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Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Titel: Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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Bundfaltenhose und seinen schwarzen Halbschuhen. Wären da nicht diese wachen, blitzenden Augen in seinem zerknitterten Gesicht gewesen. Die anderen hingen an seinen Lippen, wirkten angespannt: Einer kaute nervös auf den Fingernägeln herum, ein anderer, ein besonders groß gewachsener, kräftiger junger Mann, leckte sich unablässig über die Lippen. Sie wussten alle, mit wem sie es hier zu tun hatten, auch wenn sie ihn zuvor nicht alle persönlich gekannt hatten.
    »Für diejenigen, mit denen ich zum ersten Mal zusammenarbeite: Es gibt ein paar Prinzipien, die mir sehr wichtig sind. Verschwiegenheit ist oberstes Gebot und Grundvoraussetzung, ich erwarte außerdem Disziplin, Fleiß, Präzision, Einsatz, Ehrlichkeit.« Beim letzten Wort lachten sie, doch er blieb ernst. »Und nicht zuletzt Respekt. Vor mir und meinen Entscheidungen, über die ich nicht diskutieren werde, und untereinander. Ich möchte, dass wir als Team arbeiten, und dazu gehört ein respektvolles Miteinander. Wir haben eine schwierige Aufgabe vor uns, aber dazu später. Zuerst müsst ihr wissen, mit wem ihr es im Team zu tun habt. Ich bringe jedem von euch dasselbe Vertrauen entgegen, also enttäuscht mich nicht. Ihr würdet es ohnehin bitter bereuen.« Er sagte das alles kühl, sachlich, und wirkte tatsächlich ein bisschen wie ein Beamter.
    Er machte eine kurze Pause, um seine Worte wirken zu lassen und einen nach dem anderen anzublicken. »Sollten sich einige von euch untereinander schon kennen, dann vergesst eure richtigen Namen. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, bei jedem Projekt neue Pseudonyme zu verwenden – und bin immer gut damit gefahren. Eure erste Aufgabe wird es sein, euch die neuen Namen einzuprägen – und zwar so, dass sie euch in Fleisch und Blut übergehen. Mich werdet ihr ab sofort nur noch Sankt Magnus, euren Schutzpatron, nennen.«
    Sie blickten sich überrascht an. Einer kicherte, doch ein eisiger Blick des imposanten Mannes ließ ihn sofort verstummen. »Wenn wir uns besser kennen, dürft ihr das ›Sankt‹ vielleicht weglassen«, fuhr er spöttisch fort. »Magnus ist der Schutzpatron des Allgäus – das werdet ihr nicht wissen, denn besonders religiös wirkt ihr nicht gerade. Ich werde euch jetzt einem nach dem anderen die Namen zuordnen, gleichzeitig stelle ich euer Fachgebiet vor. Echte Identitäten habt ihr ab sofort nicht mehr, kapiert?«
    Die Männer und die Frau nickten eifrig, einige murmelten »Verstanden« oder ein leises »Ja«.
    »Also, dann passt gut auf. Ladys first«, sagte Magnus und nickte der attraktiven Frau zu, die nun ihre Wollmütze abnahm und so den Blick auf kurz geschnittene dunkle Haare freigab. Ihre Bewegungen wirkten geschmeidig, und sie zog die Blicke ihrer männlichen Kollegen auf sich.
    »Unsere Santa Lucia hier ist die Elektrik- und Elektronik-Fachfrau. Lucia ist die Schutzpatronin der Elektriker – und der wenigen Frauen, die es auf diesem Gebiet gibt. Unsere Lucia ist eine absolute Koryphäe, und ich erwarte, dass ihr euch zotige und dumme Sprüche spart, ja?«
    Lucia nickte in die Runde. Zwei der Männer sahen sich grinsend an, was ihnen jedoch sofort einen tadelnden Blick des Anführers einbrachte.
    Dann sah Magnus zu dem blassen, schmächtigen, fast jungenhaften Mann von vielleicht dreißig Jahren, der neben Lucia saß. Er kaute auf den Fingernägeln, seine Haare waren kurz geschoren, und mit seinen übertrieben langen Koteletten sah er ein wenig aus wie ein Relikt aus den Siebzigerjahren. Unruhig wippte er immer wieder vor und zurück, als sein Name genannt wurde.
    »Gut. Unser Sankt Christophorus, Schutzpatron der Fährmänner, wird dafür sorgen, dass wir immer heil und schnell ans Ziel kommen. Er wird sich auch um die unauffällige Beschaffung eines kleinen Fuhrparks kümmern und notfalls Reparaturen oder Modifikationen vornehmen.«
    Christophorus grinste kurz, dann kaute er wieder an seinen Nägeln.
    »Neben ihm Servatius, der Mann für Schlüssel und Schlösser. Übrigens einer der Eisheiligen. Ihr wisst vielleicht: Pankraz, Servaz, Bonifaz. Aber das nur am Rande. Ein absoluter Experte. Wundert euch nicht, wenn ihr mal einen Schlüsseldienst ruft, und er kommt – Sankt Servatius ist tagsüber unbescholtener Geschäftsmann und Handwerker!«
    Der dunkelhaarige Südländer sah mit zusammengekniffenen Augen in die Runde und nickte nacheinander jedem der Anwesenden zu.
    »Neben ihm sitzt unser Goldschmied, Sankt Agatha. Zu seiner genauen Aufgabe später mehr.«
    Der

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