Schwarz und Weiss (German Edition)
Unbekannten und ein breites, grauschwarzes Stirnband, das ihm die langen, weißen Haare aus dem Gesicht hielt. Tony war sich jetzt sicher, dass er ungefähr so alt war wie Aracas oder Caez.
„Habe ich euch erschreckt?“, wunderte er sich und kratzte sich am Kopf, „wenn ja, tut es mir Leid...ich bin Eorsén. Schön, dass ihr endlich da seid.“
„Sollten wir den kennen?“, zischte Caez Persephone zu und sie sagte: „Wer bist du und woher wusstest du, dass wir kommen?“
„Wie gesagt, ich bin Eorsén“, wiederholte er sich, „und ich wusste, dass ihr kommt, weil jemand es mir gesagt hat.“ Er verschränkte die Arme. „Ich weiß ja nicht, ob es euch gefällt, aber ich würde wirklich gerne mit euch mitkommen auf eure Suche.“
Caez klappte der Mund auf.
„Wer hat dir davon erzählt?“ Das war Solyce. Er klang ganz und gar nicht begeistert von Eorsén.
„Hm.“ Eorsén sah misstrauisch vom einen zum anderen und legte die Hand nachdenklich ans Kinn. „Ach, was soll´s. Vielleicht hilft euch das hier auf die Sprünge.“ Er warf Solyce etwas Kleines, Schwarzes zu.
Solyce fing es auf und erstarrte. „Woher...“ Tony erkannte das Ding. Es war eine Maske. Und zwar genau die Maske, die der Unbekannte üblicherweise trug.
„Er hat sie abgenommen?“, fragte Aracas erschrocken.
„Na ja, nicht direkt...“ Eorsén trat von einem Fuß auf den anderen, „sagen wir, er hat sie nicht freiwillig hergegeben...“
„Aber du konntest sie ihm wegnehmen?“, fragte jetzt Persephone.
„Nun ja, großartig wehren kannst du dich ja nicht, wenn du tot bist.“ Eorsén zuckte die Achseln.
„Was hast du mit ihm angestellt?“, fragte Solyce vollkommen entsetzt. Aracas machte einen Schritt auf ihn zu.
„Ich?“ Eorsén zeigte mit dem Finger auf sich selbst, „ich wollte mich eigentlich nett und freundlich mit ihm unterhalten, und es ist sogar etwas dabei herausgekommen! Er hat mir von euch und eurer kleinen Suche erzählt und da dachte ich mir: schau doch mal, ob du helfen kannst!“ Er grinste schief.
„Warum hast du ihn umgebracht?“ Tony konnte seltsamerweise keinerlei Bedauern in Aracas' Stimme hören, als er sprach.
„Hm...“ Verlegen kratzte sich Eorsén am Kopf, „ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung...es ist einfach so passiert...“ Wirklich traurig darüber sah er nicht aus. Tony war entsetzt. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit hatte er noch mit dem Unbekannten gesprochen, er hätte nicht gedacht, dass er sich so leicht umbringen lassen würde...
„Jedenfalls bin ich jetzt da! Und jetzt steht endlich auf, wir werden schon nicht gesehen, diese Dinger sind blöder als Stroh.“ Damit meinte er wohl die Trolle.
„Wie hat sein Gesicht ausgesehen als du ihm die Maske abgenommen hast?“, fragte Persephone mit belegter Stimme und stand als erste auf.
„Oh bitte!“, rief Eorsén aus, „soll ich mir zu alledem, was er mir erzählt hat, auch noch sein Gesicht merken? Ich wusste nicht, dass das wichtig sein sollte...“
„Du kannst doch nicht einfach so Leute umbringen!“, rief Caez.
„Hört ihr mir denn nicht zu?“ Eorsén rang überfordert die Hände. „Ich weiß nicht, was passiert ist! Von einem Moment auf den anderen lag er tot da!“
„Ehrlich gesagt siehst du nicht so aus, als wärest du ein besonders talentierter Kämpfer“, bemerkte Caez trocken, „du hast nicht einmal eine Waffe bei dir.“
Eorsén schenkte ihm einen genervten Blick. „Hier ohne irgendeine Waffe herum zu laufen...ich wäre innerhalb einer Stunde tot.“ Er grinste, als würde es das sehr amüsant finden. „Aber ehrlich, ich bin doch nicht blöd. Hier.“ Er schob seinen Mantel an der Schulter zur Seite und der Griff eines Messers erschien darunter.
Caez prustete los. Das Messer hatte die Größe eines normalen Küchenmessers und sah auch sonst nicht gerade beeindruckend aus.
„Hast du etwas Besseres?“, fragte Eorsén nicht die Spur beleidigt.
„Lass ihn, Caez“, meinte Resa, „glaubst du, er könnte mit einem großen Schwert besser umgehen?“
Tony bezweifelte das.
„Wie auch immer.“ Eorsén klatschte in die Hände. „Lasst uns gehen! Ich weiß nämlich, wo Livian ist.“ Er zwinkerte ihnen zu und machte sich auf den Weg zum westlichen Ausgang des Dorfes.
Die anderen folgten ihm misstrauisch.
„Ich traue ihm nicht“, flüsterte Caez eifrig.
„Ich auch nicht“, meinte Aracas und behielt Eorsén von hinten im Auge.
„Allerdings“, fing Solyce an, „wissen wir immer, was er
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