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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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»Vielleicht könnt ihr das wirklich. Ich suche nämlich nach meinem Mann. Ich dummes Ding kann nicht schlafen, bevor er zu Hause in seinem Bett liegt. Würdet ihr mir helfen, nach ihm Ausschau zu halten?«
    »Natürlich«, sagte Max höflich. Er beugte sich vor, um David hochzuziehen, aber der kleine Junge stieß ein gurgelndes Geräusch aus und scheuchte Max mit der Hand weg. »Komm schon«, flüsterte Max und zog an Davids Ärmel. »So schlimm ist das doch nicht, oder?«
    David spähte abermals zu der wartenden Geisterfrau hinüber, dann sah er Max finster an, bevor er sich hochrappelte. Die Geisterfrau dankte ihnen freundlich und rückte den Korb auf ihrem Arm zurecht, bevor sie, die Jungen in ihrem schimmernden Schlepptau, weiter den Strand entlangging. David schwieg und blieb in regelmäßigen Abständen stehen, um sich zu erbrechen, aber Max war fest entschlossen, seine Angst zu bezwingen.
    »Ähm, wie sieht Ihr Mann denn aus?«, fragte er die Geisterfrau, die einige Schritte vor ihnen herging.
    »Oh, er ist ungefähr so groß wie du«, antwortete sie geistesabwesend, »und er wird den blauen Mantel tragen, den ich ihm letzten Winter genäht habe.«
    Die Geisterfrau blieb stehen, um eine dunkle Gestalt am
Wasserrand zu mustern, aber sie entpuppte sich lediglich als ein altes Ruder und ein wirrer Klumpen Seegräser. Sie seufzte und entfernte sich ein Stück vom Wasser, um die Senken einiger niedriger, mit hohen Gräsern bewachsener Dünen abzusuchen. Nach weiteren zehn Minuten spürte Max, wie seine Übelkeit verschwand, nur um sogleich von Ungeduld verdrängt zu werden, während die Geisterfrau langsam in Schlangenlinien weitertrottete.
    »Sollten wir vielleicht nach ihm rufen?«, schlug Max vor.
    Die Geisterfrau blieb stehen und leuchtete mit der Laterne in sein Gesicht.
    »Warum um des lieben Himmels willen sollten wir das tun?«, flüsterte sie, und Ärger blitzte auf ihren blassen Zügen auf. David wurde beinahe ohnmächtig.
    »Es gibt keinen Grund«, antwortete Max und hob abwehrend die Hände. »Ich dachte nur, Sie wissen schon, wenn wir ihn riefen, würde er uns vielleicht hören und …«
    »Nun, natürlich würde er uns hören!«, zischte die Frau. »Denkst du, ich will ihn wecken?«
    »Wie meinen Sie das, ihn wecken?« Max war verwirrt. »Ist er irgendwo in der Nähe?«, fragte er, ohne den hektisch gestikulierenden David zu beachten, der ihn zum Schweigen zu bringen versuchte.
    »Oh, ich weiß, dass er es ist«, murrte die Frau.
    Sie begann zu lachen und David verzog sich hinter Max. Nach und nach wurde ihr mädchenhaftes Gekicher dunkler, bis es wie das Wiehern eines Pferdes klang. Das Licht der Laterne zitterte auf den Gesichtern der Jungen, während die Geisterfrau in ihrem Korb stöberte. Dann bekam sie etwas zu fassen, das ziemlich schwer zu sein schien. Sie hielt es ihnen mit einer ruckartigen Handbewegung hin.
    Es war der Kopf eines Mannes, dessen bleiche Züge in lautlosem Entsetzen verzerrt waren.

    Max kreischte auf. David sprang hoch in die Luft, hielt sich die Ohren zu und ruderte mit Armen und Beinen, als hätte er einen Muskelkrampf erlitten, bevor er im Sand zusammenbrach.
    »Wo ist der Rest von dir, Liebster?«, fragte die Frau, die jetzt das Wort an das schauerliche Ding richtete. Dann erlag sie einem weiteren Lachanfall und zwickte dem Kopf spielerisch in die Nase. »Komm und gib deiner Mary einen Hinweis!«
    Die Augen des Kopfes blinzelten plötzlich und drehten sich in ihre Richtung.
    »Glaubst du, ich werde dich jemals ruhen lassen, du elendes Weib?«, kreischte der Kopf. »Ha! Such nur weiter, du mörderische Schlampe …«
    Ein Geisterstreit brach aus. Max nutzte die Gelegenheit, um seinen vor Angst starren Zimmergenossen auf die Füße zu ziehen. Sobald er einmal in Bewegung gesetzt war, zischte David los wie eine Rakete. Max hatte seinen Freund noch nie so schnell laufen sehen; seine kleinen Beine wirbelten den Sand auf, während er schreiend über den Strand zurückrannte. Sie ließen die zankenden Geister weit hinter sich und huschten an dem unheimlichen Cottage vorbei.
    Der Wagen war zurückgekehrt und wartete auf der unkrautüberwucherten Einfahrt. Die Jungen hielten schnurstracks darauf zu, rissen die Hintertür auf und sprangen hinein. Der Motor heulte auf, während Cooper sich mit einem Ausdruck der Erheiterung zu ihnen umdrehte.

KAPITEL 3
    Tante Mum

    S tunden später – die Morgensonne lugte bereits durch die Buntglasfenster des hoch überwölbten Speisesaals von

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