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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition)
Autoren: Sam Carey
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keinen Fall, dass Jon ohne Erklärungen ging.
    „Sie ist unsere Tochter“, sagte Jon langsam, „sie heißt Teresa.“
    „Wo ist sie?“
    „Solyce hat sie mitgenommen.“
    Tony machte ein fragendes Gesicht.
    „Sie ist jetzt zwanzig“, fuhr Jon fort, „zwei Jahre ist das jetzt her.“ Verächtlich nahm er das linke Bild in die Hand und betrachtete es. „plötzlich tauchte sie auf mit diesem Kerl, stellte ihn uns als Solyce vor und sie sind immer wieder zusammen verschwunden. Teresa hat immer felsenfest gesagt, dass sie nur Freunde seien.“ Er schnaubte. „So ging das Monate. Susanna und ich haben alles versucht, um an sie heran zu kommen, aber nichts hat funktioniert.“ Jon wich Tonys Blick aus.
    „Und weiter?“, fragte Tony, da Jon nicht so aussah, als würde er von allein weiter sprechen. Widerwillig erzählte er weiter.
    „Schließlich haben sie es uns erzählt, wo er herkommt und dass man dort ihre Hilfe gebrauchen könnte. Also ließen wir sie gehen.“
    „Und wie geht es ihr jetzt?“, wollte Tony wissen.
    „Ich weiß es nicht. Seitdem ist sie nicht mehr nach Hause gekommen.“
    Tonys Augen weiteten sich.
    „Habt ihr nicht mit Solyce geredet?“
    „Für wie bescheuert hältst du uns?“, fauchte Jon, „natürlich, wir haben es versucht, aber er hat immer nur gesagt, dass er nicht reden kann. Und das kurz nachdem wir eingewilligt haben, dass sie mitgehen darf.“ Sein Gesicht verfinsterte sich noch weiter. „Er sagte immer wieder, dass sie zurückkehren würde. Und wir haben ihm geglaubt, haben ihn wie einen Freund behandelt und ihm vertraut. Aber irgendwann ist uns klar geworden, dass er lügt. Ich habe ihm gesagt, dass er unser Haus nicht weiter betreten darf, aber er ist trotzdem immer zurückgekommen. Hat versucht, mit uns zu reden.“ Jon schaute böse an die Zimmerdecke. „Heute ist er zum ersten Mal seit zwei Monaten wieder gekommen und hat dich mitgebracht.“
    „Mitgebracht?“
    „Was weiß ich überhaupt über ihn? Er hat mich nur einmal mitgenommen und mir gezeigt, dass Resa gut bei ihm aufgehoben ist. Unsere Tochter“, fügte er hinzu, als er Tonys verständnislosen Blick bemerkte. „Und wir haben ihm geglaubt.“ Er spuckte die Worte geradezu in die Luft.
    „Wer ist eigentlich dieser Freund, von dem er erzählt hat?“, wollte Tony wissen.
    „Als Freunde würde ich sie nicht bezeichnen, so, wie sie übereinander reden…Ich kenne ihn nicht sehr gut, er war nur zweimal hier und wollte wissen, wie es uns geht. Sein Gesicht konnte ich nie sehen.“
    „Eine Maske?“
    „Ja.“
    Tony vermutete, dass es derselbe Mann war, der ihn aus dem Gefängnis geholt hatte.
    Wer bist du?
    „Wo kommt Solyce denn her?“, fragte Tony weiter. Er bereute es sofort.
    „Das können dir die anderen morgen erzählen.“ Jon stellte das Bild wieder zurück auf das Regal. „Wenn Solyce wieder kommt. Ich habe Besseres zu tun, als mich mit einem Verbrecher zu unterhalten.“ Damit ging er.
    Tony stand unschlüssig im Zimmer herum und dachte über das Gespräch nach. Immerhin hatte er es geschafft, mit Jon zu reden und ein paar Dinge über die Familie und Solyce zu erfahren. Allerdings glaubte er nicht, dass Jon ihn sonderlich gut leiden konnte.
    Die nächsten zwanzig Minuten verbrachte Tony damit, das Badezimmer zu suchen. Susanna hatte wohl vergessen ihm zu sagen, wo es sich befand und Tony wollte sich nicht aufdrängen und sie fragen. Endlich wurde er fündig. Er schloss sich im Bad ein, wo bereits ein paar Sachen lagen.
    Nachdem er geduscht hatte, zog er sich an. Er hoffte inständig, dass die Sachen für ihn bestimmt waren. Anschließend warf er seine alte Gefängniskleidung aus dem Fenster, praktischerweise befand sich die Müllgrube direkt darunter und die Sachen verschwanden sofort zwischen dem restlichen Müll. Ihm war klar, dass man sie finden würde, wenn man nur gründlich genug suchte.
    Er war kaum zurück in seinem Zimmer, als Susanna mit dem Schlüssel kam.
    „Jon hat dir von ihr erzählt?“, fragte sie und machte eine Bewegung in Richtung Teresa. Tony nickte. „Gut. Dann muss ich es nicht tun. Das hier war übrigens Resas altes Zimmer…“ Sie versank für ein paar Sekunden in Gedanken, schüttelte den Kopf, wünschte ihm dann noch halbherzig eine gute Nacht und schloss ab.
    Tony war nicht müde. Es war zu viel passiert, über das er nachdenken musste, als dass er hätte schlafen können. Er legte sich also aufs Bett. Wohin hatte Solyce Teresa mitgenommen? Und warum hatte er sie
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