Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihr warm wurde, und ihre Halsschmerzen augenblicklich nachließen. Sie sah den Mann dankbar an.
    Er war vornehm gekleidet. Vermutlich war er adelig. Die goldbraunen Haare trug er zu einem Zopf geflochten. Allein sein Hemd sah so teuer aus, dass sie einen Monat von dem Geld hätte leben können.
    „Danke, Herr.“
    Er schaute sie an. Musterte sie abschätzend. „Was hast du hier draußen in meinem Wald zu suchen?“
    Sie senkte den Blick und schwieg. Er packte ihr Kinn und hob ihren Kopf. Sie musste in seine Augen sehen. In diese goldgrünen Augen, die nicht von dieser Welt waren.
    „Ich bin ein ungeduldiger Mann und ich mag keine Lügen. Rede schnell und wahr, oder du wirst es bereuen.“
    Sie schluckte. „Ich … ich bin davongelaufen, Herr. Aus Paris. Meine Mutter hat ihren zweiten Mann mit Gift umgebracht, und da mein Mann auch in diesem Jahre verstarb, glaubt man, ich sei mit meiner Mutter verbündet und habe Schuld an seinem Ableben. Aber … ich bin unschuldig, Herr. Mein Mann hatte eine Lungenentzündung. Gott helfe mir, ich wollte ihm nie Böses.“
    Er ließ sie los. „Unschuld. Was ist das schon?“
    Sie schwiegen. In ihr wurde die Angst immer größer. Sie zitterte. „Werdet … werdet Ihr mich ausliefern, Herr?“
    Sein Blick glitt erneut über sie. Er schien nachzudenken. „Was bietest du mir, wenn ich es nicht tue?“
    Sie schluckte. „Ich bin fleißig und ich kann kochen. Ich arbeite gut und schnell. Wenn Ihr mich mitnehmt, kann ich Euch dienen.“
    Er riss die Decken von ihrem Körper. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nackt war. Vor Scham senkte sie den Blick. Er hatte ihr die Kleider genommen.
    „Ich bin nicht an deinen Kochkünsten interessiert.“ Er hob eine ihrer schwarzen Haarsträhnen zwischen zwei Fingern in die Höhe. „Aber vielleicht hast du ja noch mehr zu bieten?“
    „Ich …“ Sie suchte nach Worten. Es hatte nie viel Geld in ihrer Familie gegeben, doch so tief war sie nie gefallen. Bis zu dieser Stunde hatte sie ihren Körper nicht verkaufen müssen. Ihr fiel keine Entgegnung ein. Atemlos sah sie in sein Engelsgesicht. Er hatte sie gerettet und er war schön. Viel schöner, als der alte Händler, mit dem ihre Mutter sie vor drei Jahren verheiratet hatte, um selbst mehr Geld zu haben.
    Aber dieser Mann hatte etwas Böses an sich. Etwas an ihm war der Dunkelheit verfallen. Sie sah es an seinen Augen. So schön sie auch waren, in seinem Blick lauerten Abgründe.
    „Es ist deine Entscheidung“, sagte er gönnerhaft. „Entweder gehst du aus dieser Hütte und verschwindest von meinem Grund, oder du tust uns beiden einen Gefallen und bedankst dich für deine Rettung, wie es sich gehört.“
    „Wenn … wenn ich gehe … gebt Ihr mir dann meine Kleider wieder?“
    Er schüttelte lächelnd den Kopf.
    „Ihr lasst mir keine Wahl.“
    „Es gibt immer eine Wahl. Wie heißt du?“
    „Marie.“
    Er verzog das Gesicht. „Einfallslose Eltern. Vermutlich bist du ganz furchtbar gottesgläubig?“
    Sie nickte heftig.
    „Vergiss Gott und erwähne seinen Namen nicht in meiner Gegenwart. Wenn ich bei dir bin, bin ich dein Herr. Du wirst mir dienen, und mir all die Dinge geben, die Gott ohnehin nicht an dir interessieren.“
    Sie schwieg. Was sollte sie tun? Es schien kein Entkommen zu geben, keine Fluchtmöglichkeit. Entweder gab sie ihm nach oder sie starb. Obwohl sie nicht sterben wollte, zögerte sie. Sie hatte das Gefühl, der Teufel selbst würde vor ihr stehen, um sie zu prüfen. Aber selbst wenn es so war – sie war nur ein Mensch. Menschen waren fehlbar.
    Er sah sie auffordernd an. „Worauf wartest du? Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit.“ Er löste seinen Gürtel und ließ die Hose ein Stück sinken. Nackte Haut kam zum Vorschein. Sie war weiß wie Alabaster und wirkte ebenso fest. Seine Hand legte sich auf ihren Nacken. Er zog ihren Kopf in seinen Schoß.
    Marie kannte das von ihrem verstorbenen Mann. Er hatte sie nicht oft gewollt, weil er fett und faul war, und jegliche Art der Anstrengung hasste. Aber hin und wieder war er zu ihr gekommen.
    Sie sah ihn an, und wusste, dass sie leben wollte. Wenn das der einzige Weg war, dem Tod zu entkommen, dann würde sie ihn gehen.
    Ergeben glitt sie aus ihrer sitzenden Position auf die Knie, umschloss sein kühles Glied mit ihren Lippen und begann, sich zu bewegen. Ihr Körper wiegte sich mit ihrem Kopf. Die fremde Haut schmeckte rauchig und süß zugleich. Es war ein Geschmack, wie sie ihn nie zuvor erlebt hatte. Er prickelte auf

Weitere Kostenlose Bücher