Schwangerschaft und Geburt
Nummer sicher zu gehen. Wenn Sie eines der nachfolgend aufgelisteten Symptome vor der 37. Woche an sich feststellen, sollten Sie sich umgehend an Ihren Arzt wenden:
anhaltende, menstruationsartige Krämpfe mit oder ohne Durchfall, Schwindel, Verstopfung
regelmäßige schmerzhafte Kontraktionen etwa alle zehn Minuten (oder früher), die nicht abklingen, wenn Sie eine andere Position einnehmen (nicht zu verwechseln mit Vorwehen, den sogenannten Braxton-Hicks-Kontraktionen, die Sie vielleicht schon spüren werden, die aber kein Anzeichen für frühzeitige Wehen sind
anhaltende Schmerzen, Druck oder neuartige Schmerzen im unteren Rücken
eine Veränderung des Scheidensekrets, besonders wenn der Ausfluss wässrig ist oder hellrote bis braune Blutspuren zeigt
Schmerzen oder Druckgefühl im Beckenboden, den Oberschenkeln oder der Leistengegend.
aus der Vagina austretende Flüssigkeit (tröpfelnd oder schwallartig)
Bedenken Sie stets, dass Sie einige oder auch alle diese Symptome an sich bemerken können, ohne frühzeitige Wehen zu haben (die meisten Schwangeren spüren irgendwann einen Druck auf den Beckenboden oder Schmerzen im unteren Rücken). Tatsächlich haben die meisten Frauen mit Symptomen für frühzeitige Wehen keine Frühgeburt. Aber das kann nur Ihr Arzt sicher feststellen, also wenden Sie sich an ihn. Es ist immer besser, auf Nummer sicher zu gehen.
Informationen zu Risikofaktoren und zur Vorbeugung frühzeitiger Wehen finden Sie in Kapitel 3, Informationen zum Umgang mit frühzeitigen Wehen in Kapitel 22.
ALLES ÜBER Die Erleichterung von Geburtsschmerzen
D ie Geburt eines Kindes dauert, statistisch gesehen, beim ersten Kind circa acht bis zwölf Stunden. Das ist kein Spaziergang. Ihr Baby sollte ja mindestens 36 Wochen in Ihrem Bauch verbringen und sich nicht vorzeitig auf den Weg machen. Hierfür hat die Natur gesorgt, indem sie Ihnen eine feste Muskelschicht und einen guten Verschlussapparat mitgeben hat, die es nun zu überwinden gilt.
Während der Geburt passieren vielfältige Vorgänge: Das kindliche Köpfchen muss sich dem mütterlichen Becken anpassen und hier verschiedene Beckenebenen vom Eingang zum Ausgang durchwandern. Ihr Verschluss der Gebärmutter, der Muttermund, öffnet sich während des Tiefertretens des kindlichen Köpfchens von null auf zehn Zentimeter, und Ihre Beckenbodenmuskulatur muss das Kind leiten und ihm Platz machen. Das Kind macht sich nicht freiwillig auf diesen Weg ins Leben. Die Gebärmutter, ein großer Muskel, zieht sich sehr fest zusammen und schiebt das Baby in den Geburtskanal. Vielleicht verspüren Sie jetzt schon manchmal die sogenannten Trainingswehen, ein Ziehen und Hartwerden des Bauches.
Dies ist in der Tat ein Training – es bereitet das Baby und seine Mama auf das große Abenteuer der Geburt langsam vor. Haben Sie keine Angst vor den Geburtsschmerzen. Natürlich ist die Geburt ein anstrengendes und auch mit Schmerzen behaftetes Erlebnis. Aber dies sind keine Schmerzen wie z. B. bei einer Operation – es sind Schmerzen, die Sinn haben, die Sie Wehe für Wehe Ihrem Baby näher bringen. Auch sorgt die Natur mit der Ausschüttung von Hormonen dafür, dass Sie die Wehen leichter bewältigen können. Oxytocin und Endorphine sorgen für Euphorie und Bindungsfähigkeit. Zeit und Raum lösen sich in den Stunden der Geburt auf, und auch Sie sollten sich gut fallen lassen können. Mit den gelernten Entspannungstechniken, den Atemübungen, der Unterstützung von Partner, Hebamme und Arzt werden Sie diese Stunden gut überstehen, und wer weiß? Vielleicht kommt Ihr Baby ja ganz schnell zur Welt.
Das Spannende an der Geburt ist gerade, dass wir sie nicht planen können!
Welche Möglichkeit kommt für Sie infrage? Um das herauszufinden, sollten Sie alle Optionen kennen. Lesen Sie alles über Schmerzbewältigung während der Geburt. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Erkundigen Sie sich bei Freundinnen, die kürzlich entbunden haben. Und denken Sie ruhig eine Weile über alles nach. Die für Sie richtige Lösung kann natürlich auch eine Kombination aus verschiedenen Mitteln zur Schmerzbehandlung sein (Reflexzonenmassage plus PDA, Entspannungstechniken plus Akupunktur). Bedenken Sie aber auch, dass Sie flexibel bleiben sollten. Die Option, für die Sie sich entscheiden, könnte während der Geburt hinfällig werden – wenn Sie zum Beispiel merken, dass Sie die geplante PDA doch nicht benötigen und den Schmerz aushalten (oder umgekehrt). Und vor allem sollten Sie im Kopf
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