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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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denke, wir unterhalten uns besser draußen.“ Er stand auf. „Ich will schließlich nicht, dass dein Begleiter alles mithört.“ Er deutete mit der Hand auf die Tür und Solyce erhob sich. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit. Hatte Eorsén ihn nicht als vertrauenswürdig bezeichnet?
    Vielleicht vertraut er Eorsén nicht, vermutete die Stimme.
    Der Mann folgte ihm aus der Kneipe. Solyce sah aus dem Augenwinkel, wie er Eorsén einen Blick zuwarf, der sofort einfror und ihn anstarrte.
    Solyce dachte sich nichts weiter dabei. Das hier durfte nicht schiefgehen!
    „Gut“, sagte der Mann, als sie draußen angekommen waren.
    „Woher wissen Sie, dass wir allein sind?“, fragte Solyce misstrauisch.
    „Weil es niemand wagt, mir zu folgen.“
    Solyce entschied, nicht weiter danach zu fragen. „Ich will mitkommen und Camar helfen.“
    „Eins nach dem Anderen“, sagte der Mann, „willst du denn nicht wissen, wer ich bin?“
    „Doch“, gab Solyce angespannt zurück, „aber ich glaube, ich weiß es bereits.“
    „Bist du dir da sicher?“, bekam er als Antwort, „mein Name ist Val.“
    Val...nicht Lynnox? Plötzlich wurde Solyce bewusst, dass etwas nicht stimmte. Etwas, das Eorsén bereits aufgefallen war.
    „Und jetzt erzähl mir, was du wirklich willst. Und warum du diesen Kerl mitgebracht hast“, sagte Val kurz angebunden.
    Solyce starrte ihn an. Das ist nicht der, mit dem ich mich treffen sollte! schoss es ihm durch den Kopf. Wenn Val nicht Lynnox war, wo steckte der dann?
    „Ich höre“, sagte Val.
    „Man geht doch nicht alleine, um sich mit jemandem wie dir zu unterhalten.“ Solyce musste die Situation retten. Wenn Val also ebenfalls etwas mit Camar zu tun hatte, konnte er genauso gut mit ihm anstatt mit diesem Lynnox reden.
    „Möglich“, sagte Val ein weiteres Mal.
    „Außerdem“, fuhr Solyce fort, „kann er uns hier nicht zuhören.“
    Das geht schief! prophezeite die Stimme fröhlich.
    „Das stimmt“, sagte Val, „aber auch so wäre es kein Problem gewesen. Immerhin bin ich auch nicht der, den er erwartet hat.“
    Das habe ich befürchtet.
    „Wie auch immer du das meinst“, knurrte Solyce, gespielt verständnislos, „nimmst du mich nun mit zu Camar oder nicht?“
    „Das hatte ich sowieso vor.“ Er starrte Solyce an. „Glaube aber nicht, dass wir dir ohne weiteres vertrauen werden. Denn das tun wir nicht.“ Val nahm endlich den Hut ab, sodass Solyce sein Gesicht sehen konnte. Er war höchstens zwei oder drei Jahre älter als Solyce selbst und hatte kurze, schwarze Haare. Seine Augen waren dunkel und hatten einen schmalen, braunen Ring direkt um die Pupille.
    Das gesamte Gesicht starrte ihn ausdruckslos an.
    „Gut“, sagte Solyce, „dann wäre das geklärt.“ Immerhin das habe ich geschafft...wenn ich auf diesem Weg in Camars Nähe komme, soll es mir Recht sein. Das ändert nichts an unserem Plan.
    Die Tür sprang auf. „Wartet!“, rief Eorsén ihnen zu.
    Solyce starrte ihn an.
    „Du darfst nicht mitgehen!“
    „Warum nicht?“, fragte Solyce verständnislos.
    Eorsén starrte Val ins Gesicht. „Du!“
    Er kennt ihn?
    Val sagte nichts.
    „Warum nicht?“, wiederholte Solyce. Er wusste die Antwort bereits. Das ist nicht Lynnox.
    „Das ist der Falsche!“, rief Eorsén, „er...“
    Mehr hörte Solyce nicht mehr. Val hatte ihn am Arm gepackt und war gesprungen.
     
    Tony hatte sich mit Resa, Caez und Livian in Persephones Wohnzimmer niedergelassen. Sie saßen einfach nur mit leeren Blicken da.
    „Sie wird es schaffen“, murmelte Livian vor sich hin.
    Resa reagierte gar nicht erst darauf und Caez schien sie nicht zu hören. Sie starrten abwesend aus dem Fenster.
    „Was sollen wir jetzt machen?“, fragte Tony in die Runde, bekam aber keine Antwort. Eine halbe Stunde war vergangen, als draußen ein Knall ertönte. Caez fuhr entsetzt hoch. „Was war das?“
    Resa starrte auf die Tür. „Jemand ist gesprungen.“
    „Hierher?“, fragte Tony überrascht.
    „Scheint so.“ Resa stand auf. „Lasst uns nachsehen.“
    Tony, Caez und Livian folgten Resa vorsichtig aus dem Haus. Mitten aus dem weiten Feld vor Persephones Haus stiegen dunkle Rauchwolken auf, die beinahe in der späten Abenddämmerung verschwanden.
    „Da hinten!“, rief Tony und deutete auf die Stelle.
    „Warum sollte jemand hierher kommen...“, fragte sich Livian verwundert.
    Resa zückte ihren Dolch. „Wir sehen nach, wer es war. Dem lauten Knall nach zu urteilen, war der Springer entweder unerfahren

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