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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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saß.
    „Das ist Miani“, flüsterte Arisán, „über sie darfst du dich nicht wundern, sie kann sehr...seltsam sein.“
    Miani hatte kurzes, blondes Haar und überdimensionierte, grüne Augen. „Hallo, Arisán“, sagte sie und klimperte mit den Augen, „was suchst du hier?“
    „Ich führe Solyce ein wenig herum“, sagte Arisán. Ihm schien Mianis Gesellschaft nicht zu behagen.
    Mianis große Augen huschten zu Solyce. „Ich nehme an, er ist Camars letzte Errungenschaft.“
    „So kann man es auch sagen“, sagte Arisán und zog Solyce schnell weiter, „wir müssen los.“
    Miani winkte zum Abschied und schenkte Solyce ein strahlendes Lächeln.
    „Sie ist gruselig“, sagte Arisán mit gesenkter Stimme, als sie außer Hörweite war. Er schüttelte sich. „Aber was soll man machen...“ Er reckte den Kopf und versuchte, über die Unordnung hinweg zu sehen. „Da ist noch jemand. Sieht nach Preia aus...“
    Sie kämpften sich durch einige Stapel aus Büchern auf den jungen Mann zu. Preia kam ihnen bereits entgegen.
    „Beeilt euch“, sagte er herrisch, „wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Ich bin Preia.“ Er nickte Solyce mehr geringschätzig als höflich zu. „Ich weiß, wer du bist.“
    „Gut“, sagte Solyce. Mehr fiel ihm im Moment nicht ein.
    Preia wandte den Blick ab und ging.
    Solyce warf Arisán einen zweifelnden Blick zu.
    „Der ist zu jedem so“, erklärte Arisán munter, „ich glaube, er mag keine Menschen.“
    Solyce erwiderte nichts. Bisher konnte er einzig und allein diesen Arisán leiden.
    Was denkst du da? dachte er plötzlich, sie sind alle deine Feinde!
    „Weißt du, was wir als nächstes machen sollen?“, ertönte eine Stimme hinter ihm und er fuhr herum.
    Malou, Miani und Seylen hatten sich ihm und Arisán von hinten genähert.
    „Nein, wir warten, was Camar uns sagt“, meinte Arisán schulterzuckend, „kommt einfach morgen früh wieder her...“
    „Super“, dröhnte Preias Stimme hinter einem Haufen Bücher hervor. Arisán machte eine wegwerfende Handbewegung in seine Richtung. „Der wird schon herkommen...“
    „Dann bis morgen“, sagte Malou und die drei zogen sich zurück.
    „Du wohnst erst einmal hier“, beschloss Arisán zu Solyce gewandt, „Camar will dich nämlich im Auge behalten.“
    „Darf ich dich was fragen?“, fragte Solyce. Er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme einen herausfordernden Unterton bekam.
    „Klar.“
    „Warum arbeitest du für Camar?“
    Arisán schwieg eine Weile. „Wir helfen uns hier alle gegenseitig.“
    Er sah nicht so aus, als wollte er Solyce einweihen, also beließ er es dabei.
    Arisán schickte Solyce zurück nach oben in das Zimmer, in dem er diesen Morgen aufgewacht war.
    Wohin war Camar schon wieder verschwunden? Und wo steckte Val? Solyce fühlte sich merkwürdig. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Die Leute, die er soeben getroffen hatte, schienen mehr oder weniger normal zu sein.
    Und die arbeiten mit Camar zusammen? Was geht hier nur vor?

Flucht
    Als es dämmerte, lagen Tony, Caez, Resa und Livian bereits auf der Lauer vor dem Pferdestall.
    „Das ist eine bescheuerte Idee!“, zischte Resa in Caez' Richtung.
    „Vorhin hat sie dir noch gefallen“, hielt er dagegen, „außerdem sind wir jetzt schon hier...“
    „Seid leise!“, rief Tony plötzlich, als sich vor dem Tor des Pferdestalls etwas bewegte.
    Der Nachtwächter schloss das Tor sorgfältig ab und machte sich dann raschen Schrittes davon, wahrscheinlich um noch etwas trinken zu gehen, bevor er zu Bett ging.
    Sie warteten, bis er außer Sicht war und schlichen auf das Tor zu.
    „Mit Magie geht das nicht“, meinte Caez und machte sich stattdessen mit einer Nadel am Schloss zu schaffen.
    „Wir müssen uns beeilen“, murmelte er dabei, „spätestens morgen früh weiß die ganze Stadt von unserer Flucht, dann haben wir Yuastan am Hals...“
    „Es würde mich nicht wundern, wenn die eine Alarmanlage hier hätten“, sagte Resa skeptisch.
    „Ach, sei ruhig“, sagte Caez, als das Schloss mit einem leisen Klicken aufsprang.
    „Beeilen wir uns“, sagte Livian etwas unsicher.
    Caez ging voraus, dicht gefolgt Tony und sie durchquerten die Stallgasse.
    Es roch nach Heu und Stroh und Pferd, aber alles war blitzblank geputzt.
    „Kommt mit!“, flüsterte Caez, „wir nehmen einfach vier Pferde hier raus und hauen dann ab...“
    „Toller Plan“, giftete Resa.
    Caez winkte ab und schob den Riegel vor der nächstbesten Pferdebox zur Seite.

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