Schwangerschaft und Geburt
die Epilepsie nicht durch die Schwangerschaft. Die Hälfte der schwangeren Epileptikerinnen stellt keine Veränderung ihres Zustands fest, und bei einem kleinen Prozentsatz werden die Anfälle seltener und leichter. Bei ein paar Frauen treten die Anfälle allerdings häufiger und stärker auf.
Schwangere Epileptikerinnen neigen etwas häufiger zu Übelkeit und Erbrechen (Hyperemesis), aber es besteht kein höheres Risiko für ernste Komplikationen.
Bei Babys von epileptischen Müttern scheinen häufiger bestimmte Geburtsfehler aufzutreten, aber diese werden eher durch den Einsatz von krampflösenden Mitteln während der Schwangerschaft als durch die Epilepsie selbst verursacht.
Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arzt über die Möglichkeit, die Medikation vor der Schwangerschaft abzusetzen. Diese Möglichkeit besteht dann, wenn Sie über einen längeren Zeitraum anfallsfrei waren. Wenn Sie nach wie vor Anfälle haben, ist es wichtig, diese möglichst rasch unter Kontrolle zu bringen. Dafür brauchen Sie Medikamente; vielleicht können Sie von Ihrem bisherigen Medikament zu einem weniger riskanten Mittel wechseln. Die Umstellung auf Monotherapie mit nur einem Medikament verursacht in der Schwangerschaft weniger Probleme als eine Therapie mit mehreren Mitteln, weshalb die Monotherapie bevorzugt wird. Außerdem ist es wichtig, eine notwendige Medikation nicht abzusetzen aus Angst, dem Baby zu schaden. Vermutlich ist es viel gefährlicher, das Medikament nicht einzunehmen und dafür häufig Anfälle zu bekommen.
Jeder Frau, die unter Anfällen leidet, sind eine genaue Ultraschalluntersuchung sowie bestimmte Screeningtests zu Beginn der Schwangerschaft zu empfehlen. Falls Sie Valproinsäure eingenommen haben, wird der Arzt vermutlich besonders auf mögliche Neuralrohrdefekte des Fötus, wie Spina bifida, achten.
Wichtig für alle Schwangeren mit Epilepsie sind viel Schlaf, eine gesunde Ernährung und eine angemessene Flüssigkeitszufuhr. Eine zusätzliche Einnahme von Vitamin D ist ebenfalls zu empfehlen, da einige Epilepsiemedikamente den Stoffwechsel dieses Vitamins störend beeinflussen. In den letzten vier Schwangerschaftswochen kann zusätzlich Vitamin K verordnet werden, um das Risiko von Blutungen zu verringern (bei Kindern von Epileptikerinnen, die Mittel gegen Anfälle einnehmen, ist dieses Risiko leicht erhöht).
Wehen und Geburt sind trotz der Epilepsie wahrscheinlich nicht komplizierter, auch wenn es wichtig ist, dass während der Wehen weiter krampflösende Mittel verabreicht werden, um das Risiko eines Anfalls bei der Geburt zu minimieren. Um mit den Wehen-und Geburtsschmerzen zurechtzukommen, kann eine Periduralanästhesie vorgenommen werden.
Stillen dürfte auch kein Problem sein. Die meisten Medikamente gegen Epilepsie gelangen in solch geringen Mengen in die Muttermilch, dass sie dem Kind nicht schaden.
Hilfe bei Epilepsie
M ehr Informationen über Epilepsie und Schwangerschaft erhalten Sie im Internet unter www.epilepsie-netz.de oder unter www.epilepsie-online.de
Machen Sie das Beste aus Ihren Medikamenten
W enn Sie wegen einer chronischen Erkrankung auf Medikamente angewiesen sind, muss die Medikation in der Schwangerschaft möglicherweise etwas umgestellt werden. Wenn Sie zum Beispiel im ersten Trimenon unter morgendlicher Übelkeit leiden, nehmen Sie Ihre Medikamente am besten abends vor dem Schlafengehen ein, damit sie im Körper ihre Wirkung entfalten können, bevor Ihnen am Morgen das Essen wieder hochkommt. (Sprechen Sie zuerst mit Ihrem Arzt, weil manche Medikamente zu bestimmten Tageszeiten eingenommen werden müssen.)
Und noch etwas sollten Sie bedenken – und Ihr Ärzteteam wird ein Auge darauf haben: Während der Schwangerschaft ist die gewohnte Dosis nicht unbedingt die richtige. Falls Sie nicht sicher sind, ob die bisherige Dosierung in der Schwangerschaft beibehalten werden sollte, oder wenn Sie den Verdacht haben, dass die Medikation nicht ausreicht – oder zu stark ist –, sprechen Sie mit Ihren Ärzten darüber.
Fibromyalgie
»Vor ein paar Jahren wurde bei mir Fibromyalgie festgestellt. Wie wird sich die Krankheit auf meine Schwangerschaft auswirken?«
D ie Tatsache, dass Sie Ihre Krankheit kennen, verschafft Ihnen einen Vorsprung gegenüber vielen anderen Frauen. Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz) äußert sich in Entzündungen und Schmerzen in den Muskeln und Weichteilen des Körpers. Die Krankheit wird bei Schwangeren oft nicht entdeckt, weil Müdigkeit, Schwäche
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