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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Hüsteln.
    »Mein Name steht da ebenfalls, nicht wahr?«
    Max drehte sich um. Das hatte amerikanisch geklungen. Er blickte auf einen zierlichen Jungen mit schneeweißer Haut. Die Gesichtszüge des Jungen waren zart und fein, bis auf die bläulichen Ringe unter den Augen. Er wirkte krank und sah aus wie ein unterbelichtetes Foto.
    »Bist du David Menlo?«, fragte Max.
    Der Junge nickte und hustete abermals.
    »Ich bin Max.«
    In diesem Moment hörte Max Nigels Stimme, die sich über das Getöse erhob.
    »Aha! Bleib stehen, wo du bist, Jesse Chu! Hattest du mir nicht zugehört? Nichts machen, bevor ich euch nicht die Anweisung dazu gebe!«
    Ein stämmiger asiatischer Junge auf der anderen Seite des Flurs runzelte die Stirn und riss seine Hand vom Türknauf zurück, als sei er heiß. Nigel ging mit schnellen Schritten auf ihn zu und drohte ihm mit dem Finger. Als er Max und David vor ihrer Tür stehen sah, hielt er jedoch inne.
    »He, ihr beiden, wer fehlt euch noch?«
    Max blickte noch einmal auf die Tafel und bemerkte jetzt, dass den anderen Zimmern jeweils vier oder sogar fünf Jungen zugeordnet waren.
    »Niemand«, antwortete Max. »Hier stehen nur unsere Namen.«
    »Wirklich?«, fragte Nigel, dann beugte er sich mit einem neugierigen Lächeln vor, um genauer hinzuschauen. »Wie überaus seltsam.«
    Er schüttelte den Kopf, bevor er die Hände trichterförmig um den Mund legte, um sich in dem langen Flur Gehör zu verschaffen.
    »Also, wenn ich es euch sage, möchte ich, dass ihr die Türen öffnet und in eure jeweiligen Zimmer geht. Sobald ihr im Raum seid, werdet ihr die Tür hinter euch zusperren und die Augen schließen. Euch wird schon bald schwindelig werden – damit müsst ihr rechnen. Haltet die Augen geschlossen, bis das Gefühl zur Gänze abgeklungen ist. Um ganz sicherzugehen, empfehle ich euch, bis drei zu zählen, nachdem der Schwindel sich gelegt hat. Dann könnt ihr euch umsehen. Alles klar?«
    Max und die anderen nickten. Sie hatten alle ein wenig Angst.
    »Also schön, meine Herren. Gehen Sie jetzt bitte in Ihre Zimmer und lassen Sie die Konfiguration beginnen.«
    Max sah David an, der ihm mit einem Kopfnicken bedeutete, dass er die Tür öffnen solle. Die beiden Jungen traten zaghaft in einen kleinen, dunklen Raum mit einem schlichten Steinboden und gemaserten Holzwänden.
    »Bist du so weit?«, flüsterte Max. »Wenn ich die Tür zusperre, schließ die Augen. Wenn der Schwindel sich bei dir legt, gib mir Bescheid. Dann zählen wir beide bis drei. In Ordnung?«
    Max atmete in schnellen, flachen Zügen und versuchte, den wilden Trommelwirbel seines Herzens zu ignorieren, während er die Tür abschloss und die Augen fest zupresste. Einen Moment lang geschah gar nichts. Langsam fühlte sein Körper sich jedoch so an, als drehe er sich mit ungeheurer Geschwindigkeit um sich selbst. Das Gefühl verstärkte sich eine ganze Minute lang und gipfelte in einer Woge von Übelkeit. Max musste würgen. Er war drauf und dran, sich zu übergeben, als die wilden Drehungen plötzlich abbrachen. Jetzt fühlte er sich beinahe schwerelos, als treibe er sachte zurück auf die Erde. Sekunden später war dieses Gefühl abgeklungen.
    »David?«, zischte er. »Hat es bei dir auch aufgehört?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Okay. Dann zählen wir jetzt. Eins, zwei, drei!«
    Max öffnete die Augen und atmete tief ein.
    Statt in dem kleinen, viereckigen Zimmer standen sie jetzt auf der obersten Treppenstufe eines sehr großen, runden Raums mit einem gläsernen Kuppeldach. Durch das Glas konnte Max den Mond und die Sterne erkennen, aber sie wirkten viel größer, als er sie je mit bloßem Auge gesehen hatte. Jenseits der Glasscheibe zogen sie langsam ihre Bahn. Max schnappte nach Luft, als schwache Goldfäden sichtbar wurden, die einen himmlischen Zentaur nachzeichneten, bevor sie lautlos verblassten. Einen Augenblick später formte das Licht vieler besonders hell funkelnder Sterne über ihnen das Bild eines riesigen Skorpions.
    Auf der Höhe der Tür und der obersten Treppenstufe befand sich eine breite Galerie mit Messinggeländer. Sie führte in beide Richtungen zu gewaltigen, hinter Vorhängen versteckten Betten aus poliertem Holz, die einander gegenüberstanden. Ohne ein weiteres Wort gingen Max und David die Treppe hinunter in den unteren Teil des Raumes. Dort stand in der Mitte auf einem dicken, elfenbeinfarbenen Teppich ein großer, achteckiger Tisch, in den Bilder des Mondes und der Sterne eingelassen waren. Unter jeder

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