Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwaben-Messe

Schwaben-Messe

Titel: Schwaben-Messe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
Vom Netzwerk:
mehr.«
    Die Männer nickten, wandten sich den Telekom-Auszügen zu.
    Braig trank eine zweite Tasse Kaffee, kam wieder zum selben Ergebnis. »Schiit!« schimpfte er, »dabei schien alles so klar.« Er hatte Grandels Privatanschluss-Verbindungen vor sich liegen, stutzte plötzlich. Eine Nummer, der er bisher keinerlei Beachtung geschenkt hatte, weil sie mit Jahn und Hägele schon von der Vorwahl her nichts zu tun hatte, kam ihm irgendwoher bekannt vor. Die Ziffernfolge erschien mehrfach, brachte meist recht lange Gespräche zum Vorschein. »07151«, fragte er, »welche Stadt ist das?«
    Beck zuckte mit der Schulter, deutete auf den Computer. »Keine Ahnung, musst du nachprüfen.«
    Braig betätigte die Tastatur, klinkte sich ins entsprechende Programm ein, ging die siebener Vorwahlen durch. »Waiblingen«, zeigte der Monitor. Waiblingen? Plötzlich wusste er, woher er die Nummer kannte.
    Er sprang auf, stöberte in seinen Unterlagen, hatte sie in der Hand. »Jonas Altmaier«, sagte er laut, ließ sich schwer auf seinen Stuhl fallen, »ich werde verrückt.«
    »Altmaier?«
    »Der Tote draußen am Flughafen. Grandel führte mehrere längere Gespräche mit dem Mann. Hier, alle paar Tage.« Braig zeigte auf die Papiere. »Also haben wir auch hier den Zusammenhang. Altmaier steckt mit drin. Sind sie also zu viert.« Endlich kamen sie wieder ein Stück vorwärts. Altmaier, Grandel, Jahn, wahrscheinlich auch Hägele. Irgendwie gab es ein verbindendes Element. Sie mussten herausfinden, worum es ging, was die vier Männer zusammengeführt hatte. Vier Freunde, eine gemeinsame Vergangenheit? Braig atmete tief durch. Ihre Ermittlungen lenkten offensichtlich in die richtige Richtung. Was hatte Jonas Altmaier mit Grandel, Jahn und eventuell Hägele zu tun?
    »Moment«, warf Beck ein, »soweit ich weiß, wurde dieser Altmaier aber nicht entmannt.«
    »Was heißt das schon. Seine Leiche war so übel zugerichtet, halb verbrannt, der Schädel zertrümmert, da kam es darauf auch nicht mehr an.«
    »Um wieviel Uhr fanden die Gespräche Grandels mit Altmaier statt?«
    Braig suchte aufgeregt in den Unterlagen. »Hier, 2. August, von 17.15 Uhr bis 17.52 Uhr. Am 4. August von 17.41 Uhr bis 18.15 Uhr.«
    »War der Typ nicht irgend so ein höherer Manager?«
    »Altmaier? Nein, der war …«
    »Nicht Altmaier. Grandel. Von dessen Anschluss die Gespräche geführt wurden.«
    »Ja. Manager am Flughafen.«
    »Und der ist so früh zu Hause?«, fragte Beck. Er suchte selbst in den Telekom-Auszügen, fand den 2. August in den Verbindungen des Geschäftsanschlusses. »Hier, 17.20 Uhr Ferngespräch bis 17.31 Uhr. Um 17.35 Uhr Ferngespräch bis 17.48 Uhr.«
    »Wann?«
    »Am 2. August. Weißt du, was das bedeutet?«
    Braig verstand sofort. »Ja. Um 17.15 Uhr, als das Gespräch mit Altmaier geführt wurde, befand sich Grandel noch in seinem Büro, achtzig Kilometer von seinem Haus entfernt. Es sei denn, jemand anderes, vielleicht seine Sekretärin, benutzte seinen Apparat.«
    »Gut. Vergleichen wir die anderen Tage.«
    Das Ergebnis schien eindeutig. Von Grandels Geschäftsanschluss war oft bis spät in die Nacht telefoniert worden, den Gesprächen seines privaten Apparates mit Altmaier standen mehrfach parallele Geschäftstelefonate gegenüber.
    »Also seine Frau. Hat sie uns schon wieder belogen, beziehungsweise wichtige Informationen vorenthalten.« Braig überlegte, schlug sich dann mit der flachen Hand an die Stirn. »Oh mein Gott, ich glaube, mir dämmert, was da wirklich lief. Weißt du, wie sie mit Vornamen heißt? Sabine Jasmin, entnehme ich den Papieren, Sabine Jasmin Grandel. Und alle, die von Altmaiers neuer Freundin gehört hatten, wussten nur ihren Kosenamen: Jasi. Jasmin und Jasi. Wenn das ein Zufall sein soll!« Er schwieg einen Moment, starrte seinen Kollegen an, stand auf. »Und die Beschreibung von Altmaiers Freundin. Natürlich, oh, ich hätte früher darauf kommen müssen. Hier, schau her.« Er zog das Fahndungsbild, das sie nach der Beschreibung Josef Hegers angefertigt hatten, aus dem Papierstapel auf seinen Schreibtisch, zeigte es Beck. »Das ist sie. Zumindest sieht es ihr ähnlich. Mir kam die Frau von Anfang an bekannt vor. Ich wusste nur nicht, woher.«
    »Das bedeutet also?« Beck schaute von seinem Stuhl in die Höhe, betrachtete Braig, der aufgeregt vor ihm auf und ab lief. »Sabine Grandel hatte was mit Jonas Altmaier. Mit dem Wissen oder gar dem Einverständnis ihres Mannes? Wohl kaum. Also.«
    Braig blieb stehen, setzte

Weitere Kostenlose Bücher