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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition)
Autoren: Sam Carey
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Belohnungen für die, die uns umbringen, und noch höhere für die, die uns gefangen nehmen.“
    „Und man sollte meinen, es gäbe mehr als genug von euch“, grummelte Jon.
    „Bei weitem nicht mehr so viele, wie es vor zwei Jahren waren, als ich Resa mitgenommen habe.“
    Tony hatte sich die ganze Zeit über zurückgehalten, aber jetzt hielt er es nicht mehr aus.
    „Um was geht es eigentlich die ganze Zeit?“, fragte er laut. Solyce‘ Augen richteten sich auf ihn. „Gut, dass du mich erinnerst…ich hatte dich beinahe vergessen.“ Er versuchte ein weiteres Lächeln, schaffte es zu Tonys Überraschung sogar recht überzeugend.
    „Ist dir das jetzt wichtiger, als über meine Tochter zu reden?“, fragte Jon herausfordernd.
    „Wir kommen schon noch darauf zurück, aber jetzt würde ich mich erst einmal an eine Erklärung meines Lebens wagen.“
    Neben dem Schmerz, der sich in Solyce‘ Augen widerspiegelte, konnte Tony einen Funken Trotz erkennen.
    „Ich werde nicht zulassen, dass du Teresa wieder mit zurück nimmst“, zischte Jon.
    „Das wird sich leider kaum vermeiden lassen.“
    „Es ist gefährlich! Sie könnte verletzt werden, oder noch schlimmer!“
    „Hast du schon mal daran gedacht, dass nicht alle von uns von hier stammen?“ Seine Stimme war gefährlich leise. „Schau mich an! Ich komme auch nicht von hier, und kann trotzdem herreisen, wann immer ich will! Resa ist nicht unbekannt bei uns. Man wird Spione herschicken, die sie zurückholen, und glauben Sie mir, da ist sie bei uns besser aufgehoben.“
    „Von was sprecht ihr, verdammt nochmal!“ Tony sprach heftiger, als er beabsichtigt hatte, aber endlich galt die volle Aufmerksamkeit ihm.
    Solyce sammelte nochmals seine Kraft zusammen, bevor er sprach. „Wir sprechen von meiner Welt. Von einer anderen Welt.“

Philophsis und Camar
    Tony brauchte einige Sekunden um zu verstehen, was Solyce gerade gesagt hatte. Was er aber damit gemeint hatte, konnte er sich nicht erklären.
    Solyce sah die Verwirrung in Tonys Augen und sagte: „Ich weiß, das mag jetzt verrückt klingen. Aber ich schwöre, dass es das nicht ist. Du, Jon, Susanna und Resa lebt in dieser Welt, aber ich komme aus einer vollkommen anderen.“
    Tony wusste nicht recht, ob das alles ein schlechter Scherz sein sollte oder ob er träumte. „Woher weiß ich, dass du die Wahrheit sagst?“
    „Weil ich es dir beweisen werde. Ich nehme dich mit.“
    Jon schnaubte. „Frag ihn lieber erst einmal, ob er auch vorhat, dich wieder zurück zu bringen“, meinte er herablassend.
    „Was gibt es denn, das mich hier hält?“, wollte Tony wissen, „ich habe kein Leben hier. Ich würde überall hin mitkommen, wenn ich es nur glauben könnte.“
    „Das kannst du, vertrau mir.“
    Susanna kehrte mit dem Handtuch aus der Küche zurück und reichte es Solyce.
    „Danke“, sagte dieser, nahm es entgegen und band damit geschickt seine blutende Schulter ab. Tony fragte sich urplötzlich, ob er das schon mehrmals hatte machen müssen. Der Gedanke daran beunruhigte ihn.
    Susanna nahm wortlos einen Schritt Abstand. „Hat er es ihm schon gesagt?“, fragte sie Jon. Der nickte.
    Tony schaute sie ungläubig an. „Du glaubst daran?“
    „Ja, tue ich. Jon war dort.“
    Tony erinnerte sich, dass Jon so etwas erwähnt hatte.
    „Also existiert neben unserer Welt hier noch eine zweite“, sagte er langsam.
    „Ja“, bestätigte Solyce, „Philophsis.“
    „Ist das ihr Name?“
    „Ja.“
    Tony musste zugeben, dass er verwirrt war. Das war doch unmöglich! Wie hatte er anderenfalls niemals etwas von dieser Welt gehört?
    Er riss sich zusammen und fragte Solyce: „Und wie kommst du immer von dort…“
    „…hierher? Damit.“ Solyce streckte sich unter Schmerzen zu seinem Mantel und kramte den Schlüsselbund heraus. Er hielt ihn hoch. „Nimm schon.“
    Tony trat näher und nahm ihn in die Hand. Er war schwer und die kleinen, quadratischen Anhänger klirrten bei der kleinsten Bewegung aneinander. Tony besah sie sich genauer und seine Augen weiteten sich überrascht. Es waren kleine Bilder, eingerahmt in ein durchsichtiges Material, das er noch nie gesehen hatte. Es war alles Mögliche darauf abgebildet; eines der Bilder zeigte ein Zimmer eines einfachen, alten Hauses, ein anderes eine verschneite Kirche und wieder ein anderes ein gewaltiges Schloss, das auf einem Hügel thronte.
    Jedes dieser Bilder hatte die Größe eines Würfels, aber sie alle waren so fein von Hand gemalt worden, dass Tony die
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