Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
Galerie lag eine gerundete Nische mit einem bequemen Sofa, hohen Bücherregalen und einem Schrank. Alles wurde von Lampen beleuchtet, die in das goldfarbene Holz eingelassen waren. Dazwischen, der Tür gegenüber, prasselte in einem gemauerten Kamin ein kleines Feuer. Mit einem leichten Schock bemerkte Max, dass seine Reisetasche säuberlich zusammengefaltet neben seinen Zeichenblöcken und Bleistiften neben dem Schrank auf seiner Seite des Studios lag. Der Rest seiner Sachen war ebenso wohlgeordnet.
»Was hältst du davon?«, flüsterte David neben ihm.
Max fuhr herum und schüttelte David an den Schultern.
»Ich finde es umwerfend!«
Unter lautem Triumphgeheul stürmten die beiden Jungen wieder auf die Galerie hinauf und liefen dann in entgegengesetzte Richtungen, um in ihre Himmelbetten zu springen. Max warf sich der Länge nach auf eine weiche, mit goldenen Sonnen bestickte Decke, bevor er die Vorhänge beiseitezog. David grinste ihn von dem anderen Bett aus an und bewegte mit den Füßen den dunkelblauen Vorhang, in den silberne Monde eingestickt waren. Es klopfte an der Tür.
»He, ihr zwei!« Nigels Stimme klang ein wenig besorgt. »Max? David? Macht auf, Jungs, und lasst uns einen Blick in euer Zimmer werfen. Jungs?«
Sie flitzten über die Galerie zurück und öffneten die Tür. Draußen stand Nigel mit Connor, dem irischen Jungen.
»Oh, Gott sei Dank! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass ihr euch verirrt haben könntet! Habt ihr etwas dagegen, wenn ich einen Blick riskiere? Ich bin immer neugierig, was die Konfigurationen ergeben. Ich kenne keine zwei, die zum gleichen Ergebnis geführt hätten.«
Als Nigel eintrat, erstarrte er und schaute suchend auf die Türschwelle hinab.
»Kein Erbrochenes. Gut gemacht, meine Herren! Meine Schuhe sind nämlich neu!«
Er trat an ihnen vorbei und hielt erstaunt die Luft an.
»Oh, das ist ja wunderbar! Viel beeindruckender als mein früheres Zimmer! Ich habe gebettelt, das gottverdammte Ding eintauschen zu dürfen. Das würdet ihr auch tun, wenn ihr eine mongolische Jurte bekommen hättet!«
Während Max und David ihren Triumph auskosteten, schaute Nigel sich um und murmelte immer wieder Dinge vor sich hin, wie »Seht euch das mal an!« und »Diese verfluchten Glückspilze!«.
Connor Lynch kam hinter Nigel herein und starrte mit offenem Mund zur Decke. Seine hellblauen Augen blinzelten erstaunt. Er zeigte Max und David seinen nach oben gereckten Daumen und trat wieder auf den Flur hinaus. Eine Minute später schlenderte Nigel kopfschüttelnd die Treppe hinauf und musterte die beiden mit zusammengezogenen Brauen.
»Ich will während der nächsten sechs Jahre von euch nicht einmal einen Piepser der Klage hören! Oh, meine Frau würde für diese Bücherregale morden, ihr Lausebengel! Ich werde nie verstehen, wie dieses alte Haus funktioniert.«
Er riss die Hände zu einer Geste gespielter Abscheu hoch und fegte an den beiden Jungen vorbei in den Flur, wo die anderen jetzt in Rudeln umherflitzten, um die verschiedenen Zimmer zu erkunden. Ein allgemeines Durcheinander von lauten Rufen und schlagenden Türen wehte durch den Gang. Max und David spähten in ein mittelalterliches Schlafgemach hoch oben auf einem Turm und in einen japanischen Tempel, bevor sie auf der anderen Seite des Flurs in ein sehr schlichtes Zimmer hineinstolperten. Sie sahen sich mit verlegenem Schweigen um. Connor war allein in dem Raum zurückgeblieben. Seine Zimmergenossen hatten sich anscheinend aufgemacht, um die anderen Zimmer anzusehen. Die einzigen Geräusche kamen von einem kleinen Feuer, das in einem bescheidenen Ziegelsteinkamin knackte. Der Raum war nicht größer als das kahle Zimmer, das Max vor der Konfiguration betreten hatte. Unter einer niedrigen Decke mit dunklen Balken standen schmale, hölzerne Etagenbetten. Davon abgesehen war der Raum nur mit einem einzigen kleinen Schreibtisch und einem roten Schaukelstuhl ausgestattet, der in der Nähe des Kamins stand. In den Gipswänden waren zwei winzige Fenster eingelassen, durch die man auf eine sonnige Wildblumenwiese blickte.
Nigel streckte jetzt auch den Kopf herein und brach das Schweigen.
»Ein gemütliches Plätzchen, um seinen Hut dort aufzuhängen, hm, Mr Lynch?«
»Ja, Nigel, ein behagliches Zuhause. Es wird zwar nicht den Verkehr zum Erliegen bringen, aber es wird genügen.«
Connor sprang auf eins der oberen Etagenbetten, ließ die Beine über den Rand baumeln und grinste Max und David trotzig an. Max mochte ihn
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