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Schurken machen Krawall

Schurken machen Krawall

Titel: Schurken machen Krawall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schmeisser
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Brauen. Er sah jetzt richtig faltig aus.
    „Jetzt weiß ich es!“, jubelte ich. „Das war, als wegen mir das frisch renovierte Chemielabor in die Luft geflogen ist, oder? Mit dem riesigen Feuerwehreinsatz! Wo wegen des Knalls die ganzen Lehrer und Schüler zwei Tage nur Brummen und Pfeifen hören konnten!“
    Mittlerweile sah mich Barbaras Vater mit ganz großen Augen an. Sein rechtes Augenlid zitterte ein bisschen.
    „Nein. Ich meinte den Tag, als du zwei verschiedenfarbige Socken anhattest“, sagte er.
    „Natürlich!“ Ich schlug mir mit der Hand vor die Stirn. „Der Zweisockentag. Klar. Mann, das war echt peinlich!“, lachte ich.
    „Ja.“ Barbaras Papa lachte gequält mit. „Sag mal, wie lange bleibst du noch mal bei uns?“, fragte er.
    „Eine ganze Woche!“, sagte ich stolz.
    „Eine ganze Woche. Wirklich? Tja. Muss das sein? Ich meine, äh … super. Ich … äh, muss mal los“, sagte Barbaras Vater hektisch.
    „Wo musst du hin?“, fragte Barbara.
    „Ganz dringend unsere Versicherung anrufen!“, rief er und rannte wie ein Rennpferd zum Haus.
    Ich sah Barbara an. „Ist doch ganz gut gelaufen, oder?“
    „Ja. Finde ich auch“, sagte Barbara. „Es ist nichts kaputtgegangen. Dann lass uns mal die Schubkarre holen.“

Das Baumhaus
    Eine schöne alte Buche am Rande von Schwemmes Garten hatten sich Barbara und ihr Vater als Platz für unser Baumhaus ausgeguckt. Hinter der wilden Wiese begann auch gleich der Wald, in dem sich der unheimliche Spinnenmann rumtrieb. Eine Tatsache, die Martin und Dieter so gar nicht behagte.
    Barbaras Vater hatte bereits alles herbeigeschafft, was wir brauchten: Bretter, Nägel und jede Menge Werkzeug lagen unter der Buche verstreut. Die Äste des Baumes waren in wenigen Metern Höhe geradezu perfekt gespreizt, um darauf unser Baumhaus zu errichten. Martin wurde es ganz schwummerig, als er am Stamm hochsah.
    „Oje, oje“, murmelte er in einer Tour, unterbrochen nur durch sein Mann-ist-das-hoch!- und Wir-werden-alle-sterben!-Gestöhne.
    Während ich das Baumaterial durchsah, kletterte Barbara flink die Buche hinauf.
    „Hier ist der perfekte Platz für ein Baumhaus!“, rief sie zu uns herunter und hangelte sich weiter von Ast zu Ast. Martin weigerte sich, auch nur eine Sekunde länger hochzusehen, aus Angst, Zeuge von Barbaras Absturz zu werden.
    „Was meint ihr?“, rief Barbara.
    „Super!“, schrie ich.
    „Komm lieber runter!“, schrie Martin.
    Während Barbara geschickt wie ein Äffchen den Rückweg ankletterte, rollte ich schon mal den Bauplan aus. Den hatte ich bereits vor Tagen zu Hause gezeichnet und er war spitzenmäßig geworden. Dieses Baumhaus würde das größte, höchste, prächtigste und beeindruckendste Baumhaus der Welt werden, so viel war klar. Gerade mit den Details hatte ich mir besonders viel Mühe gegeben. Schließlich sollte das kein 08/15-Baumhaus für normale Kinder werden, sondern die Übergangssuperheldenzentrale der Unglaublichen Dreieinhalb.
    Und echte Superhelden konnten sich ja wohl kaum in einem miesen Bretterverschlag treffen. Was sollten denn sonst die Superschurken denken? Die hielten uns dann ja für die zweite Wahl, für Superhelden-Hinterbänkler oder schlicht für maskierte Deppen, wenn die uns in einem Schuppen hocken sahen, in dem ein Schurke nicht mal seinen Rasenmäher abstellen würde. Das ging nicht. Die Unglaublichen Dreieinhalb waren ein Spitzensuperheldenteam und benötigten eine angemessene Behausung!

    Aber all das war Martin piepegal. Er legte eine Plastiktüte auf die Wiese, setzte sich im Schneidersitz drauf und verschränkte bockig die Arme vor der Brust. Wütend und stur wie ein wilder Bergesel stellte er klar, dass er Baumhäuser grundsätzlich super fand. Aber nur die, die nicht in Bäumen hingen. Unter gar keinen Umständen wollte er solch einen hohen Baum hochklettern, und noch weniger wollte er in solch einer Höhe irgendwas bauen.
    Kaum war Barbara wieder heil unten angekommen, setzten wir uns zusammen vor meinen Plan, und Martin, der Weltmeister im Gefahrenerkennen, wo keine waren, begann, in meinem Entwurf herumzusauen. Er zog einen Stift aus seiner Hemdtasche und fing an, so lange Sicherheitsvorrichtungen einzuzeichnen, bis mir der Kragen platzte.

    „Das ist doch total uncool!“, rief ich.
    „Alles, was der Sicherheit dient, ist ganz automatisch cool“, behauptete der uncoolste Junge der Welt. „Und Dieter sieht das ganz genau so“, fügte er hinzu. Aber Dieter war mit Sicherheit der

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