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Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Titel: Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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zurückzubringen, die Hintermänner des Verbrechens aufzuspüren. Über die Liste, die Knudsen ihm gemailt hatte?
    Braig gab die Nummer seiner Kollegin Neundorf ein und informierte sie über die Entführung der kleinen Elena. Neundorf war gerade dabei, das Frühstück für ihren Sohn herzurichten, sagte ihm sofort zu, ihm bei der Überprüfung der auf der Liste aufgeführten Männer zu helfen. Er bedankte sich, mailte ihr die Namen und Adressen der Verdächtigen. Braig trank seine Tasse leer, aß in aller Eile ein weiteres Brot, studierte die Adresse, unter der Alexander Schwalb in Besigheim gemeldet war. Er gab die Nummer des Mannes ein, hatte nach mehrfachem Läuten die etwas gehetzt klingende Stimme einer Frau am Apparat.
    »Bauunternehmen Schwalb.«
    »Braig. Guten Morgen. Ich würde gerne Herrn Schwalb sprechen. Persönlich.«
    »Persönlich? No müsset Se uf’d Baustell. Der fahrt heut direkt na.«
    »Wo finde ich die?«
    »Ha, drobe in Möhringe.«
    »In Stuttgart-Möhringen?«
    »Des han i doch grad gsagt.«
    Braig ließ sich eine genaue Lagebeschreibung der Baustelle geben, glaubte, sich an sie zu erinnern. Vor wenigen Tagen erst war er nach einer Ermittlung am Rand Plieningens daran vorbeigefahren.
    Er zog sich an, steckte sicherheitshalber seine Waffe ein, gab Ann-Katrin Bescheid. Ihr blieben noch ein paar Minuten, bevor sie ihre Tochter für den Kindergarten herrichten und sich selbst für die Betreuung der Tierarztpraxis Dr. Genkingers fertig machen musste.
    »Mord?«, murmelte sie im Halbschlaf.
    Braig drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, strich ihr über die Haare. »Eine Entführung«, antwortete er leise, ohne das Opfer genauer zu charakterisieren. Er wollte sie nicht unnötig beunruhigen, sie würde den Sachverhalt noch früh genug über die Medien erfahren.
    Braig streifte seine dicke Jacke über, machte sich auf den Weg zum Augsburger Platz. Die Stadtbahn-Haltestelle lag keine fünfhundert Meter von seiner Wohnung entfernt. Er nahm die nächste Bahn, informierte unterwegs Mandy Prießnitz per Mail über sein Vorhaben. Das Handy steckte gerade wieder in seiner Tasche, als er es fiepen hörte.
    Helmut Rössle, einer der Techniker des LKA, war in der Leitung. »I han ghört, du bisch bei der Entführungssache au dabei.«
    »Aber nur in Stuttgart, nicht vor Ort. Knudsen …«
    »Der Fischkopf hockt in Reutlinge, mir sind uns begegnet, danke. Du woisch, wie gut i mit dem ka. Der könnt grad aus Sindelfinge sei. Deswege ruf i dir a. Mir hent grad den Karre untersucht, in dem des Kind entführt worde sein soll.«
    »Du bist an der Absturzstelle?«
    »Über Eninge, ja. I han koi Ahnung, was des bedeutet, aber der Dolde und i sind uns einig: Die hent den Karre absichtlich in den Abgrund stürze lasse.«
    »Absichtlich? Es war wirklich kein Unfall?«
    »Noi, des war koin Unfall«, brummte Rössle, »des versuch i doch grad zu erkläre! Die Spure sind eindeutig, do gibt’s überhaupt koin Zweifel: Die hent den Karre bis kurz vor die Kante nagfahre und ihn dann nübergschobe. Mir hent die Abdrück von zwei Leut. Und vorher müsset die den Golf in Brand gsteckt und a paar Flasche Benzin im Innenraum versteckt han, sonscht hätt der net so gottserbärmlich brennt.«
    »Der Brand wurde nicht durch den Absturz verursacht?«
    »Noi, Herr Kommissar, wenn i dir des sag: Der Absturz war net schuld, au wenn die Dackel es dir in jedem zweite Fernsehkrimi vorgauklet. Au wenn en Karre noch so tief nunterhagelt, entzündet sich deswege sein Tank net von selbscht. Des solltesch au du langsam wisse. Die hent mehrere Flasche Benzin in dem Innenraum verstaut und den Karre unmittelbar vor dem Absturz in Brand gsteckt, sonscht wär der net so stark ausbrennt. Benzin in Glasflasche, beim Aufprall hat’s die zerschlage. Des Feuer muss losgange sein wie a Bomb. Mir hent Glassplitter aus dem Karre rauspult, die von Flasche stammet, des isch eindeutig.«
    »Und was ist mit dem Hund?«
    Rössle ließ einen lauten Seufzer hören. »Hoffentlich war des Viech vorher schon hinüber, i dät’s ihm wünsche.«
    »Das bedeutet also, die ganze Sache mit dem Absturz und dem Brand war bewusst inszeniert?«
    »Alle achtzig Deifel von Sindelfinge, so isch es.«
    »Aber weshalb?«
    »Lieber Herr Kommissar, das zu ermitteln isch deine Sach, net meine!«
    Braig merkte gerade noch rechtzeitig, dass er sein Ziel erreicht hatte, verabschiedete sich von Rössle. Die Sache wurde immer mysteriöser, so viel war klar. Weshalb steckten Leute kurz

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