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Schwach vor Sehnsucht

Schwach vor Sehnsucht

Titel: Schwach vor Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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den Boden. Sie bückte sich, um sie aufzuheben.
    Dasselbe tat Dan, und sie stießen mit den Köpfen zusammen. Er rieb sich die Stirn. “Ich wusste nicht, dass es schon dunkel genug ist, um Sterne zu sehen!”
    Joanna lachte und befühlte die kleine Beule an ihrer Stirn.
    Er wurde plötzlich ernst, und seine Augen funkelten vor Leidenschaft. “Sie sind sehr schön, wenn Sie lachen”, sagte er rau.
    “Danke”, erwiderte sie kurz angebunden und kniete sich hin. Sie war es nicht gewohnt, dass ein Mann mit ihr flirtete. “Würden Sie jetzt vielleicht so freundlich sein, mir zu helfen?”
    Er ging neben ihr in die Hocke und sah sich jedes Foto an, das er aufhob.
    “Lassen Sie das!” Joanna riss ihm die Fotos aus der Hand, stand auf und wollte sie schnell zurück in die Brieftasche schieben. Dabei fiel eins erneut zu Boden.
    Dan hob es auf und betrachtete die Aufnahme des kleinen Mädchens mit den schwarzen Locken und großen blauen Augen. “Hübsch. Die Kleine sieht aus wie Sie … He!” protestierte er, als Joanna ihm dieses Foto noch heftiger aus der Hand riss. “Ich habe doch nur gesagt…”
    “Sie ist meine Tochter Lindy.”
    “James hat mir erzählt, Sie seien verheiratet. Aber ein Kind hat er nicht erwähnt.” Dan richtete sich auf.
    “Weil ich keins mehr habe. Und ab morgen habe ich auch keinen Ehemann mehr.”
    “Sie verlassen Ihren Mann?” fragte Dan verwirrt.
    Joanna lachte spöttisch. “Er verlässt mich.” Sie seufzte. “Tut mir Leid. Ich sollte Sie nicht damit belästigen. Wir haben uns gerade erst kennen gelernt.”
    “Das macht es manchmal sogar einfacher, zu reden.”
    Sie schüttelte den Kopf. “Nicht für mich. Vielleicht erzähle ich es Ihnen irgendwann einmal.
    Falls wir uns besser kennen lernen sollten.”
    “Tun wir. Die^Billy’-Bücher werden so populär wie der ,Paddington Bear’!” behauptete Dan.
    “Das sagen Sie! Sind Sie auch Rezensent?” neckte ihn Joanna.
    “Das sage ich als der Mann, der Tag für Tag in diesem Atelier sitzt und Kinderbücher illustriert. Sie werden lange im Geschäft bleiben, Joanna Radcliffe.”
    “Ich sehe Sie nächste Woche, Dan Cameron.” Sie gab ihm das Foto von Billy.
    Sie hatten abgemacht, sich einmal die Woche zu treffen, damit Joanna überprüfen konnte, wie er vorankam. Er hatte ihr versichert, dass seine Illustrationen fantastisch sein würden.
    Seltsamerweise glaubte sie ihm.
    Einem Mann wie ihm war sie noch nie begegnet. Von Joshuas Freunden waren die meisten eher ernst, und eigene hatte sie nicht. Such dir einen Liebhaber, hatte er gesagt. Aber wie sollte sie das machen, wenn sie nicht einmal geeignete Männer kannte? Sie betrachtete Dan eindringlich.
    Er blickte von dem Foto auf. “Was sehen Sie mich so an?”
    Sie wurde rot. “Ich … ich mag Ihr T-Shirt.”
    Er glaubte ihr, dass sie ihn deshalb so starr angesehen hatte. “Ich kann Ihnen so eins besorgen, wenn Sie wollen.”
    “Oh … Nein, danke.” Sie konnte sich nur allzu gut vorstellen,wie Joshua reagieren würde, wenn sie ein T-Shirt mit der Aufschrift “Ich bin ein Sexobjekt” tragen würde! Er würde jedoch vom nächsten Tag nicht mehr sehen, was sie trug … “Ich werde am Montag einkaufen gehen, und vielleicht hole ich mir dann eins.” Sie lächelte vor sich hin, während sie daran dachte, sich so lässig anzuziehen wie Dan. In den folgenden zwölf Monaten würden sich die Dinge zweifellos ändern!
    Dan nickte. “Und wir treffen uns am Mittwoch. Ich freue mich schon darauf”, sagte er heiser.
    Verwundert stellte sie fest, dass sie sich auch darauf freute. Sie nahm doch wohl diesen lächerlichen Gedanken nicht ernst, der ihr in Dans Atelier gekommen war? Er war attraktiv und sehr charmant, aber nur weil Joshua ihr sozusagen die Erlaubnis erteilt hatte, war sie ja noch lange nicht verpflichtet, sich tatsächlich einen Liebhaber zu suchen. Dieses Jahr ohne Joshua, der immer über ihr Leben bestimmen wollte, würde himmlisch sein. Sie hatte weder jetzt noch in den nächsten Jahren vor, es mit einem anderen Mann zu komplizieren.
    Auf der Fahrt zu ihren Eltern an diesem Abend summte Joanna leise vor sich hin. Ihre Mutter hatte darauf bestanden, dass die Abschiedsparty für Joshua in ihrem und nicht in Tinas Haus stattfand.
    “Du scheinst heute Abend glücklich zu sein.”
    Joanna nickte. “Bin ich.” Joshua war in den vergangenen sechs Wochen wie immer gewesen.
    Er hatte noch ein bisschen mehr Zeit als sonst in der Klinik verbracht, und auch wenn es vielleicht

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