Schwangerschaft und Geburt
Zitrusfruchtsäften, Limonaden, sauren Lutschbonbons und – falls Ihr Magen es verträgt – mit in Essig eingelegten Speisen (z. B. Mixed Pickles oder sauren Gurken). Die Säure verdrängt nicht nur den metallischen Geschmack, sondern regt gleichzeitig die Speichelproduktion an, sodass der Speichel den Geschmack einfach wegwäscht (nicht ganz unproblematisch, wenn Sie unter vermehrtem Speichelfluss leiden). Eine andere Möglichkeit wäre, jedes Mal beim Zähneputzen auch die Zunge zu bürsten oder den Mund mehrmals am Tag mit einer Salzlösung (ein Teelöffel Salz auf ¼ Liter Wasser) oder einer Backnatronlösung (¼ Teelöffel Backnatron auf ¼ Liter Wasser) auszuspülen, um den pH-Wert im Mund zu neutralisieren. Sie könnten auch Ihren Arzt um einen anderen Vitaminzusatz bitten; anscheinend verursachen manche Vitaminpräparate häufiger einen Metallgeschmack im Mund als andere.
Häufiges Wasserlassen
»Ich muss fast halbstündlich auf die Toilette. Ist das normal?«
D er Toilettensitz ist vielleicht nicht der bequemste Sitzplatz im Haus, aber für die meisten Schwangeren der am häufigsten benutzte. Seien wir doch mal ehrlich, wenn Sie »müssen«, dann »müssen« Sie – und in diesen Tagen (und Nächten) »müssen« Sie ständig. Und obwohl dauerndes Pinkeln nicht immer angenehm ist, ist es trotzdem absolut normal.
Verursacher dieses häufigen Wasserlassens sind zum einen die Hormone, die nicht nur für eine verstärkte Durchblutung, sondern auch für eine größere Harnmenge sorgen. Zum anderen erhöht sich während der Schwangerschaft die Leistungsfähigkeit der Nieren, damit der Körper Abfallprodukte schneller loswird (Ihre eigenen und die Ihres Kindes, das heißt, Sie pinkeln für zwei). Außerdem drückt die im Becken wachsende Gebärmutter jetzt auf die Blase und löst so einen verstärkten Harndrang aus. Dieser Druck lässt meistens nach, wenn sich die Gebärmutter im zweiten Trimenon in Richtung Bauchraum ausdehnt. Spürbar wird dieser Druck erst dann wieder, wenn sich der Kopf des Babys im 9. Monat in das Becken absenkt. Da die Anordnung der inneren Organe von Frau zu Frau leicht variiert, gibt es auch Unterschiede in der Häufigkeit des Wasserlassens. Manche merken kaum etwas davon; andere leiden fast die ganzen neun Monate darunter.
Wenn Sie sich während des Urinierens nach vorn beugen, können Sie Ihre Blase vollständig entleeren und so häufigen Toilettengängen etwas entgegenwirken.
Reduzieren Sie aber auf keinen Fall die Flüssigkeitsmenge in der Annahme, Sie müssten dann weniger häufig auf die Toilette. Ihr Körper und Ihr Baby müssen konstant mit Flüssigkeit versorgt werden – außerdem kann Dehydration zu Harnwegsinfektionen führen. Schränken Sie lieber den Genuss von Koffein ein, weil der den Harndrang verstärkt. Müssen Sie auch nachts oft aufstehen, versuchen Sie direkt vor dem Schlafengehen weniger zu trinken.
Falls Sie unter ständigem Harndrang leiden (auch nach dem Toilettengang), sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er kann anhand eines Tests feststellen, ob eine Harnwegsinfektion vorliegt.
»Wie kommt es, dass ich nicht häufiger als sonst Wasser lassen muss?«
E s ist völlig normal, wenn Sie während der Schwangerschaft nicht deutlich öfter Wasser lassen müssen, vor allem dann, wenn Sie normalerweise schon häufig zur Toilette gehen. Aber achten Sie darauf, dass Sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen (mindestens acht Gläser am Tag und noch mehr, wenn Sie erbrechen müssen). Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme kann nicht nur zu seltenem Wasserlassen führen, sondern auch Harnwegsinfektionen verursachen.
Veränderungen der Brüste
»Ich erkenne meinen Busen kaum wieder – so groß ist er geworden und noch dazu sehr empfindlich. Werden meine Brüste so bleiben und nach der Geburt schlaff werden?«
S ieht so aus, als hätten Sie das erste große Ding Ihrer Schwangerschaft entdeckt: Ihren Busen. Während der Bauch normalerweise erst im zweiten Trimenon wächst, vergrößern sich die Brüste oft schon wenige Wochen nach der Empfängnis und arbeiten sich nach und nach durchs »Körbchenalphabet« (vielleicht haben Sie am Ende drei Körbchengrößen mehr als zu Beginn der Schwangerschaft). Angeheizt wird das Wachstum durch dieselben Hormone, die auch für das Anschwellen der Brüste vor der Menstruation verantwortlich sind. In der Schwangerschaft geschieht das jedoch in viel größerem Umfang. In der Brust baut sich zusätzlich Fettgewebe auf, und sie wird stärker
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