat sie immer mein Ex. Thorsten Languth.«
    Das war etwas, was Dühnfort irritierte. Languth war von Beruf Altenpfleger. Weshalb engagierte er sich in dieser Gruppe? Er fragte Lydia van Gierten.
    »Thorsten ist ein mitfühlender Mensch, einer, der sich gerne für andere einsetzt. Ihm würde etwas fehlen, wenn er nicht helfen könnte. In seinem ersten Beruf war er Rettungsassistent. Das hat er über zehn Jahre gemacht. Bis er nicht mehr konnte. In seinem Leben hat er zu viele Tote und Halbtote gesehen. Das verkraftet man nicht auf Dauer. Deshalb hat er umgeschult und engagiert sich seither ehrenamtlich im KIT und im Verein. Als Ausgleich gewissermaßen.«
    Dühnfort verabschiedete sich und kehrte zurück in Haslers Wohnung. Die Sache mit der Postkarte ließ ihm keine Ruhe.

45
    Alois stieg in seinen Mini, um zurück ins Präsidium zu fahren. An seinen Schreibtisch. Er unterdrückte den Ärger und versuchte das objektiv zu sehen. Okay. Er durfte wieder mal Aktenstaub schlucken. Der Abgleich der Mitarbeiterdaten war wichtig. Klar. Tino dachte, dass ihr Mann bei einem der KIT s zu finden war. Nicht ganz von der Hand zu weisen. Doch Alois glaubte eher, dass die Fäden bei Lydia van Gierten zusammenliefen.
    Die Absperrung war errichtet. Rotweiße Bänder flatterten im Wind. Kollegen der Schutzpolizei verhinderten, dass Neugierige oder Presseheinis sich Zugang verschafften. Die Fahrzeuge der KTU parkten auf dem Gehweg, flankiert von Streifenwagen und Einsatzfahrzeugen. In Schutzanzüge gehüllte Gestalten wuselten ebenso herum wie uniformierte. Dazwischen Kräfte in Zivil. Es war ein toller Anblick, der die Kripo so zeigte, wie Alois sie sah. Kompetent, geschäftig, gebündelte Power, und all das im Einsatz für den Bürger. Alois liebte das. Er wäre gerne mittendrin gewesen. Doch er musste zurück ins Büro. Mist! Verdammte Kacke! Oder, um es mit Tinos Worten zu sagen: Merde! Klar, Tino würde niemals das Wort Scheiße über die Lippen kommen. Zu vulgär.
    Alois schob den Schlüssel ins Zündschloss, drehte ihn aber nicht herum. Ein Telefonat noch. Er zog das Handy aus der Halterung am Gürtel.
    Die alte Hasler hatte bei der Selbsthilfegruppe nicht mitgemacht. Das hatte er schon gecheckt. Aber vielleicht hatte sie an dieser Gesprächsrunde teilgenommen oder gehörte zu den Patienten der Sozpäd. Er wählte ihre Nummer. Besetzt. Kurz darauf probierte er es noch einmal. Noch immer besetzt. Daraufhin rief er Franziska Meinhardt an. Der Name Hasler sagte ihr nichts. Sie hatte auch nie von einer alten Frau gehört, deren Enkelin durch ein irrtümlich eingenommenes Medikament gestorben war.
    Alois verordnete sich zwei Minuten Wartezeit, bevor er zum dritten Mal Lydia van Giertens Nummer wählte, und beobachtete dabei das Treiben vorm Haus.
    Noch immer besetzt.
    Die Kollegen der Schutzpolizei ließen den Müllwagen passieren. Er fuhr in den Hinterhof des Anwesens.
    Ein Ruck ging durch Alois. Er wählte Tinos Nummer. »Sag mal, hat die Hasler auch eine Postkarte bekommen?«
    »Wir suchen noch danach. Warum fragst du?«
    »Nur so. Ist schon okay.« Alois beendete das Gespräch, knallte die Wagentür hinter sich zu und spurtete über die Straße.
    Der Müllwagen stand mit rotierender Trommel vor den Abfallbehältern. Ein Kerl in orangeroter Montur zerrte die gelbe Wertstofftonne zum Wagen. Alois zog seinen Ausweis hervor und hielt ihn dem Mann vor die Nase. »Sorry. Das muss warten. Sie rühren hier nichts an. Auch die anderen Tonnen nicht. Ich bin in einer Minute zurück.«
    Der Mann ließ den Behälter an Ort und Stelle stehen. »Des is ja wia im Krimi.«
    Alois holte Ganzkörperkondom und Latexhandschuhe aus seinem Auto. Als er zurückkam, war der Müllmann dabei, sich eine Zigarette anzuzünden. »Sorry. Auch das geht nicht.«
    »Ja, guad. Wie lang wird des

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