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Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Titel: Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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Frau derselben Profession erzählt, die dort tätig und nach der gefahndet worden war? Hing diese Prolitschka etwa auch in jener Sache drin? Das übertriebene Selbstbewusstsein der Frau wurde ihm immer suspekter.
    »Oh je, wie ich Sie inzwischen kenne, wollen’s dös auf die Sekunden genau wissen, wie?«
    Er gab keine Antwort, wartete, dass sie von selbst zu einer Erklärung fand.
    »Ich schätze mal auf die Schnelle: Drei, na, inzwischen bestimmt schon vier Stunden.« Prolitschka griff in ihre schmale Handtasche, die ihr über die linke Schulter hing, zog ein Kuvert vor, reichte es dem Kommissar. »Bittschön, schauen’s am besten selber, sonst glauben’s mir ja doch nicht.«
    Er nahm es entgegen, faltete es auf.
    »Und dann zeigen’s des bittschön gleich Ihrer Kollegin. Damit auch die Dame zufrieden ist.«
    Braig warf Neundorf einen kurzen Blick zu, sah, wie ihr Gesicht rot anlief, beeilte sich, das Kuvert zu öffnen. Zwei Flugtickets, Zürich – Abu Dhabi und zurück, ausgestellt auf Marina Prolitschka. Er überprüfte das Datum, sah, dass die Frau ihnen die Wahrheit gesagt hatte. Hinflug vor zwei Wochen und drei Tagen, Rückflug heute Morgen. Er nahm die Tickets, reichte sie seiner Kollegin.
    »Na, die Herrschaften, san’s zufrieden?«
    Neundorf schien es die Sprache verschlagen zu haben. Die Brille im Gesicht studierte sie Vorder- und Rückseite der Tickets, drehte sie hin und her, hielt sie sich wenige Zentimeter vor die Augen. »Sie sind heute Morgen in Zürich gelandet?«
    »Und direkt im Intercity weitergefahren. Verstehen’s jetzt, dass ich irgendwann in den nächsten Tagen gern mein Haus betreten würde?«
    »Sie wurden an der Grenze nicht kontrolliert?«, wunderte sich Braig, die Fahndung nach der Frau im Kopf.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich hatte eine Erste-Klasse-Fahrkarte. Da werden’s selten kontrolliert.«
    »Wo ist Ihr Auto?«
    »Mein Leihwagen, meinen’s wohl. Dort vorne steht er. Der kleine Polo. Den habe ich in Göppingen ausgeliehen, weil mich mein Herr Bruder nicht abgeholt hat. Der Herr war telefonisch nicht zu erreichen.« Sie zeigte auf ein rotes Auto etwa zwanzig Meter entfernt.
    »Und der dunkle Audi in Ihrer Garage? Wann benutzen Sie den?«
    Marina Prolitschka musterte die Kommissarin mit zusammengekniffenen Augen. »Was für ein Audi?«
    »Na, der in Ihrer Garage.«
    »In meiner Garagen steht kein Audi. Meine Garagen ist leer.«
    Braig verfolgte das Mienenspiel der Frau, ließ sie keine Sekunde aus den Augen. »Vielleicht sind Sie wirklich nicht darüber informiert«, sagte er dann, um sie nicht noch aggressiver zu stimmen, »aber in Ihrer Garage fanden wir ein Auto, das zur Ausführung eines schweren Verbrechens genutzt wurde.«
    Prolitschka schüttelte energisch den Kopf. »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Das will ich mit eigenen Augen sehen.« Sie löste sich von ihren Gesprächspartnern, eilte auf das Gartentor zu.
    »Das bringt nichts«, rief Braig. »Wir haben den Audi längst abgeholt. Er wurde von unseren Technikern bis ins kleinste Detail zerlegt. Es handelt sich um das Tatfahrzeug, die Beweise liegen vor.«
    »Zu welchem Verbrechen soll das Auto benutzt worden sein?«, fragte die Frau. Sie war vor dem Gartentor stehen geblieben, schien einen Teil ihres überbordenden Selbstbewusstseins verloren zu haben.
    »Nicht nur das Auto«, mischte sich Neundorf wieder ins Gespräch. »Ihr ganzes Haus wurde zur Durchführung dieses Verbrechens benutzt.«
    »Meine Herren, das wird ja immer bunter.« Die Frau schlug die Hände zusammen, blickte erstaunt von einem der Kommissare zum anderen. »Sie haben Beweise für das, was Sie hier vortragen, ja?« Sie sah das zustimmende Nicken ihrer Gesprächspartner, wiederholte ihre Frage. »Von welchem Verbrechen sprechen Sie?«
    »Wer hat Zugang zu Ihrem Haus?« Neundorf zeigte keine Bereitschaft, der Frau zu antworten.
    Prolitschkas Mimik wechselte von Entrüstung über den Affront der Kommissarin zum Entsetzen über den Inhalt ihrer Behauptung. »Zugang zu meinem Haus?« Es schien, als müsste sie sich die Antwort erst irgendwie zurechtlegen.
    »Wir fanden keine Einbruchsspuren.«
    »Wollen’s mir nicht endlich verraten, von welchem Verbrechen Sie sprechen?«
    »Ihr Bruder hat Zugang«, sagte Neundorf.
    »Wer noch?«
    Prolitschka nickte. »Der Hansi, ja.« Augenblicklich entspannte sich ihre Miene.
    »Sonst niemand?«
    »Der Hansi versorgt meine Katzen und gießt die Blumen. Das genügt. Ich lasse niemand sonst ins Haus. Der Hansi

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