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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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dass ihr Erfolg hattet?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, antwortete David, das Buch fest an die Brust gedrückt, während er Mrs Richter durch den Flur zu ihrem Büro folgte. Max begleitete seine Mutter zur Krankenstation, wobei er immer wieder stehen blieb, damit sie Atem schöpfen konnte.

    Nachdem die Muhmenhovens Mrs McDaniels in ein weiches Bett mit einer Patchworkdecke gepackt hatten, ging Max die Treppe hinauf und durch die Flure zum Zimmer seines Vaters. Mr McDaniels öffnete beim zweiten Klopfen; er rieb sich die Augen und blinzelte verschlafen. Er hatte sich seit Tagen nicht rasiert und sah furchtbar aus. Einige Sekunden lang sagte sein Vater nichts; Max vermutete, dass es sehr eigenartig sein musste, plötzlich vor einem geliebten Menschen zu stehen, den man zuletzt ins Blaue hatte davonsegeln sehen.
    »Träume ich?«, fragte sein Vater schließlich.
    »Nein, Dad«, antwortete Max. »Ich bin hier. Ich bin wieder da.«
    Scott McDaniels streckte eine Hand aus und umfasste Max’ starkes Kinn, während sein Blick über die verblassenden Narben glitt.
    »Du siehst anders aus, Max – älter.«
    »Ich bin älter, Dad«, erwiderte Max sanft. »Ich war erheblich länger fort als drei Wochen.«
    »Wie kann das sein?«, fragte Mr McDaniels mit einem zögerlichen Lächeln. »Wo bist du gewesen, Max? Wo hast du all diese Zeit gesteckt?«
    »Weit fort«, sagt Max. »Unter den Hügeln – in einer anderen Zeit. An einem seltsamen Ort.«
    »Ich wollte dich begleiten«, sagte Scott McDaniels heiser. »Es ist schrecklich zuzusehen, wie der eigene Sohn ins Unbekannte zieht.«
    »Ich weiß, Dad«, murmelte Max. »Lass uns hineingehen. Da ist noch etwas, das ich dir erzählen muss.«
    In Scott McDaniels’ Zimmer setzten die beiden sich auf die Kante des zerwühlten Bettes, das noch warm war. Max griff nach einem gerahmten Foto von seiner Familie, das in seinem achten Lebensjahr aufgenommen worden war.
Er betrachtete das Bild seiner Mutter und überzeugte sich davon, dass die schlafende Frau im Krankenflügel tatsächlich sie war. Jedwede verbliebenen Zweifel lösten sich in Nichts aus, und mit leiser, geduldiger Stimme erklärte er seinem Vater, dass er seine Mutter gefunden habe, sie tatsächlich noch lebe und nun im Herrenhaus sei und sich ausruhe. Max’ Inneres verknotete sich zu eisigen Schnüren, als das Gesicht seines Vaters zuckte und dann plötzlich glücklich aufleuchtete.
    »Es gibt da etwas, das du wissen musst«, fügte Max entschieden hinzu. »Mom ist nicht so, wie du sie in Erinnerung hast.«
    Mr McDaniels sah ihn scharf an; sein Lächeln verblasste.
    »Wie meinst du das?«, fragte er. »Ist sie verletzt?«
    »Nein«, antwortete Max. »Sie ist nicht direkt verletzt. Ich weiß nicht, wie ich es anders formulieren soll, aber sie ist jetzt alt.«
    »Was redest du da?«, lachte Mr McDaniels. »Sie ist erst zweiundvierzig!«
    »Nicht mehr«, sagte Max sanft. »Die Zeit vergeht anders in den Sidh. Hier sind nur drei Wochen vergangen, seit David und ich aufgebrochen sind, aber ich war lange Zeit fort. Es sind drei Jahre, dass Mom verschwunden ist, Dad. Sie ist jetzt eine sehr alte Frau …«
    »Ich gehe zu ihr«, erklärte Scott McDaniels abrupt und stand vom Bett auf. Er knotete seinen Bademantel zu, trat hastig vor einen Spiegel und fuhr sich mit der Hand über seinen Stoppelbart. »Ich will nicht, dass sie mich so sieht«, murmelte er, dann ließ er Wasser in das Waschbecken laufen und strich sich das Gesicht energisch mit Rasierschaum ein.
    Mit rosigen Wangen und frisch rasiert zog Scott McDaniels sein bestes Hemd an und warf einen zweiten Blick
auf seine Schuhe, bevor er und Max sich auf den Weg zur Krankenstation machten. Unterwegs erklärte ihm Max, dass Bryn McDaniels ebenfalls Rowan besucht habe und dass die Menschen hier sie als Deirdre Fallow kannten.
    »Mach dich nicht lächerlich!«, blaffte Mr McDaniels. »Der Mädchenname deiner Mutter ist Bryn Brenson Cabbet, und sie hat die St. Marys’ Preparatory School in New Hampshire besucht. Um Himmels willen, ich habe ihre Geburtsurkunde und ihre Jahrbücher gesehen!«
    »Ich erzähle dir nur, was ich gehört habe«, sagte Max. »Auch für mich ist das alles ziemlich viel auf einmal.«
    »Ich weiß«, murmelte sein Vater »Es tut mir leid.«
    Mäuschenstill schlichen sie sich in den Saal, in dem die Muhmenhovens bereits Stühle und eine Pritsche aufgestellt hatten. Max’ Mutter rührte sich nicht. Scott McDaniels stand lange Zeit einfach nur da, die Hände

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