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Schwätzen und Schlachten

Schwätzen und Schlachten

Titel: Schwätzen und Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Roßbacher
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Haferflocken.
    Frosties , rief Sydow, er eilte zum Regal, mit Tony dem Tiger!
    Vergiss es, sagte Stanjic.
    Warum denn?! Tony der Tiger! Die knusprigen Powerflakes aus viel gutem Mais, Vitaminen und Calcium machen dich startklar für den Tag, steht doch da, was willst du mehr?
    Nein.
    Dann Smacks ! Smacks nimmt dich mit in seine turbulente Welt aus Tricks, Spaß und Schabernack.
    Noch mehr Spaß, nein danke, das macht mein melancholisches Gemüt nicht mit.
    Dann weiß ich, was du brauchst, Chocos, der Knusperbär, hilft dir, den Tag bärenstark zu beginnen. Schokolade ist auch so gut für die Nerven.
    Okay. Ich koch dir dann einen Kakao, versprochen. Du bist ja schlimmer als ich, du musst daran arbeiten. Früher war ich auch so, ich habe gelesen –
    Verschon mich mit deiner esoterischen Selbsthilfe, so was zieht bei mir nicht.
    Das ist keine esoterische – na was solls. Jetzt räum diese Pakete wieder aus dem Wagen. Wer ist eigentlich dieser Smacks , ist das ein Frosch? Ein Lurch?
    Keine Ahnung, er ist ein Trickser, also vielleicht ein Chamäleon oder so. Und was nehmen wir jetzt? Da bleibt doch nichts mehr übrig, Fruit Loops, die mochte ich noch nie, aber wenn’s sein muss.
    Müsli, ein schönes Früchtemüsli.
    Müsli, sagte Frederik resigniert, da kann man noch so lange darin herumwühlen, da ist keine Figur mit drin.
    David warf Müsli, Nudeln und Reis in den Wagen, was willst du denn mit einer Figur.
    Sammeln, früher habe ich so was gesammelt.
    Ja, früher.
    Früher war nicht alles schlecht.
    Ja, früher war aber auch nicht alles gut, das Sammeln von Figuren zum Beispiel, dass man schöne Steine sammelt, das kann ich ja verstehen, Briefmarken, meinetwegen, aber –
    Heutzutage sammel ich Plätzchen, Frederik senkte die Stimme zu einem verführerischen Timbre, wollen Sie sich meine Plätzchensammlung ansehen, sage ich zu einer schönen Frau und schon hüpft sie mit mir –
    Aha, und warum hat das bisher noch nie funktioniert? Immerhin hast du keine Frau.
    Danke, dass du mich daran erinnerst! Das hat nur noch nicht funktioniert, weil ich noch nicht genügend Plätzchen gesammelt habe, du wirst dich noch anschauen.
    Apropos, vielleicht nehmen wir ein paar Kekse mit.
    Kekse back ich selbst, sagte Sydow, das ist das Einzige, was ich langsam richtig gut kann.
    Stimmt. Ich entsinne mich dieser symbolischen Knusperlis, der Kekse zum Orakeln, errate die Form und deine Zukunft wird dir offenb–
    Das war Knecht Ruprecht.
    Ich bin froh, dass ich ein Rentier darin gesehen habe, es scheint mir für meine Zukunft günstiger.
    Jetzt komm, die waren doch lecker.
    Ja, sehr lecker, aber nicht knusprig.
    Wie gesagt, ich arbeite daran.
    Sie packten die Kekse wieder aus, also?, sagte Sydow.
    Nein. Nein, wir sollten nicht mit Simon oder Katharina reden, meinte Stanjic, es kann gut sein, dass Simon und der Fremde am Telefon zusammenarbeiten, es ist doch möglich, dass es ein Gangster ist.
    Du hast recht, sagte Sydow, sie schoben langsam in Richtung Kassa davon, räumten noch dies und das ein, lecker Marmelade!, sagte Sydow, er packte Marmelade ein.
    Simon bringt welche mit, sagte David, selbst gesammelt, gekocht, abgefüllt, eingerext und mit Kalligraphie beschriftet.
    Der Angeber, Sydow packte die Marmelade wieder aus, Erdbeerschnüre, sagte er angetan, mit Jumbo , dem lustigen Elefanten, zehn Meter, das ist der Hammer.
    Stanjic packte sie wieder aus, nein, sagte er, willst du dich vergiften.
    Mit dir macht Einkaufen überhaupt keinen Spaß, behauptete Sydow.
    Kannst ja das nächste Mal mit Smacks gehen, Smacks ist eine Spaßbombe.
    Tu ich auch, da kannst du drauf wetten.
    Mit dir wette ich nicht mehr, du schuldest mir noch den Wetteinsatz von drei vergangenen Wetten, willst du dich auf Generationen verschulden?
    Das ist nett, dass du das sagst, du meinst also, ich werde noch eine Generation zeugen, meinst du, ich werde noch was zeugen, meinst du, ich werde noch der Stammvater von vielen vielen Generationen, meinst du, meine Frau und ich –
    Ganz sicher, Frederik, ich fühls mit jeder Faser meines Körpers. Du wirst einmal im Alter inmitten deiner großen Familie sitzen und sie werden immer noch nicht verstehen, warum sie in dritter Generation jetzt deine zahlreichen Wettschulden abbauen, aber das macht nichts, das hält zusammen, das ist der Klebstoff, den ein neuer Stamm braucht.
    Was meinst du, wie viele Urenkel ich noch erleben werde, wollen wir was wetten?
    Wette mit deiner Frau, dann bleibts in der Familie.
    Danke, David.

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