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Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Titel: Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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hatte sie ihr selbstbewusstes Auftreten umschrieben, »würde ich das nicht durchhalten. Mein Vater war so ein untauglicher Casanova, mein Ex genau derselbe Hallodri, und der Hansi, mei mei, der kriegt doch von selber gar nichts auf die Reihen. Mit lauter solche Deppen geschlagen zu sein, das halten’s nur durch, wenn’s selber stark genug sind. Ich habe immer gewusst, den Hansi kann ich nicht lange allein lassen, der braucht meine starke Hand alle paar Tage … Jedes Mal, wenn er zu seinen Auslandstouren aufbrochen ist, nach Afrika, wissen’s und nach Arabien, um seine Blechkisten zu verhökern, ausgerechnet auf so eine Idee muss der Depp kommen … Was habe ich Angst um ihn, bei jedem Rutsch aufs Neue! Ja, er hat oft gut verdient dabei, wissen’s, der hat diese Karren hier auseinandergeschraubt, dann in verschiedene Teile zerlegt, dort runtergefahren und an Ort und Stelle wieder zusammengeklaubt. Das kann er nämlich, da drin ist er patent. Und damit hat er ganz schön Geld gemacht. Nicht schlecht, Herr Specht, habe ich ihn oft gelobt, auch wenn’s manchmal ganz schön brenzlig war von wegen Diebstahl und Überfall und halbseidenen Geschäftspartnern. Weil es dann tatsächlich immer gefährlicher geworden ist, kam er auf diesen Spleen mit seinem Sicherheitsdienst, nein, was habe ich auf ihn eingeredet, er soll den Schmarrn lassen, aber es hat alles nichts geholfen, besonders, seit sie ihn so reingelegt ham und er sich so übel verzockt hat mit diesen Halunken.«
    »Welche Halunken?«, hatte Braig vorsichtig nachgefragt.
    »Die haben ihn reingelegt von vorne bis hinten, ich bin mir sicher, auch wenn ich es nicht beweisen kann. Drei von diesen Luxuskarossen haben’s ihn überführen lassen. Von hier nach Tunesien. Angeblich sehr gute Wagen. Fast 100.000 Euro hat er dafür bezahlt. Und als er sie unten abliefern wollte, haben’s ihn überfallen und zusammengeschlagen und dass er überhaupt mit dem Leben davongekommen ist, war alles. Das war eine abgemachte Sachen, sage ich Ihnen, und die Hintermänner sitzen hier bei uns, nicht dort unten. Die haben ihn reingelegt, um ihn abhängig zu machen. Fast 100.000 Euro hat er ihnen geschuldet und seither haben’s ihn gezwungen, ständig neue krumme Sachen zu drehen. Fast 100.000 Euro, so viel kann ich ihm auch nicht grad so mir nichts dir nichts in die Taschen stecken, und auch wenn ich ihm 40.000 Euro gegeben habe, auf dem Rest ist er halt sitzen geblieben. Keine Versicherung sprang dafür ein, niemand. Und das haben seine
guten Freunde
«, mit der größtmöglichen Verachtung, die sie in ihre Stimme legen konnte, hatte sie diese beiden Worte von sich gegeben, »ausgenutzt, die ganzen letzten Jahre.«
    »Von welchen Freunden sprechen Sie?«
    »Ich kenne die nicht, diese Typen. Ich will die auch gar nicht kennen lernen, Gott bewahre! Aber Halunken san’s, einer schlimmer als der andere. Lauter Schwachsinn haben sie ihm eingeredet, nur verrücktes Zeugs. Ein normaler Mensch würde niemals auf solche Ideen kommen. Zum Schmuggeln haben sie ihn gebracht, eingepackt in Hohlräumen, die er extra in seine Karossen eingebaut hat. Ein Heidengeld haben die damit gemacht und ihn haben sie mit ein paar Groschen abgespeist.«
    »Drogen?«, hatte Neundorf sich skeptisch erkundigt. »Von uns in den arabischen Raum? Das läuft doch normalerweise umgekehrt.«
    »Drogen?« Marina Prolitschka hatte ein bitteres Lachen hören lassen. »Das sind schon so eine Art Drogen für die, ja. Porno!« Voller Abscheu hatte sie ihnen das Wort entgegengeschleudert. »Hefte, Bilder, DVDs. Alles, was der Mann begehrt. ›Weißt, Mari, die kriegen im Internet nicht viel zu sehen‹, hat er mir erklärt, ›die haben viele Seiten gesperrt. Das ist eine Marktlücke, verstehst du?‹«
    »Auf die Idee muss man erst mal kommen!«, hatte Neundorf kommentiert.
    »Seine Freunde! Pornos hat er geschmuggelt und die haben sich dabei dumm und dämlich verdient. Bis die da unten das spitzgekriegt und die Autos total auseinandergenommen haben. Sein Glück, dass die Karren diesmal sauber waren. Sonst hätten’s ihn wohl für eine Weile behalten.« Kopfschüttelnd hatte sie eine kurze Pause eingelegt. »Aber seine Schulden waren ja immer noch da. Und dann haben’s ihm Auslandstouren eingeredet, seine guten Freunde. Abenteuerurlaube für starke Männer, Selbstverwirklichungstrips in die Wüste und so ein Schmarrn!« Sie war zur Seite getreten, hatte auf die Straße vor den Zaun gespuckt und sich vor Ekel

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