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Schule der Lüfte wolkenreiter1

Schule der Lüfte wolkenreiter1

Titel: Schule der Lüfte wolkenreiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bishop
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keine verwertbaren Informationen aus ihr heraus. Philippa tätschelte behutsam ihre Schulter und versicherte der Prinzessin, dass am Ende sicher alles gut werden würde. Aber sie hatte nicht die geringste Ahnung, ob das wirklich stimmte.
    Sie erfuhr von Larkyn, dass Schwarzer Seraph die Nächte in der Werkstatt hatte verbringen dürfen, dass Dorsa und
Pamella Futter für ihn besorgt und ihm gegen die kalten Bergnächte eine Decke aufgelegt hatten. Larkyn hatte in dem einzigen Bett geschlafen, die beiden Frauen und das Kind auf Decken auf dem blanken Bretterboden.
    Bevor Philippa ging, entschuldigte sie sich steif bei dem Kräuterweib. »Der Tod einer Fliegerin hat mich sehr bekümmert«, erklärte sie. »Ich war wohl recht grob zu Ihnen, und das tut mir leid.«
    Dorsa nickte. »Ach, ja, die alte Dorsa versteht das. Kommen Sie bald wieder, um Lark zu holen? Mit einem Karren? Sie kann eine Zeit lang nicht reiten.«
    »Ihr Bruder wird sie holen. Sie und das Pferd. Es ist das Beste, wenn Schwarzer Seraph hier bleibt, denke ich, diesen einen Tag.«
    »Aber ja, das geht. Und das Mädchen?«
    »Wie bitte?«
    Das Kräuterweib deutete auf Pamella. »Bringen Sie das Mädchen dorthin zurück, wo es hingehört?«
    Während sie auf Philippas Antwort wartete, füllten sich Pamellas Augen mit Tränen. Philippa versuchte wegzusehen, doch die Ereignisse der letzten Tage hatten sie weich gemacht. Sie holte tief Luft. »Pamella. Sie und ich sind nie wirklich miteinander ausgekommen, aber das ist lange her. Ich verstehe leider nur nicht, was Ihnen zugestoßen ist.«
    Pamella versuchte noch einmal zu sprechen und verzerrte bei den angestrengten Versuchen den Mund. Alles, was sie herausbrachte, war »Wilhelm«, bevor sie wieder aufgab.
    Philippa erstarrte. »Wilhelm?« Pamella nickte und senkte den Blick. Philippa seufzte. Sie hätte diese Bürde gern auf jemand anderen abgewälzt, aber leider war niemand anders da. »Wollen Sie mich begleiten, Pamella?«

    Pamellas Hals arbeitete. Sie brauchte eine volle Minute, um zu krächzen: »Palast«, während sie den Kopf schüttelte.
    »Nicht in den Palast. In das Stadthaus Ihrer Mutter?«
    Wieder schüttelte Pamella den Kopf. Noch mehr Tränen liefen ihre Wangen hinunter, und ihr Mund verzog sich vor Kummer.
    »Sie kann doch mit zu uns kommen, Meisterin Winter«, schlug Larkyn vor, die hinter Philippa stand und zugehört hatte.
    Philippa drehte sich um. »Mit zur Akademie? Larkyn, ich glaube kaum …«
    »Ich meinte den Unteren Hof. Broh nimmt sie bestimmt auf. Und Brandohn wird dort glücklich sein, mit Peonie und Nikh und Edmar um sich herum.«
    Philippa nickte und zog ihre Reitkappe aus dem Gürtel. Zumindest war diese Lösung praktikabel. Und bis Pamella erklären konnte, was ihr widerfahren war, war Larks Vorschlag wahrscheinlich das Beste.
    Als Philippa den Reitmantel überzog und zu Soni hinausging, die unter dem Dachvorsprung wartete, dachte sie an den armen Friedrich, der um seine verlorene Tochter getrauert hatte. Wäre Pamella rechtzeitig wieder aufgetaucht … wäre Friedrich vielleicht noch am Leben und in Amt und Würden, und Wilhelm hätte nicht die Macht, ihnen allen Leid zuzufügen. Sie hielt inne und blickte zu der kleinen Gruppe in der Hütte zurück, deren Gesichter im Schein des Herdfeuers glänzten. Sollte Wilhelm bei Pamellas Verschwinden die Finger im Spiel gehabt haben?
    Philippa musste sich zwingen, aufzubrechen und an Irinas zugedeckter Leiche vorbeizugehen. Es war Jahre her, dass sie eine Pferdemeisterin hatte sterben sehen, und es
war nicht leichter geworden. Der Kummer in ihrer Brust verwandelte sich in Wut.
    Eines Tages würde Wilhelm sich dafür verantworten müssen, wie auch immer.
    Als sie aufstieg und mit Soni von der Hütte des Kräuterweibs wegritt, hörte sie Margrets kluge Stimme, die ihr riet, Geduld zu haben. Ach ja, sagte sie zu sich selbst, als Soni durch das diesige Abendlicht galoppierte. Ach ja, ich werde geduldig sein. Aber ich werde es nicht vergessen.

Kapitel 41
    I ch nehme an, dass wir Ihre Prüfung verschieben müssen, Larkyn«, sagte Meisterin Winter.
    Lark stützte sich auf den Krückstock, den Edmar für sie geschnitzt hatte, legte den Striegel zur Seite und humpelte zur Tür von Tups Stall. »Nein, bitte nicht, Meisterin Winter«, erwiderte sie. »Nach Estian komme ich zurück, und dann werde ich fliegen! Ich verspreche es Ihnen!«
    Meisterin Winter schüttelte den Kopf. »Das scheint mir nach einer solchen Verletzung zu früh.« Als Lark

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