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Schwangerschaft und Geburt

Schwangerschaft und Geburt

Titel: Schwangerschaft und Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Murkoff , Sharon Mazel
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geschieht dies gewöhnlich zwei bis drei Wochen vor der Niederkunft. Bei Frauen, die schon Kinder haben, geschieht dies oft erst mit dem Einsetzen der Wehen. Aber auch hier gilt: Ausnahmen sind die Regel. Es kann zum Beispiel passieren, dass sich der Kopf vier Wochen vor dem Termin senkt, die Geburt sich aber zwei Wochen verspätet. Oder Ihre Wehen setzen ein, und das Baby hat noch gar keine Geburtsstellung eingenommen. Manchmal senkt sich das Baby ins Becken und geht wieder nach oben. Das Baby hat die Geburtsstellung eingenommen und rudert wieder zurück (das heißt, dass es noch nicht richtig festgesessen hat).
    Oft ist äußerlich zu erkennen, wenn sich das Baby gesenkt hat. Man sieht den Unterschied nicht nur (der Bauch sitzt tiefer – viel tiefer vielleicht – und ist stärker nach vorn gewölbt), oft spürt man ihn auch. Der Druck der Gebärmutter nach oben auf das Zwerchfell lässt nach, und Sie können wieder freier atmen. Auch der Magen hat wieder mehr Platz, und Sie können wieder unbeschwerter essen, haben kein Sodbrennen und keine Verdauungsstörungen nach dem Essen. Diese willkommenen Veränderungen werden allerdings häufig von anderen Beschwerden begleitet, zum Beispiel dem Druck auf die Blase (Sie müssen wieder häufiger zur Toilette), auf die Beckengelenke (das Gehen – beziehungsweise Watscheln – wird noch beschwerlicher) und auf die Dammregion (was manchmal Schmerzen verursachen kann). Sie spüren kleine, spitze Stöße oder Stiche am Beckenboden (weil der Kopf des Babys so fest dagegendrückt), und es kommt Ihnen vor, als wären Sie nicht mehr im Gleichgewicht (Ihr Schwerpunkt hat sich verlagert).
    Diese Einstellung ins Becken geschieht vielleicht ganz unbemerkt. Wenn Sie Ihr Baby schon während der ganzen Schwangerschaft eher tief getragen haben, verändert sich Ihre Figur kaum. Und wenn Sie nie unter Atembeschwerden oder Völlegefühl gelitten haben, werden Sie den Unterschied vielleicht ebenfalls kaum bemerken.
    Ihr Arzt erkennt an zwei Merkmalen, ob sich das Baby gesenkt hat. Durch eine vaginale Untersuchung kann er feststellen, ob sich das Baby in der richtigen Geburtslage befindet (am besten mit dem Kopf nach unten), und er wird den Bauch von außen abtasten und drücken, um festzustellen, ob das Baby fest sitzt oder sich noch frei bewegen kann.
    Wie weit sich das Kind ins Becken gesenkt hat, wird in Zentimetern gemessen. Bei null Zentimetern hat es die endgültige Geburtslage erreicht, das heißt, der Kopf des Fötus sitzt fest zwischen den Sitzbeinstacheln auf der Höhe der Beckenmittenebene. Zu Beginn der Senkung ist das Baby auf Höhe 4 oder 5. Zu Beginn der Geburt bewegt sich der Kopf durch das Becken von Stufe 0 auf Stufe +1, +2 und so weiter, bis mit Verlassen des äußeren Muttermunds die Stufe +5 erreicht ist. Eine Frau, deren Kind sich bei Beginn der Geburt schon auf Stufe 0 befindet, muss nicht unbedingt weniger pressen als eine Frau, deren Kind sich bei -3 befindet, da es noch andere Faktoren gibt, die den Geburtsverlauf beeinflussen.
    Allgemein kann von einer problemlosen Geburt ausgegangen werden, wenn der Kopf des Fötus fest im kleinen Becken sitzt. Aber auch wenn sich der Fötus beim Einsetzen der Wehen noch frei in der Fruchtblase bewegt, heißt das nicht notwendigerweise, dass es eine Problemgeburt wird. Die meisten Babys, die noch nicht endgültig im Becken sitzen, kommen trotzdem auf natürliche Weise zur Welt. Das gilt vor allem für Mütter, die schon mehrfach geboren haben.
Die Kindsbewegungen verändern sich
    »Mein Baby hat immer so kräftig gekickt. Ich spüre auch jetzt seine Bewegungen, aber sie sind weniger lebhaft.«
    Als sich Ihr Baby zum ersten Mal meldete, das war ungefähr im 5. Monat, hatte es in der Gebärmutter noch viel Platz zum Turnen, Kickboxen und Stoßen. Jetzt ist es ziemlich beengt und in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. In der Gebärmutter ist nicht mehr viel Platz zum Drehen, Strampeln und Wackeln – das sind die Bewegungen, die Sie wahrscheinlich gespürt haben. Und wenn Ihr Baby fest im Becken liegt, wird es noch unbeweglicher. Aber in diesem Stadium ist es nicht wichtig, wie sich das Kind bewegt oder ob Sie die Bewegungen nur auf einer Seite spüren, Hauptsache, Sie spüren überhaupt eine Bewegung, und zwar jeden Tag. Falls Sie keine Aktivität wahrnehmen (siehe nächste Frage) oder nur einen plötzlichen Anfall panikartiger, heftiger Bewegungen, suche Sie Ihren Arzt auf.
    »Ich habe mein Baby den ganzen Nachmittag lang kaum

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