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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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für die anderen und würde es auch niemals sein. Persephone hatte ihm schon damals mitgeteilt, dass es keinen Ausweg gab. Eigentlich müsste er die Schuld an allem Solyce geben, aber er konnte es nicht. Wenn jemanden Schuld traf, dann Camar. Er hatte es erst ins Rollen gebracht. Aber egal wie lange Aracas sich das einredete, es half ihm nichts.
    Den Rest der Nacht saß er vor der leeren Feuerstelle und versuchte, an nichts zu denken. Aber etwas spukte immer wieder in seinem Kopf herum: Warum ich? Warum musste es so weit kommen?

Am Pass
    Am Ende des nächsten Tages kam der Pass in Sicht. Tony war an diesem Morgen sogar der erste gewesen, der aufgewacht war und war vor dem Zelt auf einen immerhin schlafenden Aracas gestoßen, aber dem Aussehen nach hatte er eine lange Nacht gehabt.
    „Na endlich“, stöhnte Caez, „ich dachte schon, dieser Wald nimmt nie ein Ende...“
    Persephone hatte wieder einmal die Führung übernommen, aber heute ging Tony als Vorletzter zusammen mit Resa, die ihm einige nützliche Schwertkampftricks, wie Caez sie nannte, zeigte. Tony jedoch war hellauf begeistert.
    Was ihn allerdings verwunderte, war, dass Solyce ziemlich weit vorne und Aracas ganz hinten ging, als würden sie sich aus dem Weg gehen.
    „Vielleicht haben sie sich gestritten“, vermutete Caez leise, sodass sie es nicht hörten. Resa senkte bedauernd den Kopf.
    Sie erreichten den Pass pünktlich zum Sonnenuntergang und damit auch ein Fischerdorf, das nicht wie eines aussah. Es gab zwar viele Boote und Fischernetze, aber alles in allem sah es eher aus wie eine mittelreiche Stadt, die sich von Fisch ernährte. Die Häuser waren sauber und sogar relativ groß, und eine Nacht in dem einzigen Hotel dort kostete zweihundertfünfzig Goldmünzen.
    Resa hatte Tony das äußerst einfache Zahlungsprinzip von Philophsis erklärt. Es gab Goldmünzen, Silbermünzen und unförmige braune Steine, die ganz offensichtlich am wenigsten wert waren. Warum man allerdings mit Steinen bezahlte, konnte sich niemand erklären. Dieses Gold und Silber war das gängigste Zahlungssystem, aber wie Caez berichtete, gab es noch genau sieben weitere, eines für jedes große Reich, die sieben Kontinente.
    Persephone mietete trotz des Preises ein Zimmer im Hotel. „Wir haben uns mal etwas Anständiges verdient“, meinte sie.
    Den Tag darauf fingen sie an, sich aufzuteilen und im Dorf herumzufragen. Um Zeit zu sparen, teilten sie sich auf, sodass Persephone mit Resa durch das Dorf zog und Tony mit Solyce und Caez. Aracas hatte sich ausgesprochen geweigert, irgendeiner der Gruppen beizutreten und war alleine losgezogen.
    Tony, Caez und Solyce hörten sich im Dorf um, aber vielmehr erzählte Caez Tony von der Geschichte der Fischerdörfer am südöstlichen Pass. Sie waren über die Jahre immer reicher geworden, aber es gab keine bessere Erklärung dafür als den Verkauf von Fisch. Das war so ziemlich alles, was Caez hätte erzählen müssen, damit Tony es verstand, aber er schmückte es mit allerlei Geschichten derartig aus, dass Solyce inzwischen die restliche Arbeit allein machen musste.
    Sie trafen die anderen wieder im Hotel.
    „Dieser Tag war reine Verschwendung“, stöhnte Resa und ließ sich abends auf ihr Bett fallen. Sie alle waren mehr oder weniger erfolglos gewesen, außer Tony, dem Persephone ein eigenes, primitives Schwert erstanden und Caez, der sich an einem Stand im Zentrum des Dorfes ein sündhaft teures Brot mit Fisch gekauft hatte.
     
    Sie zogen weiter in das nächste Dorf, das kaum zwei Stunden zu Fuß vom ersten entfernt war, und am Tag darauf in das dritte, als sie auch dort nichts herausfanden.
    „Hier sieht es schon ganz anders aus“, bemerkte Tony. Ungefähr so wie das dritte Dorf hatte er sich auch die anderen beiden vorgestellt. Es war klein, düster und dreckig, aber vor allem stank es unglaublich nach altem Fisch.
    „Lasst uns schnell machen“, sagte Resa angeekelt und sie betraten die Straße. Sie war menschenleer und nicht die kleinsten Geräusche erfüllten die Luft, mit Ausnahme des leisen Klirrens, das die Netze der Fischerboote von sich gaben.
    „Es ist ziemlich gruselig hier, findet ihr nicht?“, fragte Caez ein wenig ängstlich.
    „So ein Unsinn“, mischte sich Aracas ein, „es ist ein Dorf wie jedes andere auch, nur eben nicht so wohlhabend.“ Er ließ die anderen stehen und ging weiter voran.
    „So, wie er da durchgeht, ist es noch gruseliger“, flüsterte Caez und deutete auf Aracas.
    „Gehen wir“,

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