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Schutzlos: Thriller (German Edition)

Schutzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schutzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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nie geschlossen, und auch wenn man nicht dort angemeldet ist, achtet niemand sehr auf einen, wenn man in einem Businessanzug ruhig in der Halle sitzt und so tut, als würde man seine E-Mails durchsehen, während man auf einen Termin wartet.
    Und genau das tat ich jetzt.
    Um 11.10 Uhr traf Claire DuBois im Hyatt in Tysons ein. Sie trug einen schwarzen Hosenanzug, aber es war ein anderes Schwarz als bei dem von gestern. Das Muster, wie ich bemerkte. Einen dünnen, burgunderroten Pullover darunter. Als sie sich setzte, roch ich Jasmin. Ihre Augen waren gerötet. Ich nahm an, sie hatte nicht viel geschlafen. Ihr Gesicht war sorgenvoll, und einen Moment lang dachte ich, wir hätten es mit einem Sicherheitsproblem zu tun. Aber sie fragte nur im Flüsterton: »Ich habe gehört, Billy hat einen sicheren Transporter für eine Fahrt zum Kittchen in D. C. vorbereitet. Er hat ein Geheimnis darum gemacht. Unergründlich. Ich weiß nicht genau, was das bedeutet. Als ich mich ihm genähert habe, ist er in die andere Richtung gegangen.«
    Es war DuBois’ sehr weit ausholende Art, eine einfache Frage zu stellen.
    »Zuerst.« Ich deutete zur anderen Seite der Hotelhalle, hob meinen Laptop auf, und wir gingen zum Starbucks-Stand. Es war nicht mein Lieblingskaffee, aber er enthielt Koffein, und den brauchte ich. Wir bestellten zwei Tassen, und Claire DuBois nahm noch etwas zu essen dazu. Einen Gemüse-Wrap. Wir kehrten zu unseren Sitzen zurück. Ich erzählte ihr von Westerfields Anruf, allerdings ohne die Sache mit Rhode Island und der Untersuchung. Ich nahm an, dass DuBois darüber Bescheid wusste, denn das Material war öffentlich zugänglich, vorausgesetzt,
man war zu ein wenig hinterlistigem Schnüffeln in der Lage, wie es Chris Teasley getan hatte. Es war keine Angelegenheit, die man unnötigerweise vor Kollegen zur Sprache brachte.
    Als ich ihr erzählte, der Justizminister habe verlangt, dass die Kesslers und Maree in ein Gefängnis gingen, blinzelte DuBois, als hätte ich gesagt, der District wolle von den USA abfallen. »Aber das kann er nicht machen. Sie sind für die Mandanten verantwortlich.«
    »Aber er ist für die Unverletzlichkeit der Nation verantwortlich. Und für seine Karriere.« Ich vermied es, das Wort »selbstgerecht« in meine Bemerkungen einfließen zu lassen. Ich erzählte ihr fürs Erste auch nicht mehr über den Knast von Hansen. »Jedenfalls ist das im Augenblick nicht unsere Priorität. Wir müssen herausfinden, wer Loving angeheuert hat. Erzählen Sie mir, was Sie bisher haben.«
    »Ich gehe immer noch den Punkten aus der E-Mail nach, die Sie mir geschickt haben, der Sache mit den Peilsendern, der Polizei.«
    Da ich ihr den Auftrag erst vor einer halben Stunde erteilt hatte, war ich weder überrascht noch beunruhigt, dass es noch keine Resultate gab.
    »Hier sind die Anrufe, die ich für Sie zurückverfolgt habe.« Sie reichte mir eine Mappe. Ich las alles schnell, aber vollständig durch. Es war so ziemlich das, was ich erwartet hatte.
    DuBois gab mir nun einen zweiten Ordner – in dem es um das angebliche Schneeballsystem ging. Er war voller Papierkram und Unterlagen. Ich blickte auf, und DuBois fasste für mich zusammen. »Clarence Brown, alias Ali Pamuk.« Sie blätterte die Papiere durch. »Detective Kessler war noch nicht sehr weit mit dem Fall gekommen.«
    »Hat er mir erzählt. Er war beschäftigt.«
    »Und niemand beim MPD oder der Wertpapieraufsicht machte sich große Sorgen.«
    »Die Opfer waren arm und gehören Minderheiten an.«
    »Es ist nicht viel Geld im Spiel. Und kein Großmaul wie Al Sharpton setzt sich für sie ein. Pamuk hat ein Büro in South East, aber es ist nur kurzfristig gemietet. Das gesamte Mobiliar ist gemietet. Ein Sekretärin und zwei Assistenten, alle ohne College-Abschluss. Es passt irgendwie einfach nicht. Man sollte meinen, ein Investment-Berater würde weniger armselig auftreten. Ich habe mal diesen Film gesehen, Die Unbestechlichen … «
    »Es war auch ein Buch.«
    »Ach, ja? Jedenfalls ist in …«
    »Ich kenne die Geschichte.«
    »Um herauszufinden, was vor sich ging, folgten die Reporter dem Geld. Ich habe darüber nachgedacht und genau dasselbe getan.«
    »Gut.«
    »Ich kenne ein paar Leute im Finanz- und Außenministerium«, fuhr sie fort. »Und diesen Anwalt, der mit internationalen Bankabkommen zu tun hat.« Sie schien die Hälfte der unter Dreißigjährigen im District of Columbia zu kennen. »Seit die Schweizer wegen der UBS-Geschichte vor ein paar

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