Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1
Möglichkeiten ausschöpfen werden, um zu ermitteln, was genau geschehen ist, und um eure Sicherheit zu gewährleisten. Bis zu diesem Zeitpunkt jedoch darf kein Schüler das Schulgelände verlassen, ganz gleich, aus welchem Grund. Ein Verstoß gegen dieses Verbot zieht einen Schulverweis nach sich. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
Max nickte und sagte zusammen mit allen anderen: »Ja, Frau Direktor.« Dann rieb er sich fröstelnd die Arme. Erst jetzt merkte er, dass er vergessen hatte, eine Jacke mitzunehmen, und dass die Luft des frühen Morgens viel kühler war als normalerweise zu dieser Jahreszeit. Ein älteres Mädchen hob die Hand.
»Wie haben sie das geschafft?«, fragte sie mit zitternder Stimme. »Rowan ist doch angeblich vor dem Feind verborgen! Was hat das zu bedeuten?«
Mrs Richters Blick war streng und ihre Stimme scharf.
»Es bedeutet, dass für uns eine gefährliche Zeit angebrochen ist.«
KAPITEL 10
Der Simulator
I n den folgenden Wochen durften alle Schüler nur paarweise unterwegs sein. Und der Ort Rowan war verbotenes Terrain. Lehrer und ältere Schüler übernahmen abendliche Rundgänge und begleiteten zur Sicherheit die jüngeren Schüler. Das Auffälligste waren die fremden Erwachsenen, die jetzt auf dem Schulgelände zu sehen waren. Sie huschten durch den Wald, tauchten plötzlich in Fluren auf und standen überall auf dem Gelände Wache. Die Lehrer erklärten den Schülern, dass diese Personen zu ihrer Sicherheit anwesend seien, dass sie sie aber nicht ansprechen oder auf sonst irgendeine Weise behelligen sollten. Unter den Fremden befand sich ein besonders erschreckender Mann mit einem übel verbrannten Gesicht. Es wurde schon bald zu einer Art Mutprobe, sich ihm abends zu nähern, wenn er in schwarzer Strickmütze und dicker Marine-Wolljacke lautlos mit einer abgeblendeten Laterne das Gelände absuchte. Sein Name war Cooper und Max hatte große Angst vor ihm.
Nach zwei Wochen, die sie in angespannter Atmosphäre verbracht hatten, lernte Max mit seiner Klasse in einem kleinen Raum hinter der Bacon-Bibliothek. Trotz der jüngsten Ereignisse hatten die Lehrer beschlossen, am Termin für die Halbjahresprüfungen festzuhalten. Max musste in mehreren Fächern gute Ergebnisse erzielen. Er nahm eine Handvoll Popcorn, die Cynthia ihm anbot, und wandte sich brummelnd wieder seinem Mathematikheft zu. Nur die Hälfte seiner Rechenergebnisse stimmte mit denen im Lösungsschlüssel überein.
Max gähnte. Es war schon spät und er musste noch Nick füttern. Während er seine Sachen einsammelte und den Reißverschluss seiner Fleece-Jacke zuzog, blickte David, der auf dem Sofa ein Buch las, von seiner Lektüre auf.
»Gehst du ins Sanktuarium?«, fragte er.
»Ja«, sagte Max und reckte sich. »Willst du mitkommen?«
»Nein. Ich gehe gleich ins Bett. Aber jemand sollte dich begleiten.«
David wandte sich wieder seinem Buch zu. Sarah schaute plötzlich auf.
»Ich gehe mit, wenn du willst. Lass mich nur schnell meinen Mantel holen«, sagte sie und klappte ihr Buch zu.
Lucia grinste und warf ein Popcorn nach Cynthia, die kurz von ihrem Buch aufblickte. Max sah zu Connor hinüber, der lediglich die Augenbrauen hochzog.
»Ähm, klar«, sagte Max. »Danke, Sarah.«
Sarah lächelte und verließ den Raum. Max drehte sich zu den anderen um.
»Was gibt es da zu lachen?«, fragte er, während er von einem Gesicht zum anderen schaute.
»Na komm schon, Max«, spottete Connor. »Sie mag dich.«
»Nein, tut sie nicht«, protestierte Max.
»Tut sie wohl«, kicherte Cynthia. »Deshalb wählt sie in Sport immer dich in ihre Gruppe und sitzt in jedem Fach neben dir. Glaub mir, sie versucht nicht, deine Hausaufgaben abzuschreiben!«
Max funkelte sie an.
»Tut mir leid«, bat Cynthia, bevor sie wieder zu lachen begann und Interesse an ihrer Lektüre heuchelte.
Lucia legte ihren Stift beiseite und schnaubte. Ihr Englisch hatte sich ungemein verbessert, aber jetzt sprach sie so schnell, dass Max Mühe hatte, sie zu verstehen. Er schnappte nur eine Bemerkung auf, dass er ein Baby sei und Sarah schön und klug, aber es war das Wort »Fest«, das seine Aufmerksamkeit erregte.
»Was hast du über das Fest gesagt?«
Lucia verengte ihre Augen zu Schlitzen.
»Ich habe gesagt, sie sei eigentlich zu schade für dich und dass du großes Glück hättest, mit ihr zum Halloween-Fest gehen zu dürfen!«
Max warf einen erschrockenen Blick über seine Schulter und verstand gar nichts.
»Wovon redest du da?«,
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