Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman
Feldherrn oder ... jedenfalls als jemanden, den nichts und niemand von etwas abhielt, das er haben wollte. Und es war mehr als offensichtlich, dass er sie genauso haben wollte wie sie ihn.
„He, wo bleibt ihr denn? Braucht ihr Hilfe?“ Fabrizios muntere Stimme holte sie beide in die Gegenwart zurück. „Sandra hat vorgeschlagen, dass wir nach dem Essen etwas tanzen üben. Was haltet ihr davon?“
„Eine glänzende Idee“, stimmte Pietro zu und schenkte Sandra ein zufriedenes Lächeln, das sie mit einem Augenzwinkern erwiderte.
Die Aussicht, schon so bald in seinen Armen zu liegen und zu dieser aufreizenden Musik zu tanzen, ließ Angelina appetitlos in ihrem Essen stochern. Plötzlich schmeckte alles gleich langweilig. Pietro warf ihr einen amüsierten Blick zu. Sein Appetit schien jedenfalls nicht gelitten zu haben, er aß mit sichtlichem Vergnügen.
„So gut hat mir Lamm noch nie geschmeckt“, stellte Sandra fest. „Kann ich noch ein Stück haben, Angelina?“
„Es ist wirklich köstlich – und das sage ich nicht nur, weil ich es aufgeschnitten habe. Was hast du in die Soße getan? Oder ist das ein Geheimnis?“
„Barolo, Thymian, Oregano, schwarzen und weißen Pfeffer, Salbei und eine wenig Eberraute“, zählte Angelina auf und versuchte, die Ungeduld in ihrer Stimme nicht durchklingen zu lassen. „Soll ich den Nachtisch holen?“
„Hetz doch nicht so! – Dein Essen ist zu gut, um es wie hungrige Wölfe hinunterzuschlingen! Stimmt's, Pietro?“
Pietro nickte Fabrizio zustimmend zu. „Auf jeden Fall muss man es langsam genießen, um es wirklich würdigen zu können. – Wie sind die Leute eigentlich so, die hier bei euch buchen?“
Fabrizio schürzte nachdenklich die Lippen. „Wie soll man sie beschreiben? Ganz normale Leute“, er warf hilflos die Hände hoch. „Vielleicht ein bisschen besser betucht, aber sonst ... Du wirst es ja sehen, sobald wir anfangen.“
„Könnt ihr Männer das Geschäftliche nicht bis morgen verschieben?“, bat Sandra. „Heute ist doch unser erster Abend. Da sollten wir einfach nur feiern!“
Zu viert hoben sie etwas später den großen Tisch und die Stühle an eine Längsseite des Zimmers, um eine möglichst große Tanzfläche frei zu bekommen. „Hilfst du mir mal kurz mit unserer Anlage?“, fragte Pietro an Fabrizio gewandt. „Ich denke, wir stellen fürs Erste unsere hier auf. Bis ihr eine eigene habt ...“
Als Angelina und Sandra aus der Küche kamen, wo sie schnell das Nötigste aufgeräumt hatten, war alles fertig. Das Speisezimmer wirkte auf einmal geräumig und großzügig. Direkt neben der Tür stand unauffällig eine kleine Hi-Fi-Anlage. Die Lautsprecher in den Zimmerecken hätten schon immer dort stehen können.
„Für zwei Paare ist das mehr als reichlich. Vier bis sechs könnten wir hier gut unterbringen. Was meinst du, Sandra?“
Die Angesprochene sah sich kritisch um und zog die Nase kraus. „Ich weiß nicht – es kommt darauf an, wie geschickt sie sich anstellen. Höchstens vier und uns beide, würde ich sagen.“
Pietro drehte an ein paar Reglern, drückte einige Knöpfe, und dann füllten die schmelzenden Klänge eines Tangos den Raum.
„Darf ich bitten?“ Die formelle Höflichkeit der Frage ließ Angelina schmunzeln. Ungeduldig ergriff sie die ausgestreckte Hand und glitt in seine Arme. Augenblicklich wurde alles andere unwichtig. Es zählte nur noch sein muskulöser Oberarm unter dem dünnen Seidenstoff, sein verlockender Moschusgeruch, der aus dem weit geöffneten Hemd emporstieg, und der Druck seiner harten Schenkel, die bei jedem Schritt die ihren berührten.
Sie folgte dem Druck seiner Hand, als seien sie ein Körper. Ganz auf ihn fixiert, spürte sie im Voraus, zu welcher Drehung er ansetzte, bewegte sich wie eine Marionette, die er geschickt führte.
„Meine Güte, Angelina ist wirklich die geborene Tänzerin“, staunte Sandra. „Ganz im Gegensatz zu dir, Fabrizio! Wenn du nicht weißt, wie du führen sollst, musst du wenigstens mir die Initiative überlassen.“
„Aber das tue ich doch“, protestierte er lachend und wirbelte sie völlig unpassend herum. „Du lenkst mich nur immer ab“, er schaute bedeutungsvoll auf ihr tief ausgeschnittenes Oberteil, aus dem die von einem Pushup-BH hochgedrückten Brüste quollen. „Ich muss einfach hinsehen!“
„Dann werde ich es dir ein wenig erleichtern“, kicherte sie, und ehe er begriff, was sie vorhatte, hatte sie bereits das Oberteil über die Schultern
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