Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege
Ganze war meine Schuld. Der junge Herr hat einen Kreis gezogen, den alle
sehen konnten.« Der Kobold lächelte einfältig. »Ich fürchte, ich habe angegeben und meine gerechte Strafe erhalten. Ich komme schon wieder in Ordnung – machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen.«
David verdrehte die Augen.
»Was soll das?«, fragte Connor wütend. »Willst du vielleicht sagen, du hättest ihn nicht verletzt?«
»Nein«, antwortete David leise. »Ich will sagen, dass ich denke, du solltest Mr Sikes Lebewohl sagen, diese Steine wegwerfen und dieses Buch verbrennen.«
Connor sah David ungläubig an und stieß ein kurzes Lachen aus.
»Du machst Witze, ja?«, fragte er. »Hast du nicht letztes Jahr ein verbotenes Grimoire gestohlen – eins, das nicht einmal Mrs Richter anfassen würde?«
David hielt einen Moment inne, bevor er nickte.
»Und«, fuhr Connor fort, »spazierst du nicht zu jeder Stunde des Tages und der Nacht auf dem Campus herum – selbst auf Pfaden, die wir nicht betreten dürfen?«
David blinzelte Connor an und nickte abermals zögerlich.
»Und jetzt willst du mir erzählen, ich könnte mit einem Gnom nicht fertig werden?«, rief Connor. »Warum, bitte schön? Weil ich nicht David Menlo bin, der Superzauberer? Wie arrogant bist du eigentlich, Kumpel?«
»Connor!«, zischte Sarah. »Das reicht jetzt.«
Davids Gesicht wurde puterrot.
»Ich wollte nur …« David schluckte den Rest des Satzes herunter, senkte den Kopf und stand auf. Er lief die Treppe hinauf und zog die Tür leise hinter sich zu.
»So viel zum Thema Party«, bemerkte Connor, der jetzt schuldbewusst und unglücklich dreinblickte.
»Wir sollten David nachgehen«, sagte Cynthia. »Er hat nur versucht zu helfen.«
»Sie sind ein freundliches Mädchen«, meldete Mr Sikes sich zu Wort und richtete den Blick seiner leuchtenden Augen auf Cynthia. »Und ich gebe Ihnen von ganzem Herzen recht. Man hat vielen Menschen eingeredet, dass sie von Gnomen nur das Schlimmste zu erwarten hätten, und ich kann Ihrem Freund keinen Vorwurf machen, dass er die Geschichten glaubt.«
»Vielleicht war ich ein wenig schroff«, gab Connor zu. »Ich werde ihn suchen gehen.«
»Nein«, sagte Max, der in den schmelzenden Würfeln seiner Limonade rührte, »lass ihn einfach in Ruhe.«
Connor nickte. »Dann rede ich morgen mit ihm. Oh! Mr Sikes, fast hätte ich den eigentlichen Grund vergessen, warum ich Sie heute Abend beschworen habe – aber ich nehme an, Sie haben wahrscheinlich keine Lust mehr dazu.«
Mr Sikes’ Ohren zuckten und der Gnom strich prompt über seinen perlgrauen Anzug.
»Wenn es in meiner Macht steht, wird es mir eine Ehre sein, Master Lynchs Wunsch zu erfüllen.«
»Großartig«, sagte Connor und grinste Max an. »Können Sie dafür sorgen, dass Menschen Dinge vergessen?«
»Selbstverständlich«, antwortete Mr Sikes mit einer kleinen Verbeugung. »Das Verlangen nach Gnomen wäre gering, wenn sich ihre Dienste auf Limonade beschränkten. Ich kann tun, worum Sie bitten, Master Lynch, aber …« Der Kobold zögerte.
»Was?«, fragte Connor. »Was brauchen Sie?«
»Zunächst einmal ihre Namen«, erwiderte der Dämon, während er sich den verletzten Arm rieb. »Und ich darf natürlich nicht in einem Kreis gebunden sein. Mr Sikes muss den Betreffenden nämlich besuchen, während er schläft.«
»Connor«, sagte Sarah mit missbilligendem Tonfall, »das ist keine gute Idee.«
Max war geneigt, ihr recht zu geben. Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass ein Dämon – irgendein Dämon – auf heimlichen Missionen über den Campus huschte. Connor ignorierte Sarah jedoch einfach und konzentrierte sich weiter auf das tadellos gewandete Geschöpf, das sich soeben einen angesengten Faden von der Anzugjacke zupfte.
»Was ist, wenn man Sie sieht?«, fragte Connor.
»Man wird mich nicht sehen«, antwortete Mr Sikes beruhigend.
»Und die betreffende Person würde nicht im Mindesten verletzt werden?«, hakte Connor nach. »Keine Nebenwirkungen oder etwas in der Art?«
»Nie im Leben«, versprach der Kobold.
Der Alte Tom läutete sieben Mal und Max knurrte der Magen.
Es klopfte an der Tür.
»Das ist wahrscheinlich David«, meinte Max und blickte auf den Zimmerschlüssel, der noch auf Davids Kommode lag. Er ging die Treppe hinauf und öffnete die Tür. Cooper stand draußen. Max hatte Cooper noch nie in den Schlafsaalflügeln gesehen und vermutete, dass seine unerwartete Anwesenheit den leeren Flur und dessen untypische Stille erklärte.
»Hey,
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