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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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Ein offensichtlich verschlafenes, rotbraunes Pferd stand dahinter und sah ihn aus großen Augen an.
    „Na dann“, sagte Caez und schnappte sich den Sattel, der vor der Tür hing, um ihn dem Tier auf den Rücken zu legen.
    „Oh, Caez“, rief Livian begeistert, „es heißt Butterblume!“ Sie deutete entzückt auf das Namensschild an der Box.
    Caez betrachtete das Pferd. „Und wenn schon“, er zuckte die Schultern. „Und jetzt beeilt euch mal!“
    Tony öffnete die Tür direkt neben Butterblume und fand ein dunkles, graues Pferd vor, das ihn missmutig anstarrte. Tony behagte das große Tier nicht. Nach einem kurzen Blick auf das Namensschild (das Pferd hieß Imperator, wie Tony entsetzt feststellte) sattelte er das Pferd und sah sich nach den anderen um. Direkt vor Butterblumes Box stand Livian mit einem perfekt gesattelten, schneeweißen Pferd.
    „Wie hast du denn das geschafft?“, fragte Caez bewundernd und musterte das schöne Tier.
    „Mein Vater hatte viele Pferde, als ich noch klein war“, sagte Livian und streichelte ihr Pferd.
    „Mein Pferd heißt Grusel“, ertönte Resas genervte Stimme hinter ihr. Sie zog ein äußerst missmutig dreinschauendes, hellbraunes Pferd herbei. Dagegen schien Tony Imperator sogar sympathisch. Grusel ließ die Unterlippe hängen und funkelte Resa aus kleinen Augen böse an.
    „Ihr seht euch ähnlich“, kicherte Caez und fing sich einen bösen Blick von Resa ein.
    „Wollten wir uns nicht beeilen?“, erkundigte sich Tony.
    „Oh, stimmt ja“, sagte Caez entsetzt und hörte auf, Resa zu verspotten.
    Eilig verließen sie den Stall und stellten sich hinter der Wand auf, um nicht gesehen zu werden.
    Livian schwang sich elegant auf das weiße Ross, während Caez Tony dabei helfen musste. Immerhin war er noch nie auf einem Pferd gesessen.
    „Keine Sorge“, sagte Caez, „so schwer ist es nicht.“
    Tony wusste nicht, ob er ihm glauben sollte. Imperator stand mit angelegten Ohren da, machte aber zumindest keine Anstalten, sich zu bewegen.
    Caez stieg auf Butterblume und ritt voraus. Ihm folgten Resa und Tony mit Imperator, Livian bildete das Schlusslicht.
    Caez kannte sich aus. Er wählte dunkle, abgeschiedene Wege, die sie schnell zum Ausgangstor der Stadt führten. Die Wachen ließen sie ohne Fragen hindurch und auf der anderen Seite trieb Caez Butterblume sofort zum Galopp an. Resa und Livian folgten ihm ohne Schwierigkeiten, was Imperator offensichtlich wütend machte. Er wollte nicht zurück bleiben.
    Tony trieb ihn vorsichtig vorwärts und Imperator preschte los, sodass Tony beinahe aus dem Sattel gefallen wäre. Reiten gehörte wohl nicht zu seinen Stärken.
    Innerhalb kürzester Zeit hatte Imperator die anderen eingeholt und seine Laune schien sich schlagartig zu bessern. Resa hatte mit Grusel mehr Probleme. Das Pferd war einfach zu faul. Tony sah, wie sie mit Grusel kämpfte, um nicht zurückzufallen.
    „Wie geht's?“, wollte Caez wissen.
    Tony verzog zur Antwort das Gesicht und Caez grinste. „So geht es den meisten am Anfang.“
    Tony wusste nicht, ob ihn das aufmuntern sollte oder nicht.
    Glücklicherweise hatte er in Imperator ein schnelles Pferd gefunden, das alles machte, was Tony wollte, solange es nicht als letztes gehen musste.
    „Morgen erreichen wir den Posten!“, rief Caez vergnügt und beschleunigte Butterblume noch weiter.
    Livian und Tony folgten ihm, sodass sogar Resas faules Pferd in Gang kam.
    Tony war sich sicher, dass ihm alles wehtun würde, wenn er wieder vom Pferderücken abstieg, aber er fragte sich mit zunehmender Neugier, was der Bruder des Obersten zu sagen hatte.
     
    Stunden waren vergangen. Stunden! Und noch immer saß Aracas in dieser Höhle fest, auch noch zusammen mit Yuastan, seinen beiden Kumpanen und schlechter Laune.
    Mittlerweile hatte er sich sogar auf diesen Stuhl gesetzt, um Yuastans Gerede etwas leichter ertragen zu können.
    Eigentlich führte das Gespräch immer aufs Gleiche heraus: Yuastan bombardierte Aracas mit Fragen zu Solyce, er behauptete, nichts zu wissen und letzten Endes sagte Yuastan jedes Mal: „Kommen Sie schon. Sie müssen doch etwas wissen.“ Dann ging es wieder von vorne los.
    Aracas' Vorsatz, teilnahmslos zu bleiben, hatte sich vor etwa einer halben Stunde in Luft aufgelöst. Langsam begann er wirklich, wütend zu werden.
    „Versuchen wir es nochmal“, sagte Yuastan erneut, aber bevor er weitersprechen konnte, reichte es Aracas und er unterbrach ihn: „Halt endlich die Klappe. Ich weiß

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