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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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Flüssigkeit, das auf dem Kaminsims stand.
    Eine Tür knallte und es fiel herunter, direkt in die heißen Flammen.
     
    Die Stille in der Kneipe war kaum auszuhalten. Solyce zwang sich dazu, ruhig zu bleiben. Da vorne stand seine Chance, sich an Camar zu rächen. Alles, was er tun musste, war, ihn zu sich zu locken...
    „Noch nicht!“, zischte Eorsén ihm zu, so leise, dass er selbst es kaum gehört hatte. Solyce konnte an seinem Tonfall hören, dass er zögerte.
    Die Gestalt auf der Bühne war groß und trug einen Umhang mit hohem Kragen, den er am Hals zusammengebunden hatte. Auf dem Kopf saß ein breitkrempiger Hut, der das komplette Gesicht verdeckte. Erst, als er anfing zu sprechen, wusste Solyce, dass es ein Mann sein musste.
    „So heißt ihr mich willkommen?“, fragte die Gestalt mit tiefer Stimme, „langsam dürfte es keine Seltenheit mehr sein, dass ich hier auftauche.“
    „Was zum...“, murmelte Eorsén.
    Es war eine Frau an der Bar, die ihm antwortete: „Nein, aber es passiert immer irgendetwas merkwürdiges, wenn Sie hier auftauchen...“
    „Merkwürdig?“, wiederholte der Mann und sie verstummte, „so würde ich es nicht nennen...ich mache nur meine Arbeit...“ Er trat von der Bühne herunter. „Außerdem habe ich schon längst gefunden, wonach ich heute gesucht habe.“
    Die gesamte Kneipe schien die Luft anzuhalten. „Wer ist es diesmal?“, brüllte eine Stimme aus einer Ecke.
    „Du bist es jedenfalls nicht“, antwortete die Gestalt kalt, „genau genommen ist es heute niemand von euch. Ich gratuliere.“
    Alle atmeten erleichtert aus.
    Was ist denn hier los? fragte sich Solyce verwundert, ist er wirklich so vertrauenswürdig, wie Eorsén meint?
    Von mir bekommst du keine Antwort, meinte die Stimme. Das störte Solyce herzlich wenig.
    „Aber“, rief die Frau hinter der Bar wieder, „wen haben Sie dieses Mal auf dem Gewissen?“
    „Ich bitte dich“, sagte der Mann in demselben Ton wie zuvor, „ich bin doch kein Mörder.“ Selbst Solyce konnte hören, dass er nicht die Wahrheit sagte.
    „Ach wirklich?“
    Der Mann drehte den Kopf zu ihr. „Das heißt nicht, dass ich es nicht werden könnte.“
    Solyce warf Eorsén einen verstohlenen Blick zu, der sagte: Bist du dir hierbei sicher?
    Eorsén bemerkte es nicht, mit gerunzelter Stirn musterte er den Mann.
    Die Gestalt wanderte durch die Tischreihen und setzte sich schließlich alleine an einen Platz in der hintersten Ecke. „Was ist?“, fragte er, „ich bin heute nur hier, um etwas zu trinken.“
    Solyce konnte die gesamte Kneipe aufatmen hören und nach kürzester Zeit herrschte wieder dieselbe Stimmung wie vorher.
    „Was sollte das?“, fragte er Eorsén über die Schulter, bekam aber keine Antwort. Irgendetwas schien Misstrauen in Eorsén geweckt zu haben.
    Eine Kellnerin stand bei dem Mann und nahm unruhig seine Bestellung entgegen, bevor sie sich eilig auf den Weg zur Bar machte.
    Solyce wartete nicht länger und stand auf. „Ich gehe zu ihm“, verkündete er Eorsén und ging, ohne auf eine Antwort zu warten.
    Solyce machte sich auf den Weg und bemerkte nur über die Schulter die nachdenklichen Blicke von Eorsén.
    „Darf ich mich dazu setzen?“, fragte er höflich, als er am Tisch des Mannes ankam. Der hob nicht einmal den Kopf. „Klar.“ Er deutete nur auf den Stuhl, der ihm gegenüber stand.
    „Es wäre hilfreich, wenn Sie mich ansehen würden“, zischte Solyce ihm zu.
    Der Mann hob den Kopf. „Gut. Und weiter?“
    „Wie ich gehört habe“, begann Solyce, „arbeiten Sie für einen Mann namens Camar.“ Solyce war froh, dass seine Stimme nicht nervös klang.
    Sein Gegenüber musterte ihn. „Möglich“, sagte er.
    Das war doch schon mal ein Anfang. „Gut“, fuhr Solyce fort, „ich denke, Camar weiß, wer ich bin.“
    „Dein Name?“, fragte die Gestalt schlicht.
    Solyce zögerte kurz. Sollte er es wirklich tun? Er hätte gedacht, der Mann wusste, dass er sich mit ihm treffen würde...
    „Solyce“, sagte er schließlich.
    Sein Gegenüber erstarrte. „Ach, ist das so?“, fragte er.
    Solyce nickte. Vielleicht war es ihm jetzt eingefallen.
    „Das freut mich.“ Er schwieg.
    Nach einer langen Pause fragte Solyce: „Ist das alles, was Sie dazu zu sagen haben?“
    „Möglich“, sagte der Mann wieder, „Camar hat viel von dir erzählt.“
    „Das hoffe ich doch.“
    „Und er wusste, dass du eines Tages zu ihm kommen würdest.“
    Solyce schwieg verblüfft.
    „Aber“, redete der Mann weiter, „ich

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