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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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anderen zurückzugewinnen“, sagte Namenlos eindringlich und suchte Eorséns Blick, „wenn du mich schon nicht rauslässt.“
    „Sei bloß nicht beleidigt.“
    „Ich doch nicht.“
    „Danke für das Gespräch. Brauchst du noch etwas für dein Gesicht?“
    „Nein“, sagte Namenlos dankbar, „aber du könntest mir etwas gegen diesen Schnitt geben.“ Namenlos deutete auf die Wunde, die sich quer über seine Brust zog.
    „Damit hast du noch Glück gehabt“, sagte Eorsén etwas vorwurfsvoll und erhob sich.
    „Ich weiß.“ Eorsén sah eine leichte Traurigkeit in seinen Augen. Er hoffte wirklich, dass Namenlos nicht so enden würde wie Aracas.
    Nicht Nachdenken!
     
    Solyce schritt ungeduldig in seinem Zimmer auf und ab. Er wartete schon so lange darauf, dass jemand kommen würde, um ihm die Lage zu erklären.
    Er wusste nicht, wo er war, und auch nicht, welcher Tag heute war. Er konnte sich nicht erinnern, wie er hierher gekommen war, erst an diesem Morgen war er in diesem Raum aufgewacht. Jemand hatte die Verletzungen, die er sich in Crealor zugezogen hatte, behandelt, aber seit ihm das aufgefallen war, konnte er an nichts anderes mehr denken. Wie ging es Persephone? Was war mit den anderen?
    Er war froh, dass er wieder einigermaßen normal denken konnte, aber seit die Stimme ihm gesagt hatte „Das hast du aber toll hinbekommen“, hatte er ein schlechtes Gefühl im Bauch. Was hatte er toll hinbekommen? Was hatte er getan? Die gute Laune der Stimme konnte nichts Gutes bedeuten...
    Die Tür schwang auf und Solyce blieb vor Schreck wie angewurzelt stehen. In der Tür standen drei Personen: Camar, Val und ein Mann, den Solyce nicht kannte.
    „Hast du dich gut eingelebt?“, wollte Camar kühl wissen.
    Solyce antwortete nicht darauf. „Wo bin ich?“, fragte er stattdessen.
    „In meinem Haus“, meldete sich der fremde Mann mit einem Lächeln, „wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Arisán.“ Er deutete eine leichte Verbeugung an. Solyce starrte ihn nur an.
    Arisán sprach weiter: „Du bist gestern hier eingetroffen.“
    „Bin ich das?“, fragte Solyce verwirrt.
    Er versuchte, nachzudenken, aber er wurde seine Verwirrung nicht los. „Was soll ich hier?“
    „Ich mische mich hier mal ein“, sagte Camar unfreundlich, „Val hat dich zu mir gebracht, erinnerst du dich?“
    Solyce überlegte. „Ja, wir haben im Wald geredet, aber mehr weiß ich nicht...“
    „Das liegt wohl an mir“, sagte Arisán entschuldigend und rieb sich den Hinterkopf, „ich bin Gedankenmanipulator.“
    Solyce sah ihn verständnislos an.
    „Camar wollte, dass ich deine Erinnerungen lösche“, fuhr Arisán fort.
    „Warum?“, fragte Solyce alarmiert und starrte zu Camar.
    „Damit du dich nicht erinnerst, natürlich.“ Camar verdrehte die Augen.
    „Aber woran?“ Solyce hatte ein schlechtes Gefühl.
    „Denk einfach nicht darüber nach“, schlug Camar vor, „ich weiß, was ich wissen muss.“ Er zwinkerte ihm vielsagend zu.
    Solyce' Augen weiteten sich entsetzt. Er hatte auf Camars Befehl hin jemanden getötet?
    „Ich muss los“, sagte Camar schließlich, „du erklärst ihm alles“, fügte er an Arisán gewandt hinzu.
    Arisán nickte und Camar verschwand nach draußen. Val drehte sich um und ging, ohne etwas zu sagen. Solyce fragte sich, warum er überhaupt mitgekommen war.
    „Kommst du mit nach unten?“, fragte Arisán freundlich.
    Solyce sagte nichts, folgte ihm aber aus dem Zimmer zu einer Treppe, die nach unten führte.
    Er fühlte sich miserabel.
    „Geht es dir gut?“, erkundigte sich Arisán besorgt.
    „Vielleicht geht es mir besser, wenn du mir sagst, was du aus meinem Gedächtnis gestrichen hast“, knurrte Solyce.
    „Das würde ich, wenn ich könnte“, sagte Arisán entschuldigend, „aber Camar hat nur gesagt, welchen Zeitraum ich entfernen soll.“
    „Und das tust du einfach so?“, fragte Solyce entsetzt.
    „Klar, das ist meine Aufgabe. Aber jetzt lernst du erst einmal ein paar der anderen kennen“, antwortete Arisán.
    „Wer sind sie?“
    „Camars Leute.“
    „Und was macht ihr?“
    Arisán blieb stehen und drehte sich zu Solyce um. „Bisher nicht viel. Wir haben begonnen, uns nach den sogenannten Sieben umzuhören. Sagt dir das was?“
    Solyce nickte leicht. Er hatte sich bereits etwas in dieser Art gedacht.
    Arisán ging weiter.
    Können wir das von gestern wiederholen? fragte die Stimme.
    Nein, weil ich nicht weiß, was, antwortete Solyce in Gedanken.
    Streng dich an, sagte die Stimme,

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