Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
Vom Netzwerk:
tief in den Taschen vergraben. Schließlich ließ er sich vorsichtig auf einen Stuhl sinken, um nachdenklich ihr friedliches Gesicht zu betrachten. So saßen die beiden im schwachen Feuerschein, während die Muhmenhovens strickten und Frost ein Muster auf die Glasscheiben zeichnete.
     
    Beim ersten Tageslicht erwachte Max’ Mutter. Mr McDaniels lächelte und streichelte ihre Hand, während ihr Blick langsam über sein Gesicht wanderte, von den wässrig blauen Augen bis hin zu dem tiefen Grübchen in seinem Kinn.
    »Ich bin kein besonders hübscher Anblick, wie?«, brachte sie schließlich hervor.
    »Du bist die schönste Frau auf der Welt«, erwiderte ihr Mann und beugte sich vor, um sie auf die Wange zu küssen. Sie seufzte und schenkte ihm ein erheitertes, wenn auch ungläubiges Lächeln. Dann streckte sie eine zerbrechliche Hand aus und umfasste seine Finger.

    »Ich muss einiges erklären«, flüsterte sie. »Ihr beide müsst sehr wütend auf mich sein.«
    »Was ist an jenem Tag geschehen, Bryn?«, fragte Scott McDaniels. »Warum bist du fortgegangen?«
    »Ich hatte Besuch«, murmelte sie. »Jemand aus einem Leben, von dem ich dachte, ich hätte es hinter mir gelassen.«
    Scott McDaniels nickte langsam und mit ernster Miene. Eine der Muhmenhovens kam mit heißem Tee herbeigeeilt, während Max und Mr McDaniels seine Mutter mit einigen Kissen stützten. Sie nahm einen zaghaften Schluck und ihre Stimme wurde kräftiger.
    »Mein Besucher war ein Hellseher, den ich gekannt hatte, als ich hier Schülerin war«, fuhr sie fort. »Er hat prophezeit, dass mein Sohn eines Tages verloren gehen würde – verloren in den Sidh, es sei denn, ich wäre dort, um ihn nach Hause zu geleiten. Es war der Tag des Mittsommers und in ebenjener Nacht kam es zu einer totalen Halbschattenfinsternis des Mondes. Das ist ein überaus seltenes Ereignis, meine Lieben – eine Zeit, da man ein Tor zu den Sidh finden kann. Es gab keine Zeit zu verlieren! Wir reisten nach Irland, wo er mich zu einer Tür an den Ufern des Flusses Boyne führte. Eine Weile zauderte ich – ich wusste um den schrecklichen Schmerz, den ich euch bereiten würde. Die Morgendämmerung nahte und die Tür begann zu verblassen. Ich trat hindurch. Und dort habe ich gelebt – in den Sidh – und auf den Tag gewartet, da ich gebraucht werden würde. Ich habe euch mehr vermisst, als ich sagen kann.«
    »Und wer ist Deirdre Fallow?«, fragte Scott McDaniels.
    »Ich war Deirdre Fallow«, erklärte Mrs McDaniels. »Bis ich Rowan hinter mir ließ und deine Bryn wurde. Bryn war das Leben, das ich erwählt habe, Scott – ein Leben mit dir, fernab von alledem. Als Bryn McDaniels habe ich mein Glück gefunden.«

    »Also hast du St. Mary’s nie besucht?«, hakte Mr McDaniels verwirrt nach.
    »Nein«, antwortete sie. »Mein neues Leben verlangte eine neue Identität. Es tut mir leid.«
    »Hast du William Cooper gekannt, Mom?«, fragte Max, dem plötzlich Coopers seltsame Reaktion auf das Foto wieder einfiel.
    »Ja«, sagte seine Mutter überrascht. »Er war ein Jahr über mir. Wir waren ein Liebespaar, falls ihr das glauben könnt! Er war ein entzückender Mensch – ernst, aber entzückend. Nach dem Abschluss haben sie ihn sofort in den aktiven Dienst geholt und wir haben den Kontakt verloren.«
    »Er hat auf uns aufgepasst, musst du wissen«, erzählte Max. »Auf Dad und mich und David und die anderen auf unserer Reise.«
    »Und wo ist er jetzt?«, erkundigte Mrs McDaniels sich lächelnd. »Ich würde ihn gern wiedersehen. William konnte mich immer zum Lachen bringen!«
    »Ich weiß es nicht, Mom«, antwortete Max. »Wir haben ihn in Deutschland verloren.«
    »Oh«, sagte sie leise. »Das tut mir sehr leid.«
    Während dieser Abschweifung des Gesprächs blieb Mr McDaniels still. Dann stand er abrupt auf.
    »Du musst Hunger haben«, erklärte er. »Was kann ich dir holen?«
    »Oh, so groß ist mein Hunger gar nicht«, erwiderte Mrs McDaniels. »Das Alter verschlingt den Appetit.«
    Sie kicherte, aber Max und sein Vater taten es nicht.
    »Nein, nein«, sagte Mr McDaniels und rang die Hände. »Wie wäre es mit belgischen Waffeln? Die hast du immer so geliebt, und ich wette, die hatten sie nicht in den Sidh – oder wie immer es heißen mag. Zu goldbraunen Waffeln mit frischem Ahornsirup kannst du unmöglich Nein sagen!«

    »In Ordnung«, erwiderte Mrs McDaniels lächelnd. »Dann also ein Frühstück im Bett. Es wird nicht lange dauern und ich werde restlos verwöhnt sein!«
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher