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Schwaben-Filz

Schwaben-Filz

Titel: Schwaben-Filz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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Ermittlungen.«
    »Oh, hallo«, seufzte Braig. »Ja, wir haben unseren Täter.«
    »Jau, dann mal Glückwunsch! Ist doch prima!«
    Braig wusste nicht, was er antworten sollte. »Ja und nein«, sagte er. »Einerseits ja, bis auf den Verbleib von Henfles Leiche ist alles geklärt. Andererseits …« Er fühlte sich nicht wohl, hatte Schwierigkeiten, Worte zu finden. »Nicht einmal den Tod des vierten Opfers konnten wir verhindern. Wir haben keinen Anhaltspunkt, wo er zu finden ist. Irgendwo in unserer Umgebung wahrscheinlich. Und dann noch die Täterin. Es handelt sich um eine Frau.«
    »Eine Frau?« Friederichsens Verwunderung war deutlich zu vernehmen. »Junge, Junge. Die muss aber ihre Gründe gehabt haben.«
    »Hat sie, ja, in der Tat. Ihre Opfer waren keine besonders erfreulichen Zeitgenossen. Sie wollte das Schicksal ihrer Tochter rächen. Das Mädchen wurde vergewaltigt und liegt seit Jahren in der Psychiatrie. Und die Mutter jetzt ebenfalls.«
    »Au weh, das hört sich nicht gut an. Aber trotzdem will ich Ihnen noch etwas mitteilen, was ich gerade erfahren habe. Frau Tadix hat mich angerufen, die Frau auf Langeness, an die das Handy adressiert war.«
    Braig nahm nur beiläufig wahr, was der Kollege ihm erzählte. Als ihm die Tragweite von Friederichsens Worten endlich klar geworden war, hatte der Mann das Gespräch bereits beendet.
    »Ich habe Frau Tadix erzählt, dass das Handy einem Manfred Henfle aus der Gegend um Stuttgart gehört. Und da ist ihr eingefallen, dass sie jahrelang Feriengäste mit diesem Namen aus der Umgebung von Stuttgart hatten. Da war auch immer ein Sohn dabei. Sie hätte gern gewusst, ob der ihr das Gerät geschickt hat, an den kann sie sich nämlich noch gut erinnern.«
    Ob der ihr das Handy geschickt hatte? Braig musste insgeheim lachen. Wenn ja, dann aber garantiert nicht freiwillig. Vielleicht hatte seine Mörderin ihn gezwungen, ihr eine Adresse weitab von Stuttgart zu nennen, weil sie die Ermittler möglichst lange im Ungewissen lassen wollte, und als Henfle ihr dann mit Langeness kam, hatte sie das Angebot gern genutzt …
    Oder musste er sich den Hergang ganz anders vorstellen?
    Braig überlegte gerade, Neundorf zu Rate zu ziehen, als es an seiner Tür klopfte. Stefan Herb stand auf der Schwelle, eine DVD in der Hand. Der Kollege war vor Jahren von Braigs Abteilung zur Wirtschaftskriminalität gewechselt.
    »Ihr habt euren Killer, höre ich, meinen Glückwunsch.«
    »Danke, ja. Aber zu Gratulationen gibt es keinen Anlass. Eine tragische Sache. Und dann konnten wir nicht einmal den Tod des vierten Opfers verhindern.«
    »Henfle«, sagte Herb, »ihr seid auf der Suche nach seiner Leiche, richtig?«
    »Du bist gut informiert.«
    »Ich habe mich gerade mit Katrin unterhalten. Um den Halunken sei es nicht schade, meinte sie. Ein widerliches Schwein wie die anderen auch.«
    »Du kennst ihre unverblümte Sprache.«
    »Ach ja, wer weiß«, meinte Herb. »Vielleicht hat sie recht.«
    Braig sah erstaunt auf. Was war mit dem Kollegen los? So kannte er ihn nicht. Normalerweise war Herb eher ruhig, meist zurückhaltend, selten zu öffentlich geäußerten scharfen Urteilen neigend.
    »Was willst du uns zeigen?« Neundorf war in den Raum getreten, die DVD in Herbs Hand im Visier. »Der Herr hier behauptet, die müssten wir uns unbedingt ansehen. Darf ich wissen, weshalb?«
    »Kein Kommentar. Überzeugt euch selbst.« Herb schüttelte den Kopf, deutete auf den Computer auf dem Schreibtisch, sah Braigs zustimmende Geste. »Ich hoffe, ihr erkennt eine der Personen.«
    Er schob die DVD ins Laufwerk, bearbeitete die Tastatur, wartete, bis sich der Bildschirm mit einer Ansammlung von Menschen füllte. Reisende, die gerade eincheckten und dabei von einer Überwachungskamera gefilmt wurden.
    »Wo ist das?«
    »Frankfurt Flughafen«, erläuterte Herb.
    Das Datum war am Bildrand eingeblendet, die Uhrzeit ebenso.
    »Wir schreiben den 10. November um 12.10 Uhr. Der vergangene Samstag, falls euch das mehr sagt.«
    Eine junge Familie stellte ihr Gepäck aufs Band, zeigte ihre Flugscheine, verschwand langsam aus dem Bild.
    »Jetzt«, sagte Herb.
    Braig erkannte die Person sofort, obwohl er sie bisher nur auf verschiedenen Fotos gesehen hatte. Ein Mann Mitte vierzig, mit dunklen, frisch gegelten Haaren und einer hellen Jacke. Neben ihm eine junge, hyperschlanke Frau in einem blauen Hosenanzug, eine Sonnenbrille in der Hand.
    »Ich werd verrückt!« Neundorf schnappte lauthals nach Luft. »Diese verdammte

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