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Schutzlos: Thriller (German Edition)

Schutzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schutzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Gesichtsausdruck von gerade eben war verschwunden. »Für niemanden! Es gibt keine Verschwörung, keine Flugzeugentführer, keine U-Bahn-Benutzer mit Rucksäcken …«
    Ich warf einen Blick zu Bert. Sie blinzelte nicht einmal.
    Zagaew bemerkte es und war verwirrt. Er fragte sich nun, wer sie war.
    »Wir kennen eine Person, mit der Sie arbeiten«, fuhr ich fort. »Sie haben über das Telefon eines Angehörigen von einem Ihrer Mitarbeiter vor nicht langer Zeit mit ihm gesprochen.«
    Abscheu trat auf sein Gesicht. Er murmelte ein paar Worte vor sich hin. »Das war ich nicht! Das war ein Imitator. So etwas macht ihr doch ständig.«
    Ich ignorierte sein mattes Leugnen und sagte: »Nun, Aslan, wir müssen annehmen, dass Sie mit einer Zelle zusammenarbeiten und dass das Ganze eine Gefahr für unsere nationale Sicherheit darstellt. Wenn man Ihren Fehltritt vor sechs Jahren bedenkt  – ihre Beziehung zu dem pakistanischen Paar …«
    »Das ihr umgebracht habt! Ich hatte mir nichts zuschulden kommen lassen. Ich habe nur gestanden, damit ich nicht gejagt werde. Oder selbst umgebracht.«
    »Wir müssen wissen, wer noch beteiligt ist«, fuhr ich ruhig fort.«
    »Beteiligt woran?«
    »Verstehen Sie mich richtig, Aslan. Ich bin kein Vernehmungsspezialist. Ich stelle Ihnen nur die Fragen, die der Vernehmungsspezialist stellen wird. Ich versuche Sie nicht zu überlisten. Es ist keine Strategie. Ich erkläre Ihnen nur alles.«
    »Das könnte selbst wieder eine Strategie sein«, sagte er und lächelte ölig.
    »Ihr bisheriges Leben ist vorbei. Wir können Anklage gegen Sie erheben. Die Waffen, die Verbindung zu Henry Loving, die Tatsache, dass Sie Informationen von Joanne Kessler erpressen wollen.« Sein Lächeln verblasste etwas, als er hörte, was ich wusste.
    Bert sah weiter teilnahmslos zu.
    Zagaews Blick huschte kurz zu ihr und wieder zurück. »Wer ist Ihre Freundin?«, fragte er. »Warum sagt sie nichts?«
    »Mit wem arbeiten Sie?«
    »Ich arbeite in meinen Teppichläden und in meinem Restaurant. Warum verfolgen Sie mich? Sie deponieren Waffen in meinem Kofferraum, Sie versuchen mich mit diesem Geschoss zu töten. Dafür werden Sie jede Menge Ärger bekommen. Ich habe das Recht auf einen Anwalt.«
    »Wir haben Sie auf Band.«
    »Gefälscht, wie ich schon sagte. Mich langweilt das jetzt. Sie sind sehr ermüdend, mein Herr.«
    Ich seufzte.
    Ich sah zu Bert. Sie hob ganz leicht den Zeigefinger.
    Ich verzog das Gesicht und nickte nach einer kurzen Pause.
    Ich schob den Stuhl zurück und stand auf.
    Bert schaute zur Kamera.
    Ich trat vor und schaltete sie aus, zog den Stecker aus der Wand und rollte das Kabel auf. Dann machte ich mich mit der Kamera unter dem Arm auf den Weg zur Tür.
    Zagaew sagte nichts, aber seine Augen weiteten sich. Er fragte sich, wieso ich die Kamera mitnahm. Was wollte ich nicht für die Nachwelt aufgezeichnet haben?
    Als ich die Tür aufzog, erhob sich Bert und ging langsam hinter Zagaew herum. Sie ließ die Jalousie vor dem Einwegspiegel herunter. Sie blickte auf Zagaews gefesselte Hände, dann auf seinen Schoß. Ihr Blick drückte eine gewisse Befriedigung aus. Dann setzte sie sich neben ihn und zog einen Kunststoffbehälter von der Größe eines Taschenbuchs aus ihrer Tasche. Er war leuchtend rot, wie eine Warnung, dass der Inhalt gefährlich war.
    Als sie den Reißverschluss lautstark aufzog, stockte Zagaew der Atem.
    Ich ging aus dem Raum und zog die Tür hinter mir zu.

51
    »Warten Sie!«, rief der Gefangene.
    Sein Gesicht hatte sich gerötet. »Bitte, Sie müssen Geduld haben. Seien Sie ein bisschen geduldig. Das ist alles sehr verwirrend für mich. In einem Moment fahre ich so dahin, und im nächsten, peng, bin ich hier und mein Leben wird bedroht. Das können Sie doch verstehen. Sicher können Sie das verstehen!«
    Ich drehte mich um und schob den Fuß in die Tür. Zagaew starrte auf das rote Kästchen.
    Bert sah mich an, ihr Gesicht war vollkommen teilnahmslos.
    »Sie halten mich hin«, sagte ich zu Zagaew.
    »Nein, nein! Ich verschwende Ihre Zeit nicht.« Seine Miene fiel in sich zusammen. »Bitte …«
    Ich ging in den Raum zurück, stellte die Kamera neben der Tür ab und stützte mich auf den Tisch. »Wenn Sie uns helfen,
kann ich dafür sorgen, dass niemand Ihre Familie belästigt, von einer Befragung abgesehen. Vorausgesetzt, niemand von ihnen hat eine Straftat begangen.«
    »Nein, nein, meine Familie ist unschuldig.«
    »Sie müssen sich keine Sorgen wegen Repressalien gegen sie

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