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Schwanenschmaus im Porterhouse

Schwanenschmaus im Porterhouse

Titel: Schwanenschmaus im Porterhouse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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eine Sprachstudentin suchen und ... und ... tja ... und. Zipsers Unerfahrenheit in sexuellen Dingen verhinderte, daß er sich genau ausmalte, was dann passieren würde. Nun ja, er würde mit ihr kopulieren. Nachdem er zu diesem gepflegten, wenn auch etwas abstrakten Ergebnis gekommen war, fühlte er sich besser. Das war einer Vergewaltigung von Mrs. Biggs, scheinbar die einzige Alternative, auf jeden Fall vorzuziehen. Wie üblich hegte Zipser nicht den geringsten Zweifel, was von Vergewaltigung zu halten war: ein brutaler, gewalttätiger Akt aggressiver Männlichkeit, ein Freisetzen wilder Instinkte, hitzig und bestialisch. Er würde Mrs. Biggs zu Boden schleudern und sich dann mit ... Unter Aufbietung sämtlicher Willenskräfte riß er seine Phantasie von dieser Szene los und gab sich aseptischer Gedankenspiele über die Kopulation mit einer Schwedin hin.
    Sofort meldeten sich etliche Probleme. Zuallererst kannte er keine Schwedinnen, und zweitens hatte er noch nie mit jemandem kopuliert. Er kannte jede Menge engagierte junge Frauen, die seine Besorgnis um das Schicksal der Menschheit teilten und bereit waren, bis zum frühen Morgen über Geburtenregelung zu reden, doch sie waren allesamt Engländerinnen, und ihre Konzentration auf die Probleme der Menschheit schloß offenbar jedes Interesse an ihm aus. Ohnehin hatte Zipser aus ästhetischen Gründen Skrupel, sie zu bitten, als Ersatz für Mrs. Biggs zu fungieren, und er bezweifelte, daß sie diese Rolle überzeugend ausfüllen könnten. Da kam nur eine Schwedin in Frage. Mit der ihm eigenen Abstraktionsfähigkeit berechnete Zipser, daß er in der Kellerbar wahrscheinlich eine willige Schwedin auftreiben könnte. Das notierte er sich und hielt als Alternative die Diskothek Ali Baba fest. Damit war das erste Problem abgehakt. Wahrscheinlich würde er sie mit Wein abfüllen, portugiesischer Weißwein genügte, und sie mit auf sein Zimmer nehmen. Alles ganz einfach. Mit ihrer Hilfe würde das sexuelle Schreckgespenst Mrs. Biggs seine Macht über ihn verlieren. Nachdem er den Wecker auf sieben Uhr gestellt hatte, damit er früh aufstehen und das Haus verlassen konnte, ehe die Aufwartefrau eintraf, ging er früh zu Bett; doch vor dem Einschlafen fiel ihm ein, daß er einen wichtigen Punkt vergessen hatte. Er brauchte ein paar Präservative. Am Morgen würde er zum Friseur gehen und welche kaufen.
    Skullion saß pfeiferauchend vor dem Gaskamin im Pförtnerhäuschen. Durch seinen Besuch auf Schloß Coft war ihm leichter ums Herz geworden. Der General mit seinen Verbindungen würde schon dafür sorgen, daß der Rektor nichts veränderte. Auf den General war Verlaß. Einer von der alten Brigade, und dazu noch reich. Gehörte zu denen, die einem nach Semesterschluß immer ein dickes Trinkgeld gegeben hatten. Skullion hatte früher ein paar tüchtige Trinkgelder bekommen, und er hatte sie samt der Aktien, die Lord Wurford ihm in seinem Testament vermacht hatte, auf der Bank deponiert und nie angerührt. Er lebte von seinem Gehalt und von dem, was er an seinem freien Abend als Kämmerer im Fox Club verdiente. Dort hatte es früher auch ein paar große Einnahmen gegeben; nach einem Tag auf der Rennbahn hatte ihm der Maharadscha von Indpore einmal fünfzig Pfund zugesteckt, als sich ein Tip von Sir Cathcarts Stallburschen ausgezahlt hatte. Skullion hielt den Maharadscha für einen echten Gentleman, ein Kompliment, das er nur wenigen Indern machte, doch andererseits war ein Maharadscha auch kein richtiger Inder, oder? Maharadschas trugen den Titel »Fürst des Empires«, und für Skullion unterschieden sich zum Britischen Empire gehörende Kaffern ganz erheblich von den nicht zugehörigen, und Kaffern im Fox Club waren überhaupt keine Kaffern, sonst wären sie keine Clubmitglieder. Das komplizierte gesellschaftliche Klassifizierungssystem in Skullions Kopf wies jedem seinen Platz an. Er konnte einen Mann an der Stimme oder sogar am Blick aufs I–Tüpfelchen genau auf der gesellschaftlichen Stufenleiter plazieren. Manche meinten, man könne sich bei einem Mann nach dem Schnitt seines Mantels richten, doch Skullion wußte es besser. Äußerlichkeiten waren unwichtig, auf etwas viel Undefinierbareres kam es an, auf eine innere Qualität, die Skullion nicht beschreiben konnte, aber sofort erkannte. Und auf die er entsprechend reagierte. Es hatte etwas mit Selbstbewußtsein zu tun, mit einer unerschütterlichen Selbstsicherheit. Zwischen dieser undefinierbaren Überlegenheit und der

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