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Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zur Seite, Aurelius.“ Die Stimme des Hauptmanns war einfühlsam, als spräche er mit einem kleinen Jungen. „Was ich einst dir schenkte, will ich nun auch deinem Bruder geben.“
    Wie in Trance wich Aurelius zurück und gab den Hals von Darion frei. Was meinte Tatjen mit seinen Worten?
    Der Hauptmann hatte einen gierigen Glanz in den Augen. Er beugte sich hinab und legte die Lippen auf die blutende Wunde. Geräuschvoll schluckte er.
    In Aurelius stieg Ekel auf. „Was tust du?“ Das war wider die Natur. Er wollte auf den Hauptmann einschlagen und ihn von Darion fortzerren, aber er konnte es nicht. Wie gelähmt sah er auf den Mann vor sich.
    Tatjen hob den Kopf. Sein Gesicht war gesprenkelt von Darions Blut, die Augen glühten unnatürlich und die Zähne waren spitzer als zuvor. „Erinnere dich“, flüsterte er. „Ich weiß, dass du es nicht willst, aber es muss nun sein. Erinnere dich, und erkenne, was du bist.“
    Ein Bild tauchte vor Aurelius auf. Der Überfall vor knapp zwanzig Jahren. Die Räuber, die ihm in einem Wald aufgelauert hatten. Ein Kampf. Blut überall, und dann diese Augen, diese dunkelblauen Augen und der Schmerz an seinem Hals. Die dunkelblauen Augen einer Frau.
    „Nein“, flüsterte er. Die Erkenntnis traf ihn wie der Einschlag eines Blitzes und raubte ihm die Kraft. Er stürzte ins Moos. Die Geräusche und Gerüche verblassten. Erneut verschwand die Welt.
    Als er dieses Mal erwachte, war es Nacht. Er lag in feuchtem Moos, den Helm und den Brustharnisch trug er nicht mehr. Tatjen kauerte über ihm. Der Hauptmann war nackt. Im schwachen Licht unter den Bäumen erkannte er den weiblichen Körper.
    „Tatjena“, flüsterte er.
    „Das ist mein Name“, hauchte sie über ihm.
    Er spürte einen stechenden Schmerz am Hals. Seine Hand tastete Hals und Gesicht ab. Sie hatte von ihm getrunken und ihm das Blut aus dem Gesicht geleckt.
    „Du bist ...“
    „Ich bin die Adelige, die dich damals rettete. Seit Jahren verfolge ich deinen Weg und sehe hin und wieder nach dir. Es ist kein Zufall, dass wir uns erneut begegnet sind.“
    „Du bist ein Wesen des Teufels“, beendete er den Satz.
    Sie lachte leise und ließ sich noch tiefer sinken. Er spürte ihre nackten Schenkel um seine Hüfte. Ihr Schoß sank auf sein hartes Glied unter dem Stoff seiner Hose. Er schauderte leicht und schämte sich für die Reaktion seines Körpers. Wie konnte er Lust empfinden, wenn der Teufel auf ihm kauerte?
    „Was hast du mit Darion gemacht?“
    „Er ist in Sicherheit. Ich habe ihm eine relative Unsterblichkeit geschenkt.“ Sie lächelte. „Er ist nun, was ich bin und – was du bist.“
    „Ich?“
    Sie beugte sich hinab und blies ihm warme Luft ins Gesicht. Er konnte sie riechen und schmecken, obwohl seine Zunge nicht auf ihrer Haut lag. Eine frisch gepflückte Rose gemischt mit dem leicht bitteren Geschmack von Mandeln. Plötzlich überfiel ihn das unbändige Verlangen, über ihre Haut zu lecken und herauszufinden, ob sie wirklich so schmeckte, wie er es sich vorstellte. Er stöhnte auf und versuchte, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Was hatte Tatjena gesagt? Er war wie sie?
    „Du hast einen ausgewachsenen Wolf mehrere Meter von dir geschleudert. Kann ein Mensch das?“
    Er schwieg. Das Mondlicht fiel auf ihre Schultern und machte sie zu einer Göttin. Das musste ein Traum sein, entrückt und wunderschön. Er war noch immer bewusstlos oder vielleicht sogar schon tot. Jeder Mensch hatte das Anrecht auf sein eigenes Paradies und seine eigene Hölle, und das hier war beides in einem. Blaue Schatten spielten auf Tatjenas Körper und lockten ihn, sie zu berühren.
    „Das ist nicht real.“
    Sie riss sein Wams auf, beugte sich zu seiner Brust und küsste eine der zusammengezogenen Spitzen. Ihre Zunge leckte in einer harten Linie quer darüber. Er schauderte unter ihren Liebkosungen. Nie hatte eine Frau ihn derart erregt.
    „Was machst du mit mir?“, fragte er heiser.
    „Ich träume mit dir“, flüsterte sie. „Fühlt es sich nicht herrlich an?“ Ihre Augen leuchteten auf, wie es die Augen von Menschen nicht konnten. Sie glitt halb von ihm, fasste in seine Hose, ergriff sein hartes Glied und begann, es zu massieren.
    „Edita“, stieß er schuldbewusst hervor.
    „Vergiss sie. Sie ist ein Mensch. Darion konnte ich umwandeln, das habe ich gerochen. Aber Edita wird niemals ein Vampir werden. Die Umwandlung wird sie töten. Verlass sie, und komm mit mir. Ich habe eine gute Freundin in

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