Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schurken machen Krawall

Schurken machen Krawall

Titel: Schurken machen Krawall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schmeisser
Vom Netzwerk:
backen nicht geht.“

    „Wie wäre es, wenn wir die Sauerei im Flur wegmachen?“, schlug Barbara vor. „Meine Mama liebt ihren Teppich. Und der hat in den letzten Tagen ganz schön gelitten.“
    „Spitzenidee!“, rief ich.
    „Wieso? Was ist passiert?“, fragte Martin nach, der ja wie so oft nur die Hälfte mitbekommen hatte. Und das war auch gut so. Denn erstens würde er uns nie verzeihen, dass sein Abendbrot, das er sich gestern gierig in den Schlund gestopft hatte, vorher auf dem Boden lag, und zweitens durfte er keinesfalls wissen, dass er Hundescheiße wegputzen sollte. Das würde ein Theater geben.
    „Schmodder vom Wald“, sagte ich also schnell.
    „Aber wir müssen es heimlich machen!“, sagte Barbara. „Das soll eine Überraschung werden!“
    „Also putzen wir heute Nacht“, sagte ich und freute mich, denn irgendwie machen selbst die schrecklichsten Dinge auf einmal Spaß, sobald es Nacht wird. Wandern zum Beispiel. Tagsüber ist Wandern die reinste Folter. Nachtwanderungen dagegen sind total cool. So war das mit dem Putzen bestimmt auch. Ich dachte sogar darüber nach, ob ich meine Mathehausaufgaben nicht mal nachts machen sollte. Vielleicht würden die dann auch Spaß machen. Wenigstens ein klitzekleines bisschen.
    „Gut.“ Barbara nickte zufrieden und ihr Gesicht hellte sich auf. „Wir haben einen Plan. Sobald meine Eltern im Bett sind, schleichen wir raus auf den Flur und bringen den Teppich wieder auf Vordermann.“
    Martin knötterte noch etwas rum, dass er ja eigentlich seinen Schlaf brauchen würde und dass nachts grundsätzlich alles blöd ist. Schließlich willigte er aber auch ein.
    „Sehr gut!“, jubelte ich. „Aber was ist mit dem Spinnenmann?“
    „Nichts“, sagte Martin und rutschte nervös auf seinem Hintern hin und her. „Der lebt im Wald und wir leben hier. Und so soll es auch sein.“
    Ich war empört. Verhielt sich so ein Mitglied der Unglaublichen Dreieinhalb?
    „Wir sind Superhelden, Martin. Und der Spinnenmann ist ein Superschurke, der Monsterspinnen züchten will, um die Weltherrschaft an sich zu reißen! Das ist doch klar wie Kloßbrühe!“, schnauzte ich.
    „Ach, wahrscheinlich ist das nur ein harmloser Spinner, der sich im Wald rumtreibt“, winkte Martin ab.
    Martin, der alte Zweifler, sträubte sich mal wieder dagegen, die Fakten anzuerkennen. Er wollte partout nichts davon wissen, dass die Erschaffung von Monsterspinnen kurz bevorstand.
    „Aber wir müssen ihn jagen! Was bleibt uns anderes übrig? Denk an unseren Schwur!“, redete Barbara auf ihn ein.
    „Genau“, schloss ich mich Barbara an. „Wir sind Superhelden. Und wer weiß, was der Spinnenmann noch alles anstellt, wenn wir ihn nicht zur Strecke bringen!“
    „Ich weiß ja nicht …“, sagte Martin.
    „Vielleicht treibt er sich nachts ja sogar im Garten rum“, sagte ich so beiläufig wie möglich, weil so was beiläufig Gesagtes manchmal beeindruckender ist, als wenn man schreit.
    „Hier? Bei uns?“ Martin war schockiert.
    „Klar“, sagte Barbara. „Der Wald ist ja gleich um die Ecke.“
    Martin fröstelte, als wäre es bitterkalt. Dann stürzte er zum Fenster. Barbara und ich folgten ihm. Vielleicht schlich der Spinnenmann tatsächlich bereits ums Haus?
    Wir sahen aus dem Fenster und wir sahen nichts. Dann zog Martin das Rollo hoch und wir sahen noch mal aus dem Fenster. Immer noch nichts. Es war zu dunkel. Stockdunkel wie Nutella. Buckelbügel schlief oder trieb sich geschlossen im Keller rum.
    Schemenhaft sah man den angrenzenden Wald und die Buche, neben der unser Baumhaus stand. Je angestrengter wir in die Dunkelheit starrten, umso mehr verdächtige Bewegungen und Monster sahen wir.
    „Lasst uns mal lieber das Rollo wieder runtermachen“, schlug Martin vor. „Das ist sicherer.“
    Martin hasste die Dunkelheit und alles, was sich darin herumtrieb. Also ließen wir das Rollo wieder runter und setzten uns zurück aufs Bett.
    „Wir könnten dem Förster Bescheid sagen. Der glaubt uns bestimmt!“, schlug ich vor.
    „Das ist eine gute Idee!“, rief Barbara. „So kriegen wir bestimmt auch keinen Ärger!“
    Sogar Martin fand meinen Plan spitze. Die gefährliche Arbeit dem Förster zu überlassen, spielte dem Angsthasen prima in die Hände. Ich sah auf meine Uhr.
    „Was meinst du? Schlafen deine Eltern schon?“, fragte ich.
    Auch Barbara sah auf die Uhr und nickte. Es war kurz nach zehn. „Ganz bestimmt. Meine Eltern gehen unglaublich früh ins Bett. Ich geh dann mal Eimer,

Weitere Kostenlose Bücher