Schwangerschaftskalender

Geburt nicht nur körperlich erschöpft, sondern auch seelisch. Ein deutliches Zeichen dafür sind die »Heultage« nach der Geburt – auch »Baby-Blues« genannt. Dass der Hormonhaushalt sich schlagartig von schwanger auf nicht schwanger umstellt, trägt zusätzlich dazu bei, dass Sie leicht aus dem Gleichklang geraten. Oft plagt die Betroffenen zudem ein schlechtes Gewissen, sich nicht angemessen über das Mutterglück freuen zu können. Kommt dann noch ein verzögerter Milcheinschuss hinzu, ist das emotionale Chaos meist perfekt. Aber trösten Sie sich: Sie sind nicht allein. Und es geht alles schnell vorbei.
    Der »neue« Körper
    Bevor Sie wieder ganz die Alte sind, dauert es noch ein bisschen: Die Gebärmutter muss sich zurückbilden, der Wochenfluss vergehen, Blase und Darm müssen sich von der Geburt erholen und vielleicht müssen auch ein Dammriss oder -schnitt verheilen. Nicht zuletzt sollten Beckenboden- und Bauchmuskeln nach der extremen Belastung wieder gestärkt werden. Das können Sie tun, um schneller fit zu werden:
Beckenbodenübungen im Liegen (siehe > ) helfen bereits unmittelbar nach der Geburt, schützen vor Inkontinenz und fördern den Heilungsprozess einer Dammnaht.
Verwenden Sie kein Toilettenpapier, sondern spülen Sie mit lauwarmem Wasser aus einem Becher nach. Das fördert die Heilung eines genähten Damms.
Haben Sie nach der Geburt Schmerzen beim Wasserlassen oder das Gefühl, kein Wasser lassen zu können, hilft es, sich im Zimmer oder in der Wohnung so viel wie möglich zu bewegen. Das regt den Harnfluss an.
Trinken Sie viel und achten Sie auf ballaststoffreiche Nahrung. Das fördert die Darmtätigkeit.
    Der Wochenfluss
    Nach der Geburt Ihres Babys wird mit der so genannten Nachgeburt die Plazenta ausgeschieden. Sie hinterlässt eine wunde Fläche im Bauch. Bis zur endgültigen Heilung entsteht dort ein Wundsekret, das von den Bakterien der Vagina besiedelt wird und daher infektiös ist: der Wochenfluss. Während des Wochenflusses, der rund sechs Wochen dauert und von starken Blutungen in leichten Ausfluss übergeht, sollten Sie aus hygienischen Gründen daher auf folgende Punkte achten:
Duschen ist erlaubt, auf Vollbäder sollten Sie jedoch verzichten.
Verwenden Sie für Körper, Brust und Intimwäsche unterschiedliche Waschhandschuhe und Handtücher.
Wegen der Infektionsgefahr ist Sex mit Kondom zu empfehlen.
Benutzen Sie Binden anstelle von Tampons, da diese Infektionen begünstigen.
Achten Sie darauf, dass Ihr Baby nicht mit dem Wochenfluss in Berührung kommt, vor allem an Auge, Nase und Mund (Schleimhäute).
    Die Milchbildung
    Bis zu fünf Tage kann es dauern, ehe nach der Entbindung die Milch richtig fließt. Sie können die Milchbildung unterstützen, indem Sie Ihr Kind häufig anlegen – auch wenn keine Milch kommt. Trinken Sie außerdem unmittelbar nach der Geburt Stilltee. Er hat eine anregende Wirkung, ebenso wie eine große Flüssigkeitsaufnahme während des gesamten Wochenbetts. Sind Ihre Brustwarzen wund, bitten Sie Ihre Hebamme oder die Krankenschwester um eine spezielle Fettcreme, mit der Entzündungen im Vorfeld begegnet werden kann. Auch Rotlicht hilft: Setzen Sie sich im ausreichenden Abstand mit entblößter Brust vor das Licht – es darf nicht als heiß empfunden werden.

Zum Nachschlagen
    Bücher, die weiterhelfen
    Leboyer, Frédérick: Atmen, singen, gebären. Walter-Verlag, München
    Nilsson, Lennart: Ein Kind entsteht. Bilddokumentation über die Entwicklung des Kindes im Mutterleib. Goldmann, München
    Nilsson, Lennart: Das Wunder des Lebens – Faszination Liebe (DVD). Komplett Video
    Odent, Michel: Geburt und Stillen, C. H. Beck, München
    Bücher aus dem Gräfe und Unzer Verlag, München
    Gebauer-Sesterhenn, Birgit / Praun, Manfred: Das große GU Baby-Buch
    Hoerner-Nitsch, Cornelia von: Vornamen – von beliebt bis ausgefallen
    Höfer, Silvia: Quickfinder Babys erstes Jahr
    Höfer, Silvia / Szász, Nora: Hebammen-Gesundheitswissen. Für Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach
    Holzgreve, Brigitte: 300 Fragen zur Schwangerschaft
    Kainer, Franz / Nolden, Annette: Das große Buch zur Schwangerschaft. Umfassender Rat für jede Woche
    Adressen, die weiterhelfen
    Deutschland
    ABC-Club e. V. (Anlaufstelle bei Mehrlingsschwangerschaften)
    Bethlehemstraße 8
    30451 Hannover
    www.abc-club.de
    Arbeitsgemeinschaft Gestose-Frauen e. V.
    Kapellener Straße 67a
    47661 Issum
    www.gestose-frauen.de
    Beratungsstelle für natürliche Geburt und Elternsein