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Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman

Titel: Schuster und das Chaos im Kopf - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Lieder
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richtig, aber er hörte auch nicht wirklich zu.
    »Es ist eine faire Sache, Silke.«
    »Ach ja, findest du? Ich finde, du benimmst dich wie ein ... erst sagst du, ich könnte das Haus behalten. Und jetzt kommst du mit so was. Was soll das, Heiner? Ich verstehe das nicht. – Oh, Fred ist gerade gekommen.«
    »Ich werde mich um den Verkauf kümmern.« Er wartete keine Antwort ab und legte einfach auf.
    Einen Tag später, es war noch sehr früh am Morgen, lockte Schuster den roten, übellaunigen Kater Hektor in einen Transportkorb und verschloss diesen ordentlich.
    »Ich weiß, du bist sauer auf mich«, sagte er. »Du hast recht, es ist nicht sehr nett von mir, dich im Tierheim abzuladen. Aber du und Herr Meier, ihr könnt euch nicht besonders gut leiden, und wenn ich ehrlich sein soll ... Herr Meier steht mir einfach näher.« Sein Handy klingelte, und da er noch nicht im Dienst war und außerdem überhaupt keine Lust hatte zu telefonieren, war er drauf und dran, es einfach auszustellen.
    Aber er brachte es wieder mal nicht fertig.
    »Wer stört so früh am Morgen?« Das musste einfach sein.
    »Hier ist Jana Tellmann.« Ihre Stimme war leise, so leise, dass Schuster sich ein Ohr zuhalten musste, weil ihm selbst das Fauchen des roten Katers um einiges lauter vorkam als ihre Stimme.
    »Er ist da«, wisperte sie. »Vor meiner Tür. Oh Gott, was ist, wenn er sie aufbricht ...?«
    Schuster hatte keine Ahnung, wovon sie sprach. »Von wem reden Sie, Jana?«
    »Er steht vor meiner Tür«, raunte sie ins Telefon. »Ich hab solche Angst. Irgendwer hat ihn ins Haus gelassen.«
    »Sprechen Sie von Kohlhardt?«
    Keine Antwort.
    »Jana?«
    »Oh, Gott ...«
    »Was ist passiert?«
    »Oh, mein Gott ...« Schuster hörte ein Krachen.
    »Was ist da los, verdammt noch mal?«, rief er ins Telefon.
    »Er tritt die Tür ein!«
    Schuster schnappte sich seine Dienstpistole, klemmte sich das Handy unters Kinn und rannte los.
    »Versuchen Sie, ruhig zu bleiben, Jana«, rief er ins Telefon. »Ich bin auf dem Weg.«
    Die Haustür stand offen, und Schuster stürmte die Treppe hoch.
    Kohlhardt stand vor Janas Wohnung und trat mit dem Fuß gegen die Tür.
    Schuster schlitterte auf ihn zu und riss ihn von der Tür weg.
    »Jetzt reicht’s, Kohlhardt.« Er packte ihn von hinten.
    Kohlhardt hatte eine ordentliche Fahne. Er kreischte wie ein Mädchen und schlug wild um sich.
    Schuster wich seinen unkontrollierten Schlägen aus und drehte ihn zu sich um. »Was ist denn mit Ihnen los? Sind Sie noch bei Trost?«
    Kohlhardt stierte ihn mit glasigen Augen an. »Sie haben mir grade noch gefehlt, Sie ...« Ihm schien kein geeignetes Schimpfwort einzufallen.
    Schuster versuchte, ihn unterzuhaken.
    »Lass mich sofort los!« Kohlhardt wich erstaunlich geschickt aus und machte einen Satz zur Seite. Dabei trat er ins Leere und fiel beinahe die Treppe hinunter. Er konnte sich gerade noch am Treppengeländer festhalten.
    Er fixierte Schuster mit bitterbösem Blick. »Du fasst mich ganz bestimmt nich an, du ...! Du bist schuld an allem! Wegen dir spricht Jana kein Wort mehr mit mir! Und wegen dir krieg ich keine Aufträge mehr!«
    »Schuld an dem Ganzen sind Sie nun wirklich selbst! Warum lassen Sie Ihre Exfreundin nicht endlich in Ruhe?«
    Kohlhardt wischte sich mit dem Ärmel über die Nase und schniefte laut. Schnurstracks marschierte er auf die Tür zu und drosch mit der Faust dagegen.
    Schuster packte ihn kurzerhand und nahm ihn in den Schwitzkasten.
    »Jetzt ist Schicht im Schacht, Kohlhardt.«
    »Hau ab, du dämlicher Bulle!«
    »Hab schon schlimmere Ausdrücke gehört.« Schuster drehte ihm die Arme auf den Rücken und zerrte ihn die Treppe hinunter.
    Kohlhardt versuchte, nach ihm zu treten.
    Schuster packte ihn noch ein wenig härter und schleppte ihn zu seinem Wagen.
    Kohlhardt brüllte, tobte und kreischte.
    Doch Schuster ließ sich davon nicht beeindrucken. Er legte ihm Handschellen an, machte diese am Lenkrad fest und knurrte: »Sie bleiben jetzt hier. Ich bin gleich wieder da.«
    Kohlhardt schlug seinen Kopf aufs Lenkrad und zuckte sofort zusammen. »Aua!«
    Schuster stöhnte und lief kopfschüttelnd zurück zum Haus.
    Jana Tellmann stand in ihrer Wohnungstür. Sie war blass und sah ängstlich aus. »Entschuldigung, dass ich Sie schon wieder ...«
    Sie schniefte, und er sah sie verlegen an. »Schon in Ordnung, Jana. Kein Grund, sich zu entschuldigen.«
    »Was passiert jetzt mit ihm?«, flüsterte sie und schluchzte noch einmal.
    Und ehe Schuster sich

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