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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition)
Autoren: Sam Carey
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ich hatte Langeweile, also dachte ich, ich schau mal vorbei.“
    „Kannst du mir sagen, wie ich unauffällig hier raus komme?“, wollte Tony wissen, „ich brauche frische Luft.“
    „Mach zusätzlich zum Fenster noch die Tür auf“, schlug der Unbekannte vor.
    Tony sah ihn noch genervter an. „Du weißt, was ich meine.“
    „Hast wohl einen schlechten Tag hinter dir, was?“, meinte der Unbekannte, „na schön, ich helfe dir hier raus, aber nur unter der Bedingung, dass ich mitkommen darf. Solyce bringt mich um, wenn er erfährt, dass ich dich alleine durch die Welt ziehen lasse...nicht dass er mich wirklich umbringen würde“, meinte er nachdenklich, „aber es ist eine schöne Redensart. Außerdem hatte ich lange niemanden mehr, mit dem ich mich so gut unterhalten habe.“
    „So viel zum Thema er redet nicht viel“, murmelte Tony trocken.
    „Das habe ich gehört.“
    „Ist mir egal, hole mich nur hier raus.“
    „Warum bist du nur so undankbar? Und was hältst du davon, wenn wir die Eingangstür nehmen?“ Aus seinem Mund klang das wie ein äußerst gewagter Vorschlag. Vielleicht war er das auch, Tony würde nicht darauf wetten, dass Susanna oder Jon ihn einfach so gehen lassen würden.
    „Einen Versuch ist es wert.“
    Der Unbekannte ging wie selbstverständlich aus dem Zimmer und stolzierte durch das Haus, als würde es ihm gehören. Tony griff noch schnell nach dem Mantel, den er ihm gegeben hatte und folgte ihm.
    Er sah hinter jeder Ecke jemanden stehen, aber ehe er sich versah, waren sie auch schon draußen. Es war kalt und regnete in Strömen.
    „Warum willst du gleich hier raus?“, erkundigte sich der Unbekannte und hielt das Gesicht zum Himmel, sodass ihm der Regen ins Gesicht fiel.
    „Drinnen ist es nicht besser“, meinte Tony, „und ich will mich in der Stadt umsehen.“
    „Schnüffeln willst du“, sagte der Unbekannte wenig überrascht.
    „Zur Stadt geht es da lang“, sagte Tony und lief los, ohne auf die Reaktion des Unbekannten zu warten.
    Sie liefen den Waldweg entlang. „Wo bist du hingegangen, nachdem du mich befreit hast? Was hast du mit den Wachen gemacht?“, platzte Tony heraus. Er konnte mit diesen Fragen nicht länger warten.
    „Ich bin durch dieselbe Tür raus wie du“, sagte der Unbekannte verständnislos, „hast du mich nicht gesehen?“
    Tony schüttelte den Kopf und schob sich die Kapuze über den Kopf. Gegen den Regen half das etwas, gegen die Kälte weniger.
    Dem Unbekannten schien das Wetter überhaupt nichts auszumachen.
    Bis sie das Ende des Weges erreicht hatten, schwiegen sie. Die verkommene Stadt kam in Sicht, sie war genauso unbelebt wie am vorigen Tag. Tony beschloss, Susanna oder Jon nach ihrem Namen zu fragen, wenn er Zeit dazu hatte.
    „Wo willst du hingehen?“, erkundigte sich der Unbekannte.
    „Bist du mein Aufpasser?“, fauchte Tony.
    „Nein, ich frage nur.“
    Tony sah ihn von der Seite her an. „Ich war gestern hier in einer Bar, vielleicht haben die Leute dort etwas zu erzählen.“
    „Willst du ernsthaft fragen, ob jemand mich oder Solyce kennt?“, fragte der Unbekannte ungläubig.
    „Ja, das will ich“, antwortete Tony entschlossen, „wenn ihr euch öfter hier blicken lasst, muss doch jemand etwas mitbekommen haben.“
    „Wenn du das glaubst...“
    Tony musste sich zusammenreißen, um nicht irgendetwas Beleidigendes zu sagen.
    „Gehen wir?“, fragte er stattdessen und der Unbekannte nickte.
    Sie erreichten die kleine Bar, die wieder voll von Menschen war. Jetzt konnte Tony auch ihren Namen über der Eingangstür sehen.
    „Schiffsküche“, las er laut vor, „ein seltsamer Name, findest du nicht?“
    Der Unbekannte sah ihn nur verständnislos an.
    „Ach, vergiss es“, seufzte Tony und gemeinsam betraten sie die Bar. Tony beschloss, es dem Unbekannten gleichzutun und behielt seine Kapuze auf.
    Sie setzten sich wortlos an die Bar. Neben Tony saß ein alter Mann mit schmutzigem Gesicht und Bart und er fragte ihn: „Ist hier in letzter Zeit ein Mann namens Solyce hier gewesen?“
    Der Alte starrte ihn an. Dann lachte er laut und dröhnend. „Wo hast du denn den Namen her, Junge? Du musst weniger trinken...“
    „Sprich nicht so mit ihm“, flüsterte der Unbekannte und betrachtete den Mann, der sofort verstummte.
    „Was sollte das?“, zischte Tony.
    „Ich habe dir geholfen“, sagte der Unbekannte achselzuckend.
    „Wollt ihr etwas zu trinken?“ Die Stimme gehörte der Frau hinter der Bar.
    „Nein“, sagten Tony und
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