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Schwaben-Filz

Schwaben-Filz

Titel: Schwaben-Filz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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zerquetscht wurde.« Er war von den Ermittlungen gegen Markus Ruppich dermaßen in Beschlag genommen, dass er seine vorherige Untersuchung völlig aus den Augen verloren hatte. Unmittelbar nachdem sie im Hohenheimer Schlosspark auf Grobes Leiche gestoßen waren, hatte er die Sache mit dem aus Afghanistan in den Heimaturlaub zurückgekehrten Bundeswehrsoldaten an Grinsekäser weitergereicht.
    »Holger Deimel erlitt bei der hinterhältigen Attacke einen komplizierten Unterschenkelbruch«, berichtigte der Mann.
    »Sie haben die Täter ermittelt?«
    »So gut wie. Es fehlt nicht mehr viel.«
    »Na, dann herzlichen Glückwunsch. Die Staatsanwälte werden sich freuen.«
    Braig trat in sein Büro, hörte sein Faxgerät rattern. Die Walze, die das Papier einzog, ächzte und stöhnte dermaßen laut, dass es in den Ohren schmerzte. Seit Tagen schon wollte er es der Haustechnik melden, hatte es jedoch immer wieder vergessen.
    Er lief zu dem Gerät, sah, dass es sich um die hausinterne Mitteilung über eine Fortbildungsmaßnahme handelte. Braig las die Überschrift
Professionelles Coaching für den Umgang mit Gewalttätern
, schüttelte den Kopf. Was praktizierte er eigentlich seit vielen Jahren, manchmal Tag für Tag? Was sollte er lernen und vor allem wann? Hatten sie sonst wirklich keine Probleme?
    »Wirf die Scheiße in den Müll!« Felsentretters wuchtige Gestalt lehnte an seinem Türrahmen.
    Er zerknüllte das Blatt, befolgte den Rat des Kollegen. Einer der hohen Herren hatte offensichtlich wieder einmal nicht gewusst, wie er seine Zeit verwenden sollte.
    »Buddha«, erklärte Felsentretter. »Ein Kumpel unseres Killers. Du hast den Namen schon gehört?«
    Braig erinnerte sich an sein Gespräch mit Marianne Heun, nickte mit dem Kopf. »Seine Schwester in Plieningen. Sie hat ihn erwähnt.«
    »Und?«
    »Nichts und. Sie wusste nur, dass ihr Bruder mit ihm Kontakt hatte, mehr nicht. Keine Ahnung, um wen es sich dabei handelt und wo der wohnt.«
    »Das trifft sich ja gut. Ich habe mir nämlich drei von den Knastbrüdern unseres Killers zur Brust genommen. Gespräche unter Männern, sozusagen, den ganzen Morgen. Zwei von den Wichsern waren sich absolut einig: Buddha. Wenn das Schwein irgendwo untergetaucht ist, dann bei ihm. Die trafen im Bau aufeinander, saßen über ein Jahr Loch an Loch, bis dieser Buddha freikam. Soll irgendeiner Tussi zu nahe gekommen sein, was immer das heißen mag. Ich konnte es noch nicht abklären. Sogar als Buddha draußen war, riss die Verbindung zwischen den beiden nicht ab. Der soll seinen Ex-Knast-Kumpel ein oder zwei Mal besucht haben, ich hatte keine Zeit, das genau zu überprüfen. Auf jeden Fall: Zwei der Wichser sind sich absolut sicher, dass Ruppich bei Buddha hockt. Und einer der Wärter meinte das ebenfalls. Die waren ganz dick miteinander, behauptete der, best friends, was weiß ich. Der Typ hatte sogar ein Foto Buddhas in seiner Sammlung. Kein Wunder, dass die den Kerl so nennen. Genau wie du ihn dir vorstellst.« Felsentretter kramte in seiner Jackentasche, zog ein kleinformatiges Foto daraus hervor, reichte es Braig. »Ich bestehe nur aus Knochen gegen das Aas, was?«
    Das Bild zeigte einen freundlich in die Kamera lächelnden Mann, der seinem Spitznamen in der Tat alle Ehre machte. Dicke, runde Backen, ein Oberkörper, der an allen Ecken und Enden aus seinem Sweatshirt quoll, Oberschenkel, deren jeder dem Umfang zweier kräftiger Männerbeine gleich kam. Allzu groß schien der Mann nicht geraten, nahm man den Stuhl, auf dem er thronte, als Vergleichsmaßstab, kam er kaum über 1,70 Meter hinaus.
    »Sieht nicht gerade aus wie der Helfershelfer eines Killers, was?«
    »Nein«, bekannte Braig, »aber wem siehst du seine kriminelle Einstellung schon an?«
    Felsentretter zuckte mit der Schulter. »Wie einfach wäre unser Job.«
    »Was ist mit seinem Namen? Du hast ihn ermittelt?«
    »Patrick Stein.«
    »Dieser Buddha soll Patrick Stein heißen?«
    Felsentretter deutete auf das Foto, signalisierte seinem Kollegen mit einer Handbewegung, auf die Rückseite zu schauen.
    Patrick Stein
stand dort in sehr gut lesbarer Handschrift.
    »Hervorragende Arbeit, Herr Kollege«, bekannte Braig. »Alle Achtung. Seine Schwester wusste nur den Spitznamen. Dann sind wir endlich einen Schritt weiter.« Er lief zur Tür, klopfte Felsentretter anerkennend auf die Schulter. »Bleibt nur noch, diesen Patrick Stein zu finden. Wo er sich im Moment aufhält, meine ich.«
    »Verdammte Kacke, das ist es«, knurrte die

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