Schwangerschaft und Geburt

Opfer häuslicher Gewalt werden, denken Sie daran, dass es nicht Ihre Schuld ist. Sie haben nichts falsch gemacht. Wenn Sie sich in einer missbräuchlichen Partnerschaft befinden, warten Sie nicht – suchen Sie sofort Hilfe auf. Wenn niemand dazwischentritt, wird die Gewalt nur noch schlimmer. Achtung: Wenn Sie in Ihrer Beziehung nicht sicher sind, wird es Ihr Kind ebenfalls nicht sein.
    Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, sprechen Sie mit vertrauten Freunden und Familienmitgliedern, und rufen Sie einen Frauennotruf an. In vielen Städte gibt es Frauenhäuser, wo Sie Zuflucht und Hilfe finden. Informieren Sie sich auch beim Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe ( www.frauen-gegen-gewalt.de ), Frauenhäuser-Notruf ( www.frauennotruf.de ) oder Anti Violence Awareness ( www.gewaltschutz.info ).
    Wenn Ihnen unmittelbare Gewalt droht, rufen Sie 110 an.
ALLES ÜBER Alternativmedizin
    D ie Zeiten, in denen Schulmediziner die Alternativmedizin ungefähr so ernst genommen haben wie Altweibergeschwätz, sind vorbei. Heutzutage werden diese Bereiche der Medizin, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, nicht mehr als unvereinbar angesehen. Immer mehr Ärzte sehen darin sogar eine sinnvolle Ergänzung. Aus diesem Grund ist die Alternativmedizin aus Ihrem Leben und dem Leben Ihrer Familie kaum noch wegzudenken.
    Ärzte, die alternative Heilmethoden praktizieren, betrachten die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Patienten aus einer ganzheitlichen Perspektive. Sie untersuchen und berücksichtigen die Ernährung, die psychischen und geistigen Einflüsse wie auch den Körper des Patienten. Alternativmedizin setzt auf die Selbstheilungskräfte des Körpers – die von einer Reihe natürlicher Helfer unterstützt werden. Zu diesen gehören Heilkräuter, manuelle Verfahren, der Geist und die Psyche.
    Schwangerschaft ist keine Krankheit, sondern ein normaler Teil des Lebens, deshalb erscheint es naheliegend, dass Alternativmedizin die herkömmliche Schwangerschaftsvorsorge sinnvoll ergänzt. Dies wird von immer mehr Frauen und Geburtshelfern auch so gesehen. Heute kommen eine Reihe alternativer Behandlungsmethoden mit unterschiedlichem Erfolg in der Schwangerschaft und bei der Geburt zur Anwendung. Darunter die folgenden:
    Akupunktur. Die Chinesen wussten schon vor Jahrtausenden, dass Akupunktur bei einer Reihe von Schwangerschaftsbeschwerden helfen kann – aber die Geburtshelfer bei uns haben sich erst seit Kurzem darauf eingelassen. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen die alte Weisheit. Man hat festgestellt, dass durch die Akupunktur bestimmte Stoffe im Hirn freigesetzt werden, unter anderem Endorphine, die das Schmerzempfinden blockieren. Wie funktioniert das? Der Akupunkteur sticht viele dünne Nadeln in bestimmte Punkte entlang unsichtbarer Körperbahnen (auch Meridiane genannt). Laut traditionellem Glauben fließt durch diese Bahnen das Qi, die Lebensenergie. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Punkte mit tiefer liegenden Nerven korrespondieren. Wenn die Nadeln gezwirbelt werden (oder bei der Elektropunktur elektrisch stimuliert werden), werden diese Nerven aktiviert und Endorphine freigesetzt – was Rückenschmerzen, Übelkeit und andere Symptomen, auch Schwangerschaftsdepression, lindern kann. Akupunktur wird auch während der Wehen zur Schmerzlinderung und Wehenförderung eingesetzt. Die Akupunktur kann unter Umständen auch bei unerfülltem Kinderwunsch helfen.
    Akupressur. Die Akupressur – oder Shiatsu – funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Akupunktur, nur dass der Arzt Sie nicht mit Nadeln piekst, sondern mit den Fingern Druck ausübt oder die entsprechenden Punkte mithilfe kleiner Perlen durch starken Druck stimuliert. Druck auf einen bestimmten Punkt unterhalb der Innenseite der Handgelenke hilft gegen Übelkeit (deshalb funktionieren auch die sogenannten Sea Bands, siehe Kapitel 6). Akupressur am Fußballen soll die Wehentätigkeit unterstützen. Es gibt mehrere Akupressurpunkte, die angeblich Wehen auslösen können (zum Beispiel am Knöchel) – weshalb man bis zum Geburtstermin damit vorsichtig sein sollte (ungeduldige zukünftige Mamis möchten es dann vielleicht ausprobieren – lassen Sie sich aber nur von einem Profi behandeln).
    Biofeedback. Biofeedback ist eine Methode, die Patienten die biologischen Reaktionen zum Beispiel auf physischen Schmerz oder emotionalen Stress bewusst macht. Sie kann unbedenklich für die Linderung einer Reihe von