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Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Titel: Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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bat Braig, einen Moment zu warten, weil er den Namen der Frau überprüfen wollte, meldete sich dann nach wenigen Minuten wieder zu Wort. »Also, eine Frau Prolitschka finde ich nirgends, tut mir leid. Das kann an der Schreibweise liegen, das müsste man vielleicht in mehreren Variationen versuchen, oder die Dame arbeitet unter einem anderen Namen. Oder, auch das ist möglich, sie ist nirgends registriert.«
    »Na ja, wäre auch zu schön gewesen, wenn es auf Anhieb geklappt hätte.« Braig fordert seinen Kollegen auf, sich nach der Frau umzuhören, wollte das Gespräch schon abbrechen, als Herb sich noch einmal zu Wort meldete.
    »Du bist dir sicher, dass die Dame in Stuttgart arbeitet?«
    Braig stutzte. »Äh, nein. Wir haben ja bisher so gut wie keine Informationen über sie.«
    »Na, dann besagen meine Auskünfte nicht viel. Die kann ja weiß Gott wo tätig sein.«
    »Jetzt hast du mich auf dem falschen Fuß erwischt. Daran habe ich nicht gedacht.«
    Herb lachte. »Auch wir müssen uns an die Zeiten der Globalisierung eben erst noch gewöhnen. Letzte Woche erhielten wir die Bitte um Mithilfe von Kollegen aus einem der Arabischen Emirate. Eine Dame, die sich zeitweilig in einem der dort offiziell überhaupt nicht existierenden Etablissements oder Escortservices oder wie immer du das nennen willst, aufhält, lebt nämlich hier bei uns. Ab und an habe sie geschäftlich im Ausland zu tun, erklärte sie uns. Das sei aber
business as usual
, nichts Besonderes. Dort lasse sich einfach mehr und sehr viel schneller Geld verdienen als bei uns. Vielleicht ist deine Prolitschka ja auch so businessmäßig auf Achse, vielleicht in der Dominikanischen Republik oder auf den Malediven. Und in der übrigen Zeit lebt sie als gutbürgerliche Existenz hier mitten unter uns?«
    »Danke für den Tipp. Ich werde mich bemühen, die Sache zu klären. Ich fürchte nur, dass diese Prolitschka keine so gutbürgerliche Existenz führt.«
    »Vielleicht habe ich auch zu weit gedacht. Möglicherweise ist sie irgendwo in der näheren Umgebung von Stuttgart tätig. Da gibt es ja genügend kleinere Städte mit entsprechenden Dienstleistern. Wenn es dir nicht zu sehr eilt, schaue ich alles durch, was wir darüber haben. Ich bin jetzt nämlich bei meinem Stammkunden angelangt. Nur noch ein paar Treppenstufen und wir fallen uns gegenseitig in die Arme. Na ja, ganz so schlimm wird es nicht werden. Hauptsache, ich kann meine Knarre stecken lassen. Das ist nicht selbstverständlich bei solchen Einsätzen. Du siehst, ihr schiebt gegen uns eine ruhige Kugel. Also, in einer Stunde etwa, reicht dir das?«
    Braig hörte Herbs heftiges Atmen, nahm das Angebot des Kollegen an. »Du rufst mich an, wenn du so weit bist?«
    Statt einer Antwort begann Herb plötzlich laut zu fluchen. »Oh nein, verdammter Mist! Was ist da passiert?«
    Für wenige Sekunden hörte er überhaupt nichts mehr, dann war der Kollege wieder in der Leitung. »Ich muss Schluss machen«, keuchte Herb, »der liegt bewusstlos vor seiner Tür, so ein Schrott! Niedergeschlagen, der blutet an der Schläfe, ich muss den Notarzt rufen.« Im gleichen Moment hatte er die Verbindung unterbrochen.
    Braig lief in Knudsens Büro zurück, fand Neundorf mit dem Telefon am Ohr.
    »Gut, wir übernehmen das«, erklärte sie. »Geben Sie den Kollegen durch, dass sie die Frau an Ort und Stelle festhalten sollen. Wir kommen, so schnell es geht.«
    Mandy Prießnitz’ mit durchdringender Stimme vorgetragene Antwort war im ganzen Raum zu vernehmen. »Die schaffn das nicht, die zu bändigen. Das haben die extra bedont. Die Frau is außer Rand und Band«, schallte es aus dem Lautsprecher.
    »Das schaffen die schon«, konterte Neundorf kurz angebunden. »Sagen Sie ihnen, wir seien bereits unterwegs.« Sie brach das Telefonat ab, wandte sich an Braig. »Rassauers Schwester ist vor ihrem Haus in Bad Boll aufgetaucht und beschwert sich, wieso sie es nicht betreten darf. Angeblich weiß die weder, was mit ihrem Bruder passiert ist, noch von der Fahndung nach ihr. Du kommst mit?«
    »Ich bin schon unterwegs.«
    Eine knappe Stunde später waren sie zum zweiten Mal innerhalb vierundzwanzig Stunden vor dem Anwesen am Fuß der Schwäbischen Alb angelangt. Braig hatte seine Kollegin über das Gespräch mit Herb informiert und mit ihr über die daraus folgenden Konsequenzen diskutiert. War Rassauers Schwester die Drahtzieherin, die die Entführung aus dem Hintergrund gesteuert hatte? Viele Argumente deuteten darauf

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