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Schutzkleidung is nich!: Unter Bauarbeitern (German Edition)

Schutzkleidung is nich!: Unter Bauarbeitern (German Edition)

Titel: Schutzkleidung is nich!: Unter Bauarbeitern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Grünke
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müssen höher.»
    «Um die hochzubekommen, brauchen wir Richie und Matze!»
    «Ach wat! Komm, lass uns dat eben machen. Dann is dat feddich!»
    «Aber die Steine sollten wir erst runter…»
    «Dat geht so», unterbricht mich Hans, «du musst nur den Metallbolzen ’n paar Löcher höher setzen, den Rest mach ich!»
    Ohne weitere Zeit zu verschwenden, stellt sich Hans gebückt unter den ersten Arbeitsbock. Er umgreift fest die Eisenverstrebungen und presst die Stützfüße des Bocks in den Boden. Dadurch gewinnt er Stabilität.
    «Zieh den Bolzen raus!»
    Ich kann Hans ansehen, wie er in sich geht und Kraft sammelt.
    « UUUOOOAAAH !!!», hallt es über den Platz.
    Dann drückt er mit seinem Rücken gegen die obere Verstrebung und stemmt tatsächlich den ausziehbaren Teil des Arbeitsbocks nach oben! Samt Bohlen und gestapelten Klinkersteinen!
    « JETZT INS OBERSTE LOCH !», schreit er kurzatmig.
    Das Ganze wiederholen wir viermal – bis Matze und Richie uns zum Mittag abholen.

    Heute: Königsbärger Klopse
    «Hoffentlich kocht der nicht so, wie er schreibt», sage ich leise zu mir selbst. Hans stochert auf seinem Teller rum und pickt eine Kaper auf.
    «Der alte Maurer mit dem Fahrrad lässt sich auch nich mehr blicken. Habt ihr den mal wieder gesehn?», und nach einer kleinen Pause: «Der Alte is doch wohl nich schon kalt?»
    Der erste Biss schmeckt intensiv nach Fisch. Ein bisschen sehr intensiv. Ich bin kurz davor, den Happen zurück in die Sahnesauce zu spucken.
    «Ist ja ekelhaft. Da hat der Koch wohl einmal zu viel in die Sardellenbüchse gegriffen.»
    «Eher zehnmal», bestätigt Richie und verzieht beim Kauen das Gesicht, als ob er in eine Zitrone gebissen hätte.
    Hans fasst seine Gabel ganz unten am Griff, stellt sie aufrecht in die Luft und wedelt mit ihr vor und zurück: «Wisst ihr, wat richtig geil wär? So ’n Bauarbeiter-Kanal im Fernsehen! Da denk ich schon lange drüber nach.»
    « 24 Stunden Bauarbeiter live? So à la
Big Brother

    «Ja, Nick, genau! Dann würd ich am Wochenende schön aufm Sofa liegen und den anderen beim Malochen zugucken. Dat wär klasse! Am besten zeigen die nur Maurer bei der Arbeit!»
    «Dann könnte man den Kanal ja
Maurer 24
nennen.»
    «
Maurer 24
, super, aber dat darf dann nich so ’n Scheiß sein wie
Dschungelcamp
», schmatzt Richie.
    Jetzt kommt auch Matze mit seinem Tablett zu uns an den Tisch.
    «Ihr hättet mit den Arbeitsböcken vorhin auch fünf Minuten warten können, dann hätten wir doch geholfen.»
    «Er», ich zeige auf Hans, «konnte nicht warten.»
    «Mann, Hans, du bist doch bekloppt! Du machst dich damit noch kaputt, ich sach dir dat.»
    «Ach wat, Richie. Dat mach ich schon seit über 20  Jahren.»
    «Ja, eben! Deswegen haste auch die Bandscheibe am Arsch, ne?»
    Hans antwortet nicht, sondern starrt auf seinen Teller und schaufelt sich die Klopse rein. Welcher Riese spricht schon gerne über seine Verwundbarkeit?
    Ich nutze den stillen Moment.
    «Passt mal auf, Jungs. Ich höre nach Weihnachten auf. Ich gehe zurück nach London.»
    Ein kurzes Schweigen, ein wenig Schmatzen, dann schluckt Hans und sagt:
    «Mann, das ist doch toll für dich. Weißte eigentlich, dat am Anfang keiner gedacht hätte, dat du überhaupt so lange durchhältst? Da liefen sogar schon Wetten!»
    «So is dat wohl!»
    «Du kannst mich doch nicht alleine lassen mit den beiden Bekloppten hier», witzelt Matze, und Richie bringt es auf den Punkt: «Dann müssen wir’s zum Abschied aber noch mal richtig krachen lassen!»

    «Das ist Pau, der spanische Wanderarbeiter», stelle ich den verschlafenen jungen Mann scherzhaft vor, als ich ihn ins Dachgeschoss führe.
    Durch das Dach dringt nur wenig Licht, einzig ein schmaler Streifen erhellt die Mitte des düsteren Raumes. Es ist kalt, und die Bretter vor den Fenstern wirken nicht gerade einladend.
    «Hallo, ich bin Peter. Du bist also der Spanier. Aber du sprichst Deutsch?»
    «Ich bin kein Spanier, ich bin Katalane», sagt er bestimmt. «Und ja, ich spreche Deutsch.»
    Matze kommt dazu und gibt Pau so kräftig die Hand, dass der leicht in die Knie geht.
    «Du bist der Spanier, ja?»
    «Katalane. Ich bin Katalane.» Jetzt klingt das schon etwas gereizt. Wir scheinen hier einen überzeugten Separatisten vor uns zu haben.
    Peter erklärt seinen Plan.
    «Also, ist ganz einfach. Nick und ich stemmen die Steine von der Wand Richtung Mitte raus. Matze nimmt die Schubkarre und fährt die Steine dann rüber zu Paul und dann …»
    «Pau,

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